Nicandra physalodes in Floridsdorf
- Stefan Lefnaer
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Nicandra physalodes in Floridsdorf
Heute fand die die Giftbeere in einem sehr ruderalen Rabatterl:
In der Wienflora ist sie für Stadtraum 321 noch nicht angegeben. Frage an die anderen Wiener (mit und ohne Migrationshintergrund): wie oft seht ihr die in Wien? Sind Ausbreitungstendenzen erkennbar?
In der Wienflora ist sie für Stadtraum 321 noch nicht angegeben. Frage an die anderen Wiener (mit und ohne Migrationshintergrund): wie oft seht ihr die in Wien? Sind Ausbreitungstendenzen erkennbar?
- Jürgen Baldinger
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Re: Nicandra physalodes in Floridsdorf
Ist mir noch nicht aufgefallen.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
-
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Re: Nicandra physalodes in Floridsdorf
Servus Stefan,
mir ist sie auch noch nicht untergekommen, da werde ich in Zukunft ein Auge drauf haben.
Liebe Grüße
Jock
mir ist sie auch noch nicht untergekommen, da werde ich in Zukunft ein Auge drauf haben.
Liebe Grüße
Jock
- Norbert Griebl
- Beiträge: 891
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Re: Nicandra physalodes in Floridsdorf
Danke für die interessante Fundmeldung.
Kurz zusammengefasst:
Giftbeere, Nicandra physalodes, Nachtschattengewächs
Heimat: Mittelamerika und westliches Südamerika.
Ausbreitung:
Vom französischen Franziskanerpater Louis Feuillée um 1710 in Peru entdeckt. 1771 wuchs die Pflanze im Botanischen Garten in Halle, 1779 wurde sie von der Gärtnerei Buek in Hamburg zum Verkauf angeboten (Krausch 2003).
Auch ungewollt kam die Pflanze mehrfach als Transportbegleiter nach Europa.
In Österreich erstmals verwildert in Graz festgestellt (HAMBURGER, 1948). Gegenwärtig lokal eingebürgert, so relativ häufig in Mais- und Kürbisäckern der Südsteiermark. Sonst vereinzelt in allen anderen Bundesländern, wie etwa in Haidershofen, Buchberg am Kamp und bei Pitten in Niederösterreich,Lengau, Haselbach, Schardenberg, Ort im Innkreis, Senftenberg, Burgkirchen, Haag am Hausruck und Traun in Oberösterreich (HOHLA & al. 2005) und Gamp in Salzburg (STÖHR & al. 2006). In Osttirol mehrfach, vor allem in Hackfruchtäckern, aber auch an Ruderalstellen, wie in Debant im Lienzer Becken (STÖHR 2014) und in Wien-Floridsdorf (Lefnaer 2018).
Quellen:
HAMBURGER I. (1948): Zur Adventivflora von Graz. – Unveröff. Diss., Univ. Graz.
HENSEN I. (Projektleitung, 2011): Forschungsprojekt „Prognosen zur Ausbreitung von Neophyten“ – Institut für Geobotanik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – http://www2.biologie.uni-halle.de/bot/a ... /index.php
HOHLA M., KLEESADL G. & MELZER H. (2005): Neues zur Flora der oberösterreichischen Bahnanlagen – Beitr. Naturk. Oberösterreichs 14: 147–199.
KRAUSCH H.-D. (2003): Kaiserkron und Päonien rot - Von der Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen – Dölling und Galitz-Verlag. 536 S.
LEFNAER S. (2018): Nicandra physalodes in Floridsdorf - viewtopic.php?f=10&t=1039
STÖHR O., WITTMANN. H., SCHRÖCK C., ESSL F., BRANDSTÄTTER G., HOHLA M., NIEDERBICHLER C. & KAISER R. (2006): Beiträge zur Flora von Österreich – Neilreichia 4: 139–190.
STÖHR O. (2014): Weitere Osttiroler "Gstättn"-Pflanzen – Naturkundliche Arbeitsgemeinschaft Osttirol – Bemerkenswerte Funde. http://www.nago-osttirol.at/index.php/b ... -neophyten
Liebe Grüße
Norbert
Kurz zusammengefasst:
Giftbeere, Nicandra physalodes, Nachtschattengewächs
Heimat: Mittelamerika und westliches Südamerika.
Ausbreitung:
Vom französischen Franziskanerpater Louis Feuillée um 1710 in Peru entdeckt. 1771 wuchs die Pflanze im Botanischen Garten in Halle, 1779 wurde sie von der Gärtnerei Buek in Hamburg zum Verkauf angeboten (Krausch 2003).
Auch ungewollt kam die Pflanze mehrfach als Transportbegleiter nach Europa.
In Österreich erstmals verwildert in Graz festgestellt (HAMBURGER, 1948). Gegenwärtig lokal eingebürgert, so relativ häufig in Mais- und Kürbisäckern der Südsteiermark. Sonst vereinzelt in allen anderen Bundesländern, wie etwa in Haidershofen, Buchberg am Kamp und bei Pitten in Niederösterreich,Lengau, Haselbach, Schardenberg, Ort im Innkreis, Senftenberg, Burgkirchen, Haag am Hausruck und Traun in Oberösterreich (HOHLA & al. 2005) und Gamp in Salzburg (STÖHR & al. 2006). In Osttirol mehrfach, vor allem in Hackfruchtäckern, aber auch an Ruderalstellen, wie in Debant im Lienzer Becken (STÖHR 2014) und in Wien-Floridsdorf (Lefnaer 2018).
Quellen:
HAMBURGER I. (1948): Zur Adventivflora von Graz. – Unveröff. Diss., Univ. Graz.
HENSEN I. (Projektleitung, 2011): Forschungsprojekt „Prognosen zur Ausbreitung von Neophyten“ – Institut für Geobotanik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – http://www2.biologie.uni-halle.de/bot/a ... /index.php
HOHLA M., KLEESADL G. & MELZER H. (2005): Neues zur Flora der oberösterreichischen Bahnanlagen – Beitr. Naturk. Oberösterreichs 14: 147–199.
KRAUSCH H.-D. (2003): Kaiserkron und Päonien rot - Von der Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen – Dölling und Galitz-Verlag. 536 S.
LEFNAER S. (2018): Nicandra physalodes in Floridsdorf - viewtopic.php?f=10&t=1039
STÖHR O., WITTMANN. H., SCHRÖCK C., ESSL F., BRANDSTÄTTER G., HOHLA M., NIEDERBICHLER C. & KAISER R. (2006): Beiträge zur Flora von Österreich – Neilreichia 4: 139–190.
STÖHR O. (2014): Weitere Osttiroler "Gstättn"-Pflanzen – Naturkundliche Arbeitsgemeinschaft Osttirol – Bemerkenswerte Funde. http://www.nago-osttirol.at/index.php/b ... -neophyten
Liebe Grüße
Norbert
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
- Stefan Lefnaer
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Re: Nicandra physalodes in Floridsdorf
Lieber Norbert,
Danke für die umfangreichen Informationen!
Schöne Grüße
Stefan
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Schöne Grüße
Stefan
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Re: Nicandra physalodes in Floridsdorf
Hallo zusammen,
ich habe in Osttirol von dieser Art bislang 6 Quadrantennachweise, die sich auf den Bereich Unteres Iseltal, Lienzer Becken bis Kärntner Landesgrenze erstrecken. Die Art wird bei uns unzweifelhaft durch Hackfruchtäcker (u.a. auch Mais) gefördert, man sieht sie aber auch an Erdhaufen und frischen Ruderalstellen.
Anbei noch drei Bilder zu dieser ästhetischen Art vom letzten Jahr, aufgenommen nahe Ainet.
Viele Grüße
Oliver
ich habe in Osttirol von dieser Art bislang 6 Quadrantennachweise, die sich auf den Bereich Unteres Iseltal, Lienzer Becken bis Kärntner Landesgrenze erstrecken. Die Art wird bei uns unzweifelhaft durch Hackfruchtäcker (u.a. auch Mais) gefördert, man sieht sie aber auch an Erdhaufen und frischen Ruderalstellen.
Anbei noch drei Bilder zu dieser ästhetischen Art vom letzten Jahr, aufgenommen nahe Ainet.
Viele Grüße
Oliver
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