diesen Artikel aufmerksam gemacht. Darin beschreibt der Autor Ch. Dobeš die Ergebnisse von Chromosomen-Messungen an Potentilla arenaria (=P. incana), P. neumanniana, P. pusilla und P. tommasiniana. Da letztere Art in Österreich nicht vorkommt, gehe ich nicht auf sie ein. P. incana wird als Sippe mit hauptsächlich sexueller Fortpflanzung beschrieben, die sich gemäß der im Text angegebenen Merkmalstabelle (Tab. 1) gut von den zwei anderen Arten unterscheiden lässt.
Der Autor unterscheidet zwar Untersuchungsbelege von P. neumanniana und P. pusilla, die in Tab. 1 angegebenen Unterschiede beziehen sich jedoch alle darauf, ob Büschelhaare vorhanden sind oder nicht, wobei P. neumanniana keine Büschelhaare aufweist und bei P. pusilla die Anzahl der Büschelhaare zwischen fast keinen bis vielen variieren kann. Die Chromosomenmessungen erbrachten keine aussagekräftige Differenzierung zwischen P. neumanniana und P. pusilla. Bei P. neumanniana wurde agamosperme Fortpflanzung nachgewiesen, bei P. pusilla ist sie wahrscheinlich. In seltenen Fällen kann es jedoch zu sexueller Fortpflanzung kommen, wodurch wieder neue, genetisch stabilisierte Populationen entstehen können (so wie man das z.B. auch bei Rubus kennt). Beide Sippen dürften erst vor relativ kurzer Zeit entstanden sein und sind sehr polymorph. In ihrem Verbreitungsarealen scheinen sie sich nicht voneinander abgrenzen zu lassen.
Wieso diese Vielfalt nur anhand von einem Merkmal, dem Vorhandensein oder Fehlen von Büschelhaaren, in zwei Arten geteilt wird, erscheint mir willkürlich. Genauso gut könnte man eine Vielzahl an Klein(st)arten mit unterschiedlicher Behaarung beschreiben oder aber P. neumanniana und P. pusilla gemeinsam als eine Art in ein Topf werfen. Dobeš betont selbst, dass die wahren Verwandtschaftsverhältnisse unklar sind und nur molekulargenetische Untersuchungen Licht ins Dunkel bringen könnten.Statistik: Verfasst von Stefan Lefnaer — Freitag 13. April 2018, 21:44
]]>