Forum Flora Austria

Ja, die Ophrys-Arten breiten sich im Pannonikum immer mehr aus. Das kann ich bestätigen. Ich habe sie heuer an Stellen gesehen, wo sicherlich keine Ansalber unterwegs waren. Aber ihre Samen können ja wohl kilometerweit fliegen und daher wundert mich eine (quasi) Fernverbreitung nicht.

Himantoglossum adriaticum  NT  hat sich am Marchfeldkanal, hier bei Gerasdorf in einem Gebüsch, auch schon angesiedelt:

Azolla filiculoides  n  ist am Kanal nun teppichbildend vorhanden und überwuchert als rostbrauner Belag Ceratophyllum demersum  LC  und Elodea nuttallii  n . An Stellen wo die Art in den letzten Jahren sicher nicht vorkam.


Erfreulicherweise dürfte sich aber auch Hydrocharis morsus-ranae  EN  ausbreiten:


Hier beide zusammen von einer Brücke aus gesehen. Zudem Lemna minor  LC  und/oder Spirodela polyrhiza  LC .


Von jener Brücke erspähte bzw. vermutete ich dann ein Individuum von Bidens cernua  VU , im PA  EN  (ich hoffe es sieht eine Jede / ein Jeder den Zweizahn).


Da half alles nichts, ich musste durch das Gestrüpp brechen und dann durch das Wasser zu der Insel waten, obwohl die Gummistiefel dafür zu kurz waren. Aber bei der Hitze kann eine Abkühlung ja nicht schaden. Meine Vermutung konnte zudem bestätigt werden.

Fernglas-handyapp?

Angeborenes Adlerauge! :-)

Na das ist echt ein Adlerauge, und ein super Fund, Bidens cernua!
Und den Marchfeldkanal durchwaten ist auch nicht so ohne.

Zu Hydrocharis morsus-ranae: kann ich bestätigen, breitet sich am Marchfeldkanal wohl aus; ich kenne kleinere Bestände im Bereich Aderklaa/ Deutsch-Wagram/ Parbasdorf. Häufig ist die Art dort nicht, aber immerhin offenbar konkurrenzstark genug, um sich zu behaupten.

War heute im Bereich Weinviertelautobahn/A5-Querung Marchfeldkanal, wo der Seiringer Abzugsgraben in den Kanal mündet, um Hydrocharis morsus-ranae mal zu dokumentieren - ist dort übrigens stellenweise häufiger, als ich gedacht hätte, man muss nur genau schauen bzw. hab ich mich auch mit meinem stärksten Tele "bewaffnet".
Funde alle in 7665/3; H. morsus-ranae kommt aber sicher auch in den Nachbarquadranten 7765/1 (zwischen D-Wagram & Parbasdorf) und sicherlich auch weiter stromab vor (dafür aktuell kein Beleg, aber die Art ist ja mobil), und natürlich auch in 7664/1 - ich nehme an, Stefan, aus diesem Quadranten sind auch einige deiner Funde.Da lugt auch eine [Cardamine amara - wohl eher Nasturtium officinale, s. u./Stefan] hervor (ich schätze mal, sonst kommt nix in Frage), von der es auch grössere Bestände gibt:
Azolla ist mir in diesem Bereich bisher nie aufgefallen, aber heute hab ich mal genauer geschaut (und bin auch da hingegangen, wo's schon ein bissi "weh tut", durch Weissdorn und Rosen) und siehe da - da ist doch tatsächlich was! In einem kleinen vegetativen Bestand von Potamogeton cf. nodosus ein kleiner Bestand von Azolla sp. - jedoch keineswegs grossflächig entwickelt.Ich hab noch einige Makro-Fotos gemacht und die werde ich im Azolla-Thread einstellen, vermutlich kann man aber anhand der Fotos nix fixes sagen, ausser Azolla cf. filiculoides nur auf Basis der Funde von Stefan (ich kann auch Schnitte machen nicht, bzw. mikroskopieren generell, und bei Azolla ist die Artbestimmung offenbar ja gar nicht so einfach).
Abgesehen von der Azollla also eigentlich nix besonderes, dieser Abschnitt ist aber auch durchwegs recht schwer zugänglich (am Besten per Kanu ...).
Eventuell wär noch dieser Rumex intressant - von einer Brücke aus mit grösstem Tele + maximaler Ausschnittsvergrösserung gemacht, von Land aus hätte man durch dichtes Gestrüpp mühsam die Stelle suchen müssen, und selbst wenn ich's geschafft hätte, hätt ich vegetativ vermutlich ja doch nicht bis zur Art bestimmen können: das wollte ich mir dann doch nicht antun. Wahrscheinlich aber eh nur R. hydrolapathum: [evtl aquaticus/s u./ Kurt]Und auch das hier ist wohl nur ganz normales [Galium palustre: - wohl eher G. elongatum, s. u./ Kurt]
Was mir übrigens in diesem Abschnitt (und bis hinunter nach Parbasdorf) immer - auch heute - gefehlt hat, war Utricularia sp. Wobei ich nicht-blühende Individuen sicherlich gar nicht bemerkt hätte - dafür müsste man wirklich dann voll in den Gatsch bzw. ins Wasser gehen.

Die Cardamine amara ist wohl eher Nasturtium officinale, eine Art die ich am Marchfeldkanal immer wieder sehe.

Stefan Lefnaer hat geschrieben:Die Cardamine amara ist wohl eher Nasturtium officinale, eine Art die ich am Marchfeldkanal immer wieder sehe.

Danke für die Ergänzung! Ich editiere oben rein.

Das Galium täte ich für G. elongatum halten, jedenfalls nicht das kleine "normale" palustre.
Rumex aquaticus wäre eine Option?