Heute war aus beruflichen Gründen im Gasteinertal und konnte dort an bekannter Stelle am Südrand von Bad Gastein den Schriftfarn, auch Milzfarn genannt (Asplenium ceterach; syn: Ceterach officinarum) bestätigen.
Die Art wächst dort zur Zeit in 6 Individuen auf einer Stützmauer entlang einer Zufahrtsstraße über Silikat. Sie wurde an dieser Stelle zuerst von Fritz Gruber 1993 entdeckt und dann in Gruber & Strobl (1994) als Erstfund für Salzburg publiziert.
Seither habe ich mehrfach den Wuchsort aufgesucht und konnte die Art stets in unterschiedlicher Abundanz bestätigen. Auch wenn nun im Vergleich zu den früheren Besuchen weniger Individuen zu sehen waren (an der Mauer wurden allem Anschein nach Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, in Zuge derer einige Individuen das Zeitliche gesegnet haben), muss das Vorkommen nun fast schon als "lokal etabliert" eingestuft werden. In der Arbeit über die Neophyten Salzburgs von Pflugbeil & Pilsl (2013; https://www.zobodat.at/pdf/HdN_21_0025-0083.pdf) wird die Art bereits mit einer "Etablierungstendenz" gekennzeichnet.
Die im Mediterranraum häufige und verbreitete Art tritt in Österreich nur sehr selten und meist vagabundierend auf. In der EFÖLS 2008 wird sie für das Bundesland Salzburg nicht im Klammerausdruck angeführt, was nach dem Gesagten allerdings korrekt wäre. Und noch eine Korrektur zu den Angaben für diese Art in der EFÖLS 2008 wäre zu vollziehen und zwar tritt sie auch in Österreich in der Montanstufe auf - das Vorkommen in Gastein liegt auf rd 1200 msm und ist damit wohl das höchstgelegene in Österreich.
Viele Grüße
Oliver
Statistik: Verfasst von Oliver Stöhr — Dienstag 26. September 2017, 20:06
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