Forum Flora Austria

Das sollte eine Bambus-Art sein, nicht? Offenbar als winterharte Spezies gesprossen im vergangenen Jahr und möglicherweise zum Fundort durch Ablagerung von Grünschnitt gekommen. Gefunden heute, in Nitrophytenflur neben kaum befahrener Nebenstraße (in Wien, zwischen Alberner Hafenzufahrtstraße und Simmeringer Lände, unter der Freudenauer Hafenbrücke) außerhalb des regelmäßigen gemähten Streifens neben dem Bankett. Im näheren Umkreis gibt es, soweit ich das sehen konnte, keine kultivierten Bestände. In der EfÖLS ist ja nur Pseudosusa japonica verwildert für Südtirol angegeben, in der Wien-Flora von Adler/Mrkvicka ist auch keine diesbezügliche Verwilderung beschrieben.

Hallo Jürgen,
schaut nach Bambus aus, ich bin da aber auch kein Spezialist. ;-)
Ich hab früher in der Gegend gewohnt und kenne das Gebiet recht gut (auch die von dir beschriebene Stelle), Verwilderungen von Bambus sind mir jedenfalls noch nie aufgefallen, Bambus in Kultur auch nicht; Gärten gibt's in der Gegend allerdings auch sehr viele, es ist leicht möglich, dass es zum Beispiel in der Kleingartenanlage Kaiserebersdorf einen "Bambusgärtner" gibt, der lästige Bambuspflanzen dort entsorgt hat und manche Bambusarten sind ja sehr robust. Anders als über entsorgte Pflanzenreste kann der Bambus (so es einer ist) aber kaum dort hingekommen sein, oder??

Alles klar, Hermann, danke. Ich hab' gelesen, dass sich die horstig wachsenden, keine Ausläufer treibenden (etwa Fargesia spp.) von den Rhizom-Arten (etwa Phyllostachys spp., Pseudosasa spp.) unterscheiden. Mehr weiß ich bislang auch nicht. Hab' Clemens Pachschwöll Bescheid gegeben und werd' mir von Zeit zu Zeit den Bestand anschauen.

War am Sonntag dort und aktuell ist nichts zu sehen, ein Streifen neben der (wenig befahrenen) Straße, auf der der Bestand stand, wird gemäht.

Aber: Heute habe ich mir die Aspanggründe (Wien-Landstraße) angesehen, und ein Zwickel neben der Adolf-Blumauer-Straße Nähe Landstraßer Gürtel ist mit zahlreichen Bambusoideae-Flecken bestanden; genauer als bis auf Unterfamilien-Niveau kann ich nach wie vor nicht bestimmen. Es handelt sich um eine Böschung, die offensichtlich höchstens einmal im Jahr gemäht wird, wenn man sich die dortigen Sambucus nigra-Exemplare ansieht. Auch angesichts des Problembärenpotenzials von Bambus geb' ich die Funddaten an Prof. Niklfeld weiter, auch wenn die taxonomische Auflösung zu wünschen übrig lässt. Oder kann jemand Näheres zur Bestimmung sagen? Es scheint sich um eine der Rhizom-Arten zu handeln.

Hallo Jürgen,
Bambus-Arten sind schwer zu bestimmen, da man für eine sichere Bestimmung Blüten benötigt, die aber bei uns kaum ausgebildet werden.
Aber versuch mal eine Bestimmung nach dem Bd. 5 des "Rothmaler" (Krautige Zier- und Nutzpflanzen), wo auf S. 789 ff auch ein Schlüssel vorhanden ist, der vorwiegend auf vegetativen Merkmale beruht.
Viele Grüße
Oliver

Danke für die Anregung. Hast Du den Band, Oliver? Könntest Du den Schlüssel fotografieren und mir schicken?

Gestern habe ich eine Bambus-Verwilderung gefunden. Am Marchfeldkanal zwischen Strebersdorf und Langenzersdorf. Sicher mehr als 50 m2.
Nach FlÖ kommt nur Pseudosasa japonica in Frage (bis 5 m hoch), nach dem Kulturpflanzen-Rohmaler stimmen für Ps. jap. einige Merkmale nicht. Hat Mark im Stängel, mehr als 1 Seitenzweig aus einem Knoten. Fargesia ist es nicht, die sollen keine Ausläufer bilden, die hat die vorliegende Pflanze.
Hat jemand eine andere Idee?
Ernst