Re: Cyclamen purpurascens
Verfasst: Sonntag 15. Oktober 2017, 20:41
Hallo Hannah,
im Kühlschrank Stufe 3 ist OK? (das sind glaub ich 6 Grad? - bzw im Gemüsefach, also womöglich etwas wärmer; natürlich im Gefrierbeutel)
Ich hab nämlich heute, 15.10.17, von Pernegg im Waldviertel gesammelt - 5 Blätter von 5 verschiedenen Individuen von einer Stelle, die mir bekannt ist.
Ich könnte mit dem Schicken bis zum Wochenende warten, vielleicht kann ich dann noch Blätter von einer anderen Stelle mitnehmen und dann gemeinsam verschicken.
Funddaten:
Gemeinde Pernegg, Pernegger Graben, circa 15°38'42" E 48°43'24" N, Bezirk Horn, Waldviertel, Niederösterreich, ca. 420 msm (Quadrant 7259/4), südwestexponierter Hang (dh eigentlich feuchter Graben, diese Hangseite aber etwas trockener) mit stellenweise Eichen/Hainbuchen-Wald, überwiegend jedoch Buchenwald, Cyclamen purpurascens in beiden Waldgesellschaften reichlich vertreten bzw. ist die Art lokal im Pernegger Graben und Umgebung häufig.
Das Bild beschreibt den Standort recht gut - blühend unter Hainbuche und vermutlich Traubeneiche (ich hab gar nicht geschaut welche; Stieleiche wär auch möglich); im Hintergrund sieht man schon den Buchenwald, wo die Art auch zahlreich vorkommt.
Geologisch gehört das Gebiet - so übrigens wie auch der Fund von Maria Zacherl! - zur Böhmischen Masse mit überwiegend sauren bis sehr sauren Böden, es gibt jedoch insbes. im Waldviertel und auch im Dunkelsteiner Wald einige Marmoradern = Kalk.
Cyclamen ist ja kalk- bzw. zumindest basenliebend und in diesem Gebiet fehlt die Art daher über weite Strecken, kommt aber punktuell an geeigneten Standorten vor (die sicherlich teilweise, möglicherweise aber nicht immer mit Marmoradern durchzogen sind).
Weitere Standorte von Cyclamen purpurascens in Niederösterreich übrigens im Kremstal und im Thayatal an einigen Stellen.
Bei den Vorkommen in der Böhmischen Masse werden gelegentlich Zweifel am Indigenat der Art geäussert - diese Bedenken verstehe ich eigentlich nicht, ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Vorkommen Verwilderungen aus Gärten darstellen. Deine DNA-Untersuchungen könnten also auch da vielleicht Klarheit bringen!
Genetisch sollten diese Waldviertler Exemplare zwischen den mährischen und den Ostalpen-Vorkommen stehen bzw. - Dunkelsteiner Wald von Maria sollte ein weiteres Bindeglied zu den Ostalpen-Vorkommen sein.
LG
Hermann
im Kühlschrank Stufe 3 ist OK? (das sind glaub ich 6 Grad? - bzw im Gemüsefach, also womöglich etwas wärmer; natürlich im Gefrierbeutel)
Ich hab nämlich heute, 15.10.17, von Pernegg im Waldviertel gesammelt - 5 Blätter von 5 verschiedenen Individuen von einer Stelle, die mir bekannt ist.
Ich könnte mit dem Schicken bis zum Wochenende warten, vielleicht kann ich dann noch Blätter von einer anderen Stelle mitnehmen und dann gemeinsam verschicken.
Funddaten:
Gemeinde Pernegg, Pernegger Graben, circa 15°38'42" E 48°43'24" N, Bezirk Horn, Waldviertel, Niederösterreich, ca. 420 msm (Quadrant 7259/4), südwestexponierter Hang (dh eigentlich feuchter Graben, diese Hangseite aber etwas trockener) mit stellenweise Eichen/Hainbuchen-Wald, überwiegend jedoch Buchenwald, Cyclamen purpurascens in beiden Waldgesellschaften reichlich vertreten bzw. ist die Art lokal im Pernegger Graben und Umgebung häufig.
Das Bild beschreibt den Standort recht gut - blühend unter Hainbuche und vermutlich Traubeneiche (ich hab gar nicht geschaut welche; Stieleiche wär auch möglich); im Hintergrund sieht man schon den Buchenwald, wo die Art auch zahlreich vorkommt.
Geologisch gehört das Gebiet - so übrigens wie auch der Fund von Maria Zacherl! - zur Böhmischen Masse mit überwiegend sauren bis sehr sauren Böden, es gibt jedoch insbes. im Waldviertel und auch im Dunkelsteiner Wald einige Marmoradern = Kalk.
Cyclamen ist ja kalk- bzw. zumindest basenliebend und in diesem Gebiet fehlt die Art daher über weite Strecken, kommt aber punktuell an geeigneten Standorten vor (die sicherlich teilweise, möglicherweise aber nicht immer mit Marmoradern durchzogen sind).
Weitere Standorte von Cyclamen purpurascens in Niederösterreich übrigens im Kremstal und im Thayatal an einigen Stellen.
Bei den Vorkommen in der Böhmischen Masse werden gelegentlich Zweifel am Indigenat der Art geäussert - diese Bedenken verstehe ich eigentlich nicht, ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Vorkommen Verwilderungen aus Gärten darstellen. Deine DNA-Untersuchungen könnten also auch da vielleicht Klarheit bringen!
Genetisch sollten diese Waldviertler Exemplare zwischen den mährischen und den Ostalpen-Vorkommen stehen bzw. - Dunkelsteiner Wald von Maria sollte ein weiteres Bindeglied zu den Ostalpen-Vorkommen sein.
LG
Hermann