Canna in Dölsach (Osttirol)

= Blütenpflanzen
Oliver Stöhr
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Canna in Dölsach (Osttirol)

Beitragvon Oliver Stöhr » Dienstag 19. Oktober 2021, 20:21

Vorgestern habe ich einen kleinen Trupp einer Canna (Blumenrohr) an einem Wiesenrand entlang einer Straße in Dölsach (d.h. außerhalb von Gärten oder eingefriedeter Bereiche) gefunden. Die rein vegetativen Pflanzen könnten dort verwildert auftreten - eine Pflanzung/Ansalbung an diesem Standort ist zwar nicht auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich.

Hinsichtlich der Bestimmung ist nur eine Angabe der Gattung möglich, zumal dabei Canna indica oder C. x generalis aufgrund ihrer häufigen Kultivierung als wahrscheinlichste Taxa in Frage kommen; diese beiden sind - soweit ich in der Schnelle gesehen habe - nur anhand von Blütenmerkmalen unterscheidbar.

Adventive Angaben aus Österreich sind bereits für Canna indica publiziert worden, so aus Salzburg und Oberösterreich, siehe:
https://www.zobodat.at/pdf/HdN_21_0025-0083.pdf
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/ ... 1-0161.pdf
Aus Osttirol hingegen waren noch keine Meldungen dieser laut Literatur nicht frostharten, neotropischen Gattung bekannt.

Lg
Oliver
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kurt nadler
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Re: Canna in Dölsach (Osttirol)

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 20. Oktober 2021, 07:38

Im selbstversuch überlebte canna auch bei etwas frostschutzabdeckung einen milden winter nicht (wo ich annahm, dass der frost nicht bis an die rhizome kam). Die samenkugeln, die manche sippen machen, könnten aber schon winterfest sein(?).

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Norbert Griebl
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Re: Canna in Dölsach (Osttirol)

Beitragvon Norbert Griebl » Mittwoch 20. Oktober 2021, 08:46

Danke für den interessanten Fund, Oliver.

Ich habe zu der Art zusammengeschrieben:

Heimat: Südamerika, von Kolumbien bis Argentinien.
Anmerkung: Bei den gärtnerischen Hybriden, Canna ×hybrida, ist meist Canna indica beteiligt. Hybriden und Sortenauslesen von C. indica sind oft schwer zuordbar. Beide Taxa werden hier gemeinsam behandelt.
Nutzung: Zierpflanze. In den Tropen und Subtropen auch als Nahrungspflanze. Die Stärke in den Rhizomen ist leicht verdaulich und wird deshalb als Kranken- und Kindernahrung genutzt.
Ausbreitung: um 1570 in Europa als Zierpflanze eingeführt.

DEUTSCHLAND: unbeständig durch Gartenauswurf, so 2006 in Bayreuth-St.Johann und um Bamberg in Bayern (Lippert & Meierott 2018, Meierott 2008) und 2013 am Pollersberg, 2014 bei Obersohl und 2016 im Haarbachtal bei Landwüst im Erzgebirge in Sachsen (Breitfeld 2021).
ÖSTERREICH: In Schalchen im Kobernaußerwald in Oberösterreich auf einem Erdhaufen (Hohla 2011) und im Flachgau Salzburgs (Pflugbeil & Pilsl 2013).
SCHWEIZ:
ANDERE LÄNDER: In den Altwelt-Tropen gilt die Art als eingebürgert (Jäger & al. 2008). Weiters vorübergehend in Belgien (Verloove 2021). Subspontan auch in den Niederlanden (FLORON 2021).


Quellen:
BREITFELD M. (2021): Flora der Westabdachung des Erzgebirges – Die Pflanzenwelt zwischen Adorf, Markneukirchen, Schöneck und Klingenthal. 294 S.
FLORON (2021): Floron Verspreidingsatlas Vaatplanten – http://www.verspreidingsatlas.nl
HOHLA M. (2011a): Zwei Funde der Kleinen Seerose (Nymphaea candida) sowie weitere Beiträge zur Kenntnis der Flora von Oberösterreich - Stapfia 95: 141–161
JÄGER E. J., EBEL F., HANELT P. & MÜLLER G. K. (2008): In: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Spektrum, 874 S.
LIPPERT W. & MEIEROTT L. (2018): Kommentierte Artenliste der Farn- und Blütenpflanzen Bayerns – Vorarbeiten zu einer neuen Flora von Bayern. 251 S.
PFLUGBEIL G. & PILSL P. (2013): Vorarbeiten an einer Liste der Gefäßpflanzen des Bundeslandes Salzburg, Teil 1: Neophyten - Mitt. Haus der Natur 21: 25–83.
VERLOOVE F. (2021): Manual of the Alien Plants of Belgium – http://alienplantsbelgium.be
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

Oliver Stöhr
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Re: Canna in Dölsach (Osttirol)

Beitragvon Oliver Stöhr » Mittwoch 20. Oktober 2021, 19:00

Danke für eure Rückmeldungen!


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