Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

= Blütenpflanzen
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2045
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Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon 2045 » Dienstag 2. April 2019, 15:42

Am 30.03.2019 waren wir im südl. Burgenland, in Hagensdorf und in Luising bei Heiligenbrunn, Bez. Güssing. Dort befinden sich 2 Naturschutzgebiete mit Vorkommen von Fritillaria meleagris - Schachbrettblume. Vor 20 Jahren wurde die Wiese in Luising schon einmal besucht. Damals Massenblüte dieser Art auf der Wiese.

Beim heurigen Besuch sind Großteils auf beiden Wiesen nur einzelne Pflanzen zu entdecken gewesen, einzig in einem Bereich auf der Hagensdorfer Wiese war eine dichtere Population.
Die ganze Gegend machte einen sehr trockenen Eindruck, die Wassergräben teilweise komplett ausgetrocknet.
Viele Pflanzen von Fritillaria meleagris waren schon im Verblühen.

Im Auwald neben der Strem zahlreiche weitere interessante Arten.
Viel Lerchensporn - aus meiner Sicht Corydalis solida - Finger-Lerchensporn (sollte es falsch sein, bitte um Korrektur)
Sehr viel Blaustern, Großteils schon verblüht - aus meiner Sicht Scilla drunensis - Traun-Blaustern (auch in der Literatur von dort angeführt)
Stellenweise viele Exemplare von Isopyrum thalictroides - Wiesenrauten-Muschelblümchen

In einer Wiese massenhaft vermutlich Leucojum aestivum - Sommer-Knotenblume, was anderes kann das eigentlich nicht sein.Keine der Pflanzengruppen hat eine Knospe oder Samenstand gezeigt. Die benachbarten Frühlingsknotenblumen waren schon alle mit sichtbaren Früchten.

Extrem viele Buschwindröschen, vor allem von der weißen "normalen" Ausbildung, aber auch zahlreiche außen rosa nickende Exemplare.
sh. http://forum.flora-austria.at/viewtopic.php?f=10&t=1348#p5494

Viele Gelbsterne, verblühte Schneeglöckchen, verblühte Frühlingsknotenblumen,.....
In kleinen Tümpeln diverse Frösche und Erdkröten, zahlreiche Schmetterlinge,....
Ein unglaublich schöne Gebiet, leider relativ weit weg von Wien, rund 180 km Fahrtstrecke je Richtung und ca. 2 Stunden Fahrzeit. Für einen schnellen Nachmittagsbesuch daher leider nicht geeignet.

LG Markus
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Hermann Falkner
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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon Hermann Falkner » Dienstag 2. April 2019, 17:28

Hallo Markus,
die Leucojum ist L. vernum, L. aestivum hab ich dort noch nie gesehen (war bisher 3x dort; heuer nicht).
Scilla drunensis stimmt, und ja, das Muschelblümchen ist dort auch häufig.
Auch Galanthus nivalis gibt es dort - in der Au häufig.
Corydalis solida (Habitusbild) ist korrekt, im Südbgld. eine häufige Art; dieCorydalis-Nahaufnahme zeigt dagegen nur leicht gekerbte Vorblätter - dieses Ex ist "verdächtig", ich trau mich aber nicht C. intermedia sagen - evtl auch eine Hybride, Oliver kann dazu evtl was sagen.
Lg Hermann

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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon 2045 » Dienstag 2. April 2019, 19:49

Hallo Hermann!

Zunächst Danke für Deine Hinweise.

Bezüglich Corydalis habe ich mich wohl mit meiner Bestimmung zu früh gefreut, wenn das jetzt verschiedene Arten sind.

Bezüglich Leucojum:
L. vernum war im Auwald immer wieder zu sehen, jedes dieser Exemplare war verblüht und hatte schon eine große Frucht.

Das Bild stammt nicht von einer der beiden Hauptwiesen, wir wollten die Runde zu Fuß gehen, beginnend bei der Kläranlage in Hagensdorf und dann zur Schachbrettwiese in Luising.
Trotz Karte haben wir uns aber gehörig verfranzt, das in der Karte als großes Gerinne ("Querverbindung" Strem - Pinka) eingezeichnete Gewässer hat defacto nicht existiert, war nur als bewachsener Graben vorhanden. In der ÖMAP ist das in gleicher Größe wie die Strem und die Pinka eingezeichnet. In Echt waren dort vereinzelte Senken mit Wasser gefüllt, gerade so viel, das diverse Frösche und Kröten darin ihren Laich abgelegt haben. Zusätzlich war ein Hinweis von Einheimischen, die wir dort getroffen haben auf eine reiche Schachbrettblumenwiese, dadurch sind wir dann bei einer Brücke, die einsam den Wiesenbewachsenen Graben umspannt, nach rechts abgebogen und dann nach Nordosten weiter bis zum Punkt 197 gegangen. Dort war dann Schluss, weil Staatsgrenze sichtbar. Dann wieder retour und mit dem Auto zur Schachbrettwiese in Luising.
Auf diesem "Abstecher" sind wir bei dieser Wiese vorbeigekommen, wo keine einzige Pflanze verblüht war, was angesichts der zahllosen Exemplare etwas seltsam ist. Daher der Schluss, das das eigentlich nur L. aestivum sein kann. In unmittelbarer Nähe waren immer wieder entlang des Weges verblühte L. vernum zum Sehen.
Anhand der Blätter kann ich aber keine sichere Zuordnung machen. Die nicht blühenden Exemplare haben für mich aber wesentlich dünkler ausgesehen.
Vielleicht geht sich heuer noch ein Besuch aus. Interessant genug ist das Gebiet ja.

LG Markus
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Hermann Falkner
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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 3. April 2019, 07:02

Hallo Markus,
den trockenen Graben kenn ich (offenbar ein Hochwasserkanal), den Standort von dir aber wohl nicht, ausser er ist sehr nah bei der Brücke.
Sommerknotenblume muss ich trotzdem definitiv ausschliessen, so gut entwickelt müsste die längst blühen (siehe Bild: Marchegg, vom 2. April 2017). Und vom Habitus passts auch nicht, ausserdem ist sie fürs Südburgenland nicht bekannt (nur vom Nordbgld: an der Leitha).
"Sommer"-Knotenblume ist eigentlich irreführend, sie blüht eigentlich April/Mai, in sehr milden Jahren sogar schon Ende März/Anfang April (bei Marchegg schon gesehen!), heuer war ich noch nicht dort, sie könnte aber schon blühen - ein Ausflug zum WWF-NSG Marchegg wär vielleicht lohnend, dann siehst du die in Natura, ist dort häufig und unübersehbar ;-)


... Upload klappt am Handy leider nicht, Bild trage ich später nach!

Peter Pilsl
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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon Peter Pilsl » Mittwoch 3. April 2019, 07:53

Liebe Kollegen,
ich kenne zwad ie Gegend dort nicht, aber könnte das diskutierte "Leucojum austivum" nicht vielleicht eine Narzisse sein?

Beste Grüße
Peter Pilsl
SABOTAG

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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 3. April 2019, 16:27

Das hab ich mir auch schon gedacht! Wäre dann natürlich nicht heimisch (gesehen hab ich dort keine, kenne das Gebiet bei nur 3 Besuchen aber auch kaum.) Und auch Narzissen könnten/sollten schon blühen.

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Hermann Falkner
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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 3. April 2019, 19:02

So, jetzt endlich die versprochenen Bilder von Sommerknotenblumen (alle aus den March-Auen), Leucojum aestivum!
Extrem zeitig war der Fund 2013 - am 30.03.! (Und es haben nicht nur einzelne geblüht! - Übrigens hat in diesem Jahr auch schon Daphne cneorum geblüht, also auch am 30.03.13, Weikendorfer Remise.)
2016 war die Art noch Mitte Mai schön in Vollblüte (hier ausnahmsweise ein Bild mit Fokus auf der Kuckuckslichtnelke ;-) - das wäre sozusagen der "klassische" Blühmonat, in den letzten Jahren hat sie aber immer öfter schon im April geblüht. (Ich hätt noch mehr Bilder, nur auf die Schnelle ein paar herausgesucht.)

Der Habitus ist jedenfalls ganz anders - viel "schlanker" im Wuchs; in sehr trockenen Jahren (so zB 2013) kann Leucojum aestivum übrigens auch kümmerlich klein bleiben (kaum grösser als Leucojum vernum; aber selbst dann vom Habitus her wirklich deutlich verschieden), normalerweise ist sie aber wesentlich grösser.
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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon 2045 » Donnerstag 4. April 2019, 08:06

Lieber Peter und Hermann!

Herzlichen Dank für Eure Beiträge. Danke auch für die Bilder der Sommerknotenblume, vor einigen Jahren haben wir die im Raum Marchegg auch schon in Natur gesehen. Nur war das damals doch wesentlich später.
Das Rätsel dieser Pflanzen dürfte wohl nicht so schnell zu lösen sein. Da ist wohl wirklich ein weiterer Besuch dort notwendig.
Auffällig war auf jeden Fall, das diese Pflanze offenbar nur auf der einen Wiese vorkommt, dort aber in großen Mengen.
Auf die Idee, das dort (die letzten Meter von Österreich) jemand an zahlreichen Punkten eventuell Narzissen gepflanzt hat, wäre ich gar nicht gekommen.

LG Markus

kurt nadler
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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon kurt nadler » Freitag 5. April 2019, 18:28

grüß euch

die leucojum aestivum-bilder zeigen definitiv kein vernum. vor ein paar tagen wunderte ich mich auch über große horste leuc. aestivum in der ortschaft prellenkirchen, viel aufrechtes laub und kaum ein blütenstand (gerade blühbeginn). vernum ist ja niemals glauk und hat keine straff emporragenden blätter.

ich kann ja anhand des bilds und der gebietsunkenntnis auch nur orakeln. für mich ist aestivum aber nicht ganz unstimmig. bei narzissen sollte bei so einer starken laubentwicklung auch schon ein blütenstängel sichtbar sein. und es gibt nicht viele dermaßen horstbildende narzissensippen. alle gepflanzt haben braucht sie ja keiner, manche verwildern effizient.

tatsache ist jedenfalls eine vitale, aber offenkundig heuer blühfaule amaryllidacee (vorjahr zu früh abgemäht?, vorjahrs-frühlingstrockenheit?).

herzliche grüße
kurt

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Re: Heiligenbrunn - Burgenland, - Fritillaria meleagris u.a

Beitragvon Hermann Falkner » Montag 8. April 2019, 20:07

Nochmals zu Leucojum aestivum: die blüht in Marchegg tatsächlich schon (Foto vom 06.04.19); allerdings sehr kümmerlich, blühende Exemplare sind durchwegs nur 30 cm gross, teils kleiner wie hier (grad so rund 25 cm ...), und wenigblütig; viele Individuen ohne Blüte und noch kleiner als diese. Natürlich erholen sich die schon noch, wenn's dann irgendwann einmal ein bisserl feuchter wird, und normalerweise sind sie natürlich viel grösser.
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