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Chrysopogon gryllus

Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 18:40
von kurt nadler
Diese (?zurecht) als hochgradig gefährdet geltende Art kommt an höchst wärmebegünstigten, tiefgründigen, stickstoffreichen Halbtrockenrasenstandorten (Brometen bis hin zu Arrhenathereten) an den südlichen Flanken der Hainburger Berge vor und ist recht konkurrenzfähig. Einige Vorkommen kennen wir am Hundsheimer Berg, und die SSW-Flanke des Spitzerbergs wird weithin besiedelt, dort tritt sie auch als "Störzeiger" nach bodenbearbeitenden Gehölzrodungseingriffen verstärkt auf.
Die Frage an Euch: Kommt die Art auch im Weinviertel, in der Wachau und an der Thermenlinie vor? Am Leithagebirgsabhang ist sie mir noch nicht untergekommen.
Die Art ist mit ihren eineinhalb Metern Höhe und ihren charakteristischen Fruchtständen sehr auffällig. (In den Südwestkarpaten ist sie in Trockengrünlandbrachen stellenweise großflächig dominant.)

Re: Chrysopogon gryllus

Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 18:42
von Stefan Lefnaer
Im Weinviertel habe ich sie noch nie gesehen. Ich kenne auch keine Angaben von dort.

Re: Chrysopogon gryllus

Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 18:57
von kurt nadler
vielen dank für die erste rückmeldung. bin ja sehr gespannt, welche noch kommen. (so ist das,wenn für ein land keine arealkarten vorliegen ...)

noch ein bild gefunden: nahaufnahme vom letzten bestand:

Re: Chrysopogon gryllus

Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 20:34
von Oliver Stöhr
Von dieser Art gibt es lt. inoff. Karte aus dem RL-Projekt nur sehr wenige Punkte in Österreich, die sich auf den Bereich Hainburger Berge, Seewinkel und Wulkagebiet bei Eisenstadt verteilen. Schaut insofern nach "hochgradig bedroht" aus. Ich kenne sie u.a. von der Siegendorfer Puzta.
LG
Oliver

Re: Chrysopogon gryllus

Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 21:10
von Michael
Vielleicht passend zum 1. April:
In Virtual Herbaria JAQU findet sich ein Beleg, der aufgrund der Fundortsangabe "Haimburger Berge" dem Bundesland Kärnten, Bezirk Völkermarkt, zugeordnet wurde. Als Sammler ist Maximilian Matz angeführt. Es liegt offenbar eine Verwechslung mit "Hainburger Berge" (Niederösterreich und Burgenland) vor. Matz war Pfarrer in Höbersbrunn und wird als solcher in Neilreichs Flora von Niederösterreich genannt.

Re: Chrysopogon gryllus

Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 21:29
von Stefan Lefnaer
In Stammersdorf gibt es sogar eine Pfarrer-Matz-Gasse, die nach ihm benannt sein dürfte. Es gab allerdings zwei Mätze, beide waren Geistliche und Botaniker:

  • Maximilian Matz, Capitular des Stiftes Schotten, früher Pfarr-cooperator in Gumpendorf, nun Pfarrer in Hebertsbrunn U. M. B.
  • Alexander Matz, Pfarrer zu Angern, um die Flora des Marchthales höchst verdient und der vorzüglichste Botaniker dieser Gegend.

Re: Chrysopogon gryllus

Verfasst: Mittwoch 1. April 2020, 23:10
von kurt nadler
nochmals danke an alle - vergangen und zukünftig!

Re: Chrysopogon gryllus

Verfasst: Donnerstag 2. April 2020, 10:46
von Jonas
Hallo zusammen

Ich kenne die Art beispielsweise auch von einer Stelle an der Langen Lacke in der Nähe der Informationstafeln (das war 2017 mein Erstfund dieser hübschen Art).

Beste Grüsse
Jonas