Liebe Susanne!
Danke für das Mitteilen dieser interessanten Funde. Besonders spannend finde ich den Fund der
Akebie, vor allem fruchtend, meines Wissens ein Neufund für die Steiermark:
Ausbreitung: Ostasiatische Art, nach Mitteleuropa durch den deutschen Naturwissenschaftler Baron Phillip Franz von Siebold (1796–1866) gekommen und seit spätestens dem Jahr 1847 im Gebiet kultiviert. Die Pflanze wird in der Regel über Samen oder Stecklinge vermehrt. Abgetrennte Pflanzenteile können anwachsen und auch die Ausbreitung über unterirdische Kriechtriebe ist möglich. Bisher im Gebiet nur ganz vereinzelt verwildert, dort aber oft mit auffallender Intensität, so etwa bei Nötsch im Kärntner Gailtal.
ÖSTERREICH:
Bei Nötsch im Kärntner Gailtal, wo die Pflanze im Jahr 2006 etwa 1000 m² Wald in Besitz genommen hat. In den folgenden Jahren hat sich der Bestand zusehends vergrößert (KNIELY 2015). In der Steiermark in Graz-St.Peter fruchtend über zum Teil schon abgestorbenen Bäumen abseits einer Siedlung (LEONHARTSBERGER 2019). In Südtirol in der Gaulschlucht bei Lana (WILHALM 2011).
SCHWEIZ:
Ganz vereinzelt, so seit dem Jahr 2005 bei Tegna im Tessin inmitten eines Waldes, 400–500 Meter entfernt von einer Gartenabfall-Deponie (MÖHL & al. 2014).
Quellen:
BRUNEL S., SCHRADER G., BRUNDU G. & FRIED G. (2010): Emerging invasive alien plants for the Mediterranean Basin – EPPO Bulletin 40: 219–238.
EPPO [European and Mediterranean Plant Protection Organization] (2012): EPPO Observation List of invasive alien plants. – http://www.eppo.int/INVASIVE_PLANTS/ias_lists.htm
GLASNOVIĆ P. & FIŠER-PEČNIKAR Ž. (2010): Akebia quinata (Houtt.) Dcne., nova vrsta v slovenski flori, ter prispevek k poznavanju neofitske flore Primorske. (Akebia quinata (Houtt.) Dcne., new species for Slovenian flora, and contribution to the knowledge of the neophytic flora of Primorska region.) – Hladnikia 25: 31–43.
KNIELY G. in NIKLFELD H. (2015): Floristische Neufunde (124–169). Zusammengestellt und redigiert von Harald Niklfeld. – Neilreichia 7: 157–194.
LEONHARTSBERGER S. (2019): Bemerkenswerte Funde aus Graz - viewtopic.php?f=10&t=1767
MÖHL A., SANTIAGO H. & ROMETSCH S. (2014): Haltet die Exoten fest! Auch Exoten dürfen gemeldet werden. Recherchez les exotiques! Les plantes exotiques peuvent aussi être signalées. [Interview mit dem Finder A. Gigon, p. 34: Eine gefährlich schöne Liane?] – Info Flora Plus 2014: 28–35.
RABITSCH W., GOLLASCH S., ISERMANN M., STARFINGER U. & NEHRING S. (2013): Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen. – BfN-Skripten 331. – Bonn: Bundesamt für Naturschutz.
WILHALM T. (2011): Ergänzungen und Korrekturen zum Katalog der Gefäßpflanzen (4) – Gredleriana Vol.11: 71–82.
Beste Grüße
Norbert