Weymouth-Kiefer, Pinus strobus Kieferngewächs, Pinaceae
Forst- und Zierbaum. In mehreren Ziersorten wie `Blue Shag´(etwa 1865) oder `Fastigiata´ (vor 1884). Die Art ist frosthart, windfest, verbissgefährdet, empfindlich gegenüber Blasenrost und Raucheinwirkung (Bruns 2009). Sie vermag bei Abkühlung und Erwärmung von weniger als 10° C pro Stunde Temperaturen von unter -100° C zu überstehen (Düll & Kutzelnigg 2022). Die innere Rinde wird traditionell als Nahrung und ihr Harz als Medizin verwendet (WOHLGEMUTH & al. 2020).
Die Art bildet luxurierende Hybriden mit der Tränenkiefer P. wallichiana (= P. ×schwerinii) und mit Pinus monticola, die aufgrund des Heterosiseffekts stärker als die Elternarten sind.
Ausbreitung: Beheimatet im östlichen Nordamerika. 1605 durch den englischen Forscher George Weymouth nach England gekommen und im 18. Jahrhundert durch Lord Weymouth in England als Forstbaum etabliert. In Mitteleuropa seit etwa dem Jahr 1705 bekannt (HEGI 1981, Bruns 2009), erste subspontane Vorkommen aus dem Gebiet sind 1840 aus Brandenburg nachgewiesen (BARENTIN 1840). Die hohen Erwartungen im heimischen Forst wurden erheblich getrübt durch die starke Schädigung des Baumes durch den ebenfalls aus Nordamerika stammenden Blasenrostes, einem Mikropilz, der auf Johannisbeer-Arten als Zwischenwirt parasitiert (Düll & Kutzelnigg 2022).
Die natürliche Samenausbreitung erfolgt innerhalb eines Radius von 750 m (MÜNZBERGOVÁ & al. 2010). Die Fernausbreitung geschieht durch die Forstwirtschaft (ILLE & SCHMIDT 2007), von der die Art in Mitteleuropa seit Ende des 19. Jahrhunderts genutzt wird (KOWARIK 2003). Gegenwärtig im Gebiet weit verbreitet, vor allem als Beimischung in Forsten der Mittelgebirge (STARFINGER & KOWARIK 2010).
ÖSTERREICH:
Vereinzelt, so Blatzer Wald bei Deutsch-Tschantschendorf im Burgenland (TRAXLER 1983), Kärnten (GLASER & al. 2024), bei Paudorf und Kehrbach nahe Langschlag in Niederösterreich (Essl 2008, Essl & Follak 2010), großflächig im Kobernaußer Wald in Oberösterreich (ESSL 2017), Salzburg (Pflugbeil & Pilsl 2013), 2007 bei Ehrenhausen in der Steiermark (Essl 2008), sowie Neuwaldegg in Wien (ESSL 2008). Beim burgenländischen Fund (Traxler 1983) geht nicht hervor, ob es sich um aufgeforstete oder subspontane Pflanzen gehandelt hat. Eine ehemalige Angabe für Nordtirol dürfte irrig sein (PAGITZ & al. 2023).
LG NorbertStatistik: Verfasst von Norbert Griebl — Dienstag 20. Februar 2024, 07:59
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