Xanthium spinosum bei Großmugl

= Blütenpflanzen
Benutzeravatar
Stefan Lefnaer
Beiträge: 3588
Registriert: Sonntag 18. September 2016, 21:41
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Xanthium spinosum bei Großmugl

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 31. August 2018, 20:55

Liebe Leute,

heute konnte ich bei Großmugl die Xanthium-Trilogie abschließen und fand nach Xanthium strumarium s. str. und Xanthium orientale s. lat. nun auch Xanthium spinosum in meinem Bearbeitungsgebiet. Diese Art stammt aus Südamerika, ist aber schon in der frühen Neuzeit nach Mitteleuropa gekommen und war früher öfters in Dörfern zu finden. Nach der Aufgabe der Weidewirtschaft ist sie selten geworden. Die Art ist stark dornig bewehrt und wird deshalb durch Beweidung gefördert, da die Weidetiere sie verschonen (müssen). Ich habe die Art in Österreich noch nie gesehen und im JACQ gibt es aus Niederösterreich nur drei magere Einträge, zwei davon aus dem 19. Jahrhundert. Wie oft seht ihr sie? Hier einmal Bilder:

20180831_162244.jpg
Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
20180831_162244.jpg (568.38 KiB) 2043 mal betrachtet
20180831_162258.jpg
Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
20180831_162258.jpg (782.53 KiB) 2043 mal betrachtet
20180831_162315.jpg
Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
20180831_162315.jpg (769.28 KiB) 2043 mal betrachtet

Ich fand zwei stattliche, fruchtende Pflanzen in einem Erdäpfelacker. Die Bauern mögen es ja, warum auch immer, im Spätsommer die Erdäpfelpflanzen totzuspritzen und das Xanthium hat da auch einiges abbekommen. Daher sind einige Zweige abgestorben. Da viele Früchte schon reif waren, wird die kleine Population hoffentlich die Spritzaktion überstehen.

Schöne Grüße
Stefan

Benutzeravatar
Hermann Falkner
Beiträge: 1818
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2016, 20:16
Wohnort: Wien

Re: Xanthium spinosum bei Großmugl

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 1. September 2018, 08:55

Hallo Stefan,

Erdäpfel verwelken bei Reife zwar von selbst, es kommen dann aber rasch Beikräuter auf, die die Ernte behindern - wenn es eine dicke Krautschicht gibt, dann muss man die vor der Ernte mähen und entfernen.
Liesse sich natürlich einfach lösen, indem man erntet, sobald die Erdäpfel verwelken - aber Gift ist offenbar billig genug und "praktischer", ausserdem lassen viele ihre Erdäpfel bis tief in den Herbst in der Erde, vermutlich, weil Erdlagerung im Acker nicht nur die billigste, sondern auch die beste Lagerung für Erdäpfel ist - solange es keinen Frost gibt oder es nicht extrem feucht wird. Das ist also wohl der traurige Grund für - Gift ...

Zu Xanthium kann ich leider nix beitragen, ich kenne nur X. strumarium s. str.

Benutzeravatar
Stefan Lefnaer
Beiträge: 3588
Registriert: Sonntag 18. September 2016, 21:41
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Xanthium spinosum bei Großmugl

Beitragvon Stefan Lefnaer » Samstag 1. September 2018, 09:14

Von einem Bauern habe ich einmal gehört, dass das gemacht wird, weil kleinere Erdäpfel bei den Konsumenten gefragter sind als große. Die Erntemenge müsste dann wohl geringer sein, der Geldertrag vielleicht trotzdem höher. Das wäre ja besonders absurd, zumal immer wieder behauptet wird, dass Glyphosat und Co. unbedingt nötig wären, um die Weltbevölkerung ernähren zu können.

Benutzeravatar
Hermann Falkner
Beiträge: 1818
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2016, 20:16
Wohnort: Wien

Re: Xanthium spinosum bei Großmugl

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 1. September 2018, 09:22

Sowas kann ich mir durchaus auch vorstellen!!
Bzw kaufen die Grossabnehmer ja auch nur "schönes" Obst und Gemüse, Abweichungen von der Norm landen auf dem Mist (neuerdings auch - in sehr kleinen Mengen - als "Wunderlinge" im Supermarkt).
Neben Zwiebelfeldern sehe ich zB häufig weggekippte Haufen mit Zwiebeln, die äusserlich völlig einwandfrei sind ...


Zurück zu „Spermatophyta (Samenpflanzen)“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 51 Gäste