Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

= Blütenpflanzen
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Stefan Lefnaer
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 3. Mai 2017, 08:17

Tragblätter (aus deren Achsel Blütenstände entspringen) sind bei Brassicaceen üblich, aber Deckblätter (in deren Achsel Blüten/Früchten entspringen) die Ausnahme, wie beim angesprochenen Erucastrum nasturtiifolium.

Schöne Grüße,
Stefan

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Jürgen Baldinger
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017

Beitragvon Jürgen Baldinger » Mittwoch 3. Mai 2017, 08:26

Hallo Stefan,

danke für die Richtigstellung.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

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2045
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon 2045 » Montag 2. April 2018, 18:15

Liebes Forum!

Ich habe den Beitrag vom Vorjahr wiederbelebt und nun auch den Titel mit dem Jahr 2018 ergänzt.
Heute haben wir der Wiese in Kaltenleutgeben wieder einen Besuch abgestattet.
Pulsatilla grandis - Groß-Küchenschelle ist in Vollblüte
Pulsatilla pratensis (subsp. nigricans) - Schwarz-Küchenschelle konnte das erste blühende Exemplar gefunden werden. Die anderen verstecken sich noch sehr gut im braunen Gras. Die Hauptblüte wenn es warm bleibt vermutlich nächstes Wochenende.

Erschreckend die z.T. massiven Schäden in dieser und auch in anderen Wiesen, die Verursacher sind wohl alles Wildschweine gewesen.

LG Markus
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Stefan Lefnaer
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon Stefan Lefnaer » Montag 2. April 2018, 18:37

So eine Bodenöffnung schafft ja auch neue Lebensräume für andere Arten. Die Natur ist ständig in Veränderung und die heutigen (mehr oder wenigen statischen) Trockenrasen durch unterschiedliche Beweidung und sonstige Landnutzung entstanden. Daher würde ich das grundsätzlich nicht negativ sehen.

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Hermann Falkner
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon Hermann Falkner » Montag 2. April 2018, 21:03

Und - Markus: auch Pulsatilla kann von den - sicherlich - Wildschweinschäden profitieren, in dichte Rasen können die Samen nicht eindringen, offene Stellen schaffen auch für Pulsatilla neuen Lebensraum, selbst wenn dem Zerstörung vorausgeht.

Wichtig ist, dass die Wildschweinschäden nicht überhand nehmen, so wie's derzeit im Lainzer Tiergarten wieder ist (man ist bemüht, die Wildschweinbestände dort zu reduzieren). Aber grundsätzlich ist das ein Kreislauf - solange der nicht aus dem Gleichgewicht gerät, ist alles OK.

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2045
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon 2045 » Dienstag 3. April 2018, 09:10

Hallo Herman & Stefan!
Bezüglich Wildschweinschäden. Mir ist schon klar, das dieses Problem hier im Forum nicht lösbar ist. Heuer dürften die Schäden aber wesentlich größer sein, als in den letzten Jahren. Ob es am strengen Frost liegt oder an einer massiven Vermehrung der Tiere kann ich nicht beurteilen.
Natürlicher Kreislauf gut und schön - hier handelt es sich aber um einen relativ kleinen Trockenrasen, auf dem ab Mai dann Kühe stehen. Bis zu den Kuhschellen ist die Rotte zum Glück noch nicht vorgedrungen. Wenn die auf der kleinen Fläche dort durchfahren, dann gibt es keine Kuhschellensamen mehr, die dort besser keimen können. Das sind kleine Inseln in einer Kulturlandschaft und wenn die zerstört ist, dann ist es vorbei. Da kommt kein Samenflug von der nächsten Wiese. Bei der Kuhschelle könnte man argumentieren, ist eh egal, gibt es auf der Perchtoldsdorfer Heide eh massenhaft.
Beim Besuch heuer in Pfaffstätten sind uns die Schäden rund um das noch viel kleinere Naturschutzgebiet auch schon aufgefallen. Wenn sie dort zur Muscari azureum eindringen, ist die Art vielleicht weg.
Und gestern habe ich Fotos bekommen vom bekannten Naturdenkmal Iriswiese bei Bad Fischau. Dort schaut es aus, wie wenn jemand durchgeackert hätte. Die Irisstöcke liegen herausgerissen herum. Argument - eh egal - gibt es eh in Pfaffstätten und am Eichkogel bei Mödling?

LG Markus

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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon Stefan Lefnaer » Dienstag 3. April 2018, 12:00

Hallo Markus,

das ist schon klar, dass es nicht gut ist, wenn die Wildschweine alles umackern. Aber in Grenzen kann es auch positiv sein, wie beschrieben.

Bei Muscari azureum kann ich allerdings nicht nachvollziehen wo das Problem ist. Das ist eine verwilderte Zierpflanze.

Schöne Grüße
Stefam

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Hermann Falkner
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon Hermann Falkner » Dienstag 3. April 2018, 16:54

Hallo Markus,

es ist mit natürlich auch nicht egal - und wenn ein Standort wie der in Kaltenleutgeben wirklich so isoliert ist, dann kann natürlich jede Störung fatal sein - und jeder Standort ist für die Erhaltung der Art wichtig, bin auch da ganz bei dir, denn es ist ja wohl kaum erstrebenswert, einen einzigen, letzten, streng bewachten Standort übrig zu haben, wie etwa beim Frauenschuh in England!
Stefan und ich wollten nur relativieren. Auch mir tut natürlich das Herz weh, wenn zB in der Lobau unachtsame Besucher oder - noch schlimmer - Arbeiter im Auftrag des Nationalparks die dort seltene Senecio doria niedermähen.

Wie der Schutz von Raritäten zu schaffen ist, hängt ganz von den Gegebenheiten ab; bei Senecio doria wär der Nationalpark gefragt (sowohl was eigene als auch Fremdzerstörung betrifft), aber das scheitert leider an verschiedenen Umständen.

Im Fall deines Trockenrasens in Kaltenleutgeben bräucht's sicherlich eine lokale Initiative, der Grundeigentümer und ggf. der pachtende Bauer müsste auch mitspielen; vielleicht wär dann eine Bewirtschaftung möglich, die nicht nur für Pulsatilla, sondern auch andre Arten gute Bedingungen schafft - etwa Gelbsterne, die man für "gewöhnlich" halten könnte, die in unserer Kulturlandschaft inzwischen regional auch schon Seltenheiten sind.

Wildschweine könnte man auch dann natürlich nicht verhindern - aber der Punkt wäre, grössere Trockenrasengesellschaften zu schaffen, damit gefährdete Arten durch ein Elementarereignis wie Wildschweine (oder auch Hagel, oder Hochwasser, Erdrutsch, wad auch immer lokal möglich ist!) nicht ausgelöscht werden.

Der Trend geht leider in die Gegenrichtung, wie wir wissen.

Übrigens, Muscari azureum sehe ich auch so wie Stefan: die Art gehört eigentlich gar nicht hierher. Sie ist zum Glück sicherlich nicht schädlich, wie andere Neophyten, aber vom Naturschutz her ist diese Art natürlich anders zu bewerten.

Lg Hermann

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Pablito
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon Pablito » Dienstag 3. April 2018, 17:38

Wildschweine werden von Jägern als "Ingenieure des Waldes" bezeichnet und wo ein Mal ein Wildschwein geschossen wurde gehen andere dort nicht mehr hin! Das macht die Jagd dann auch schwieriger. Auch ankirren mittels alter Milchtonnen in denen Mais liegt und der beim Anstoßen durch die angebrachten Löcher fällt hilft auch nicht immer!
Beim Fluxberg haben die Wildschweine in den Weingärten und am Trockenrasen selber heuer extrem gewütet :-(
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LG Reini BR

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Jürgen Baldinger
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Re: Kaltenleutgeben - Trockenrasen, 2017 und 2018

Beitragvon Jürgen Baldinger » Mittwoch 4. April 2018, 07:46

Es dürfte für die Emmelwiese zumindest in den vergangenen Jahren ein Pflegekonzept gegeben haben (ob immer noch?), Norbert weiß vielleicht mehr.

http://docplayer.org/20970186-Wiesen-im ... te-ag.html
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"


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