Epilobium dodonaei auf Gleisschotter in Wien

[Jürgen Baldinger]

Ich habe das Vorkommen im Sommer erstmals gesehen, bislang aber noch nicht dokumentiert: Was hier am Bahnhof Grillgasse der Ostbahn wächst, sollte Epilobium dodonaei sein, näher heran kann ich leider nicht. Die nach Ellenberg R: 9 aufweisende Pionierart kommt hier übrigens auf Granitschotter vor.

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[Hermann Falkner]

Ja, würde ich auch sagen - zu 99% ;-)

[Scotiella]

Diese Art hat in meiner Gegend in Schottergruben (natürlich auf Kalk) ihr letztes Refugium. Ich bin nicht vom Fach, aber vielleicht handelt es sich hier eben nicht um typischen Granit-Gleisschotter?

LG
Daniel

[Stefan Lefnaer]

Ich kenne die Art auch nur über Kalk. Und ja, der Gleisschotter ist i.A. keineswegs Granit. Auf der letzte Wachauexkursion hat uns Prof. Englmaier jeden einzelnen Stein der Bahnstrecke erklärt und genau bestimmt. Wer da mit war, kann sich sicher erinnern.

[Jürgen Baldinger]

Wie hoch war der Anteil basisch wirkender Gesteine in der Wachau?

[Stefan Lefnaer]

Da kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Am besten bei der nächsten Geologie-Exkursion mitgehen! Die zwei heuer waren ziemlich schwach besucht, obwohl das so ein wichtiges Thema für Botaniker ist.

[Jürgen Baldinger]

Heute habe ich auch am Hauptbahnhof auf frischem Gleisschotter einen Stock Epilobium dodonaei gefunden. Ich würde ausschließen, dass das Vorkommen schon letztes Jahr bestand. Entfernung zum oben beschriebenen Exemplar in der Station Grillgasse: etwa 1200 m.

[Jürgen Baldinger]

Ich ändere den Titel des Themas wegen des oben Besprochenen auf "Epilobium dodonaei auf Gleisschotter in Wien" (vormals: Epilobium dodonaei auf silikatischem Gleisschotter in Wien).

[Peter Pilsl]

Das E. dodonaei breitete sich in den letzten 10 Jahren auch in Salzburg auf Gleisschotter zunehmend aus. Dabei sind die meisten Vorkommen jedoch nicht auf dem groben Unterbett der Gleise sondern auf den häufig angrenzenden feinschotterigen "Gleisbanketten".

[Jürgen Baldinger]

Interessant. In den oben beschriebenen Fällen stehen die Pflanzen tatsächlich im groben Schotter.