Exkursion im nördlichen Weinviertel
- Stefan Lefnaer
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Exkursion im nördlichen Weinviertel
Liebe Leute,
ich war heute mit zwei anderen BotanikerInnen im nördlichen Weinviertel unterwegs. Zuerst sind wir in einem schönen sandigen Acker über Sand der Laaformation hängen geblieben.
U.a. gab es dort Digitaria sanguinalis subsp. pectiniformis...
...und Scleranthus annuus (s. str.), im Weinviertel nicht häufig.
In einem renaturierten Bacherweiterungsraum dann zahlreich Xanthium orientale s. lat.:
Ganz zum Schluss haben wir uns noch eine ehemalige und heute als Weide genütze Lehmgrube angesehen. Das erste Highlight war Solanum villosum subsp. alatum:
Danach und knapp bevor ich von einer unausgeglichenen Mutterkuh inkommodiert und aus der Weide hinauskomplementiert wurde das higheste Highlight, Chenopodium urbicum, in mehreren teils sehr kräftigen Individuen:
Und dann gab es noch eine Rätselpflanze für mich, kommt separat unter Bestimmungsfragen.
Liebe Grüße
Stefan
ich war heute mit zwei anderen BotanikerInnen im nördlichen Weinviertel unterwegs. Zuerst sind wir in einem schönen sandigen Acker über Sand der Laaformation hängen geblieben.
U.a. gab es dort Digitaria sanguinalis subsp. pectiniformis...
...und Scleranthus annuus (s. str.), im Weinviertel nicht häufig.
In einem renaturierten Bacherweiterungsraum dann zahlreich Xanthium orientale s. lat.:
Ganz zum Schluss haben wir uns noch eine ehemalige und heute als Weide genütze Lehmgrube angesehen. Das erste Highlight war Solanum villosum subsp. alatum:
Danach und knapp bevor ich von einer unausgeglichenen Mutterkuh inkommodiert und aus der Weide hinauskomplementiert wurde das higheste Highlight, Chenopodium urbicum, in mehreren teils sehr kräftigen Individuen:
Und dann gab es noch eine Rätselpflanze für mich, kommt separat unter Bestimmungsfragen.
Liebe Grüße
Stefan
- Jürgen Baldinger
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Re: Exkursion im nördlichen Weinviertel
Chenopodium urbicum ist natürlich der Burner. Gratulation!
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Stefan Lefnaer
- Beiträge: 3525
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Re: Exkursion im nördlichen Weinviertel
Letzten Freitag haben wir nochmals die Lehmgruben-Kuhweide aufgesucht. Die Tierchen hatten viel Hunger und haben viel weggefressen. Übrig blieben nur Disteln (dornig), Solanaceen (giftig), Ailanthus altissima (fischig) ... und Chenopodium urbicum! Das ist aus meiner Sicht höchst interessant und könnte erklären warum diese Art früher eine recht häufige Art auf Dorfängern und (Gänse-)Weiden war! Dass die Art stickstoffliebend ist und anscheinend viel organischen Dünger braucht, ist bekannt. Anscheinend wird sie aber auch von Weidevieh (nur Kühe oder auch von anderen?) verschont. Ich habe dazu gegoogelt, aber nichts gefunden. Weiß da jemand was bzw. ist das jemandem anderen auch schon aufgefallen? Die Pflanzen sind ja kräftig und sehen nahrhaft aus. Ich habe leider keine gekostet, um zu schmecken, ob sie bitter etc. sind. Ich werde das bei nächster Gelegenheit nachholen. Hier Fotos dazu:
Das missgebildete Solanum nigrum subsp. nigrum hat zwischenzeitlich wahrhaft monströse Kelche ausgebildet:
Lotus tenuis gab es auch, das finde ich immer wieder in Schotter- und Lehmgruben. Das war den Kühen wohl zu niedrig.
Das missgebildete Solanum nigrum subsp. nigrum hat zwischenzeitlich wahrhaft monströse Kelche ausgebildet:
Lotus tenuis gab es auch, das finde ich immer wieder in Schotter- und Lehmgruben. Das war den Kühen wohl zu niedrig.
- Hermann Falkner
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Re: Exkursion im nördlichen Weinviertel
Hallo Stefan,
Chenopodien fressen Kühe an sich schon, glaube ich, sie meiden aber definitiv ihre eigenen Kuhfladen und was auf diesen Geilstellen wächst, auch wenn der Fladen schon so gut wie weg ist: sprich dunkelgrüne, fladengrosse, kreisrunde Flecken bleiben stehen (bis "genug Gras" drübergewachsen ist, also natürlich nicht auf ewig).
Das weiss ich von früher (kleine Landwirtschaft am Elternhaus), hab dazu aber auch einen Link gefunden:
https://www.google.com/url?q=http://www ... f3wr2mygnJ
Auf dem Mist wachsen aber natürlich auch bevorzugt Chenopodiaceen; so würde ich mir das erklären.
Chenopodien fressen Kühe an sich schon, glaube ich, sie meiden aber definitiv ihre eigenen Kuhfladen und was auf diesen Geilstellen wächst, auch wenn der Fladen schon so gut wie weg ist: sprich dunkelgrüne, fladengrosse, kreisrunde Flecken bleiben stehen (bis "genug Gras" drübergewachsen ist, also natürlich nicht auf ewig).
Das weiss ich von früher (kleine Landwirtschaft am Elternhaus), hab dazu aber auch einen Link gefunden:
https://www.google.com/url?q=http://www ... f3wr2mygnJ
Auf dem Mist wachsen aber natürlich auch bevorzugt Chenopodiaceen; so würde ich mir das erklären.
- Stefan Lefnaer
- Beiträge: 3525
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Re: Exkursion im nördlichen Weinviertel
Hallo Hermann,
auffällig war, dass nur Ch. urbicum völlig unversehrt vorhanden war. Normalerweise würde man auf so einer Lehmgruben-Erddeponie-Weide auch massenhaft Ch. album agg., Atriplex sagittata, Amaranthus retroflexus, A. powellii usw. erwarten. Die haben aber alle gefehlt bzw. waren abgefressen.
Schöne Grüße
Stefan
auffällig war, dass nur Ch. urbicum völlig unversehrt vorhanden war. Normalerweise würde man auf so einer Lehmgruben-Erddeponie-Weide auch massenhaft Ch. album agg., Atriplex sagittata, Amaranthus retroflexus, A. powellii usw. erwarten. Die haben aber alle gefehlt bzw. waren abgefressen.
Schöne Grüße
Stefan
- Jürgen Baldinger
- Beiträge: 3482
- Registriert: Montag 19. September 2016, 19:47
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Re: Exkursion im nördlichen Weinviertel
Interessant, dass eine alte Lehmgrube als Kuhweide genützt wird.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Hermann Falkner
- Beiträge: 1791
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Re: Exkursion im nördlichen Weinviertel
Na vielleicht schmeckt ja Ch. urbicum wirklich grauslich ;-) ich weiss es leider auch nicht.
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