Orchideen 2020

[2045]

Ebenfalls 26.04.2020, Hinterbrühl, eine weitere Wiese, auch dort schon die ersten Exemplare von Neotinea tridentata - Dreizahn-Keuschständel in Blüte. Die derzeit sichtbaren wenigen Exemplare sehen Großteils sehr traurig aus und benötigen dringend den Regen, der hoffentlich tatsächlich in den nächsten Tagen kommt.

[Josef]

Hallo Markus!
Da warst du ja wieder fleißig unterwegs! Was die Hybride betrifft, die werde ich natürlich auch die nächsten Jahre unter Beobachtung halten.
Obwohl es auch bei uns sehr trocken ist, blüht O. pallens hier recht schön und zahlreich, auch O. mascula ssp. speciosa hat kaum gelitten - z.T. sehr stattliche Exemplare (siehe Bilder!). Schlechter schaut es bei den jetzt erst aufblühenden Arten aus: Anacamptis tridentata winzig und wenige, A. ustulata konnte ich überhaupt noch keines finden, und beim Friedhof blühen 3 Ophrys holoserica, sonst nur welke Blätter. Dactylorhiza sambucina ist recht niedrig, aber doch in etwa üblicher Zahl, das gilt auch für A. morio, jedenfalls an den von mir besuchten Plätzen beim Leopoldsöder.
(interessante Farbvariante auf deinem Bild, mit der hellen, ungepunkteten Lippe!)

LG Josef

[Burkhard Leitner]

Konnte heute einen neuen Standort von Anacamptis morio am Rande von Graz finden. Unweit der sogenannten Greifengrube bei Straßgang fand ich auf einer süd-exponierten Magerwiese etwa 10 Exemplare.
Viele Grüße
Burkhard

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Anacamptis morio_bockkogel2.jpg (1.58 MiB) 3578 mal betrachtet

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Anacamptis morio_bockkogel1.jpg (1.57 MiB) 3578 mal betrachtet

[Hermann Falkner]

Alles ziemlich früh dran - ich bin etwas überrascht ;-) - in Wien-Breitenlee blüht Orchis militaris immer noch nicht, immerhin schiebt sie aber schon die Blütenstände heraus. Es ist hier in Transdanubien aber auch wirklich extrem trocken, das kann man also wohl eher als "Hitzeschäden" verbuchen: einige Orchideenrosetten in Breitenlee beginnen schon zu verdorren und blühen heute sicher nicht, ziehen also schon ein, um vielleicht als Knolle überleben zu können.

[Oliver Stöhr]

Nachdem oder obwohl schon viele Fotos von Anacamptis morio hier im Forum zu finden sind, poste ich auch noch eines, weil ich letztes Wochenende bei uns in Osttirol auch ein neues Vorkommen mit rd. 40 Individuen entdeckt habe. Das ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass die Art hier vom Aussterben bedroht ist ...
LG
Oliver

[Benjamin Böhme]

Dann muss ich auch noch was zu A.morio loswerden. Ich hab nicht schlecht gestaunt als ich letztes Jahr im Garten meines Großvaters
in Ollersdorf im Südburgenland A.morio entdeckt habe. Allerdings nur vegetativ, so auch heuer. Damit mein Onkel sie nicht niedermäht, habe ich einen kleinen Schutzwall errichtet! Gestern aber schickt mir mein Vater dann das untere Foto vom anderen Ende des Gartens, mitten auf der Wiese! Laut Opa warens mal 12 vor Jahrzehnten, im Gegensatz zu meinem Onkel der jetzt mäht hat er sie gekannt, er nennt sie Kuckucksblumen! :)

[kurt nadler]

schön, was daheim alles geht - wenn man nicht düngt, wässert, giftet, vertikutiert und was noch alles ...
da braucht sich keiner mehr wundern, wenn prof. reichholf feststellt, dass sich (gebietsweise) mittlerweile in den siedlungsräumen mehr biodiversität tummelt als drumrum.

[Josef]

Habe heute in Lilienfeld 2 Fundpunkte der Hybride Neotinea x dietrichiana (N. tridentata x ustulata) besucht. Beim Leopoldsöder war (noch?) nichts zu sehen, beim "Joschibankerl" blüht heuer von 4 Exemplaren nur eines, auch von den Elternarten nichts zu sehen. Da aus dem Osten schon Verblühen von Orchis militaris gemeldet wurde, hab ich auch 2 Standorte davon besucht, allerdings ohne etwas zu finden. Gestern hat es ja ein wenig geregnet, vielleicht lockt das doch noch etwas hervor, aber es ist nach wie vor zu trocken, es war nur der berühmte "Tropfen auf den heißen Stein"!

LG Josef

[Josef]

Stefan Lefnar schrieb: "es ist ja auch bei anderen Arten so, dass diese in Mitteleuropa auf Wiesen vorkommen, im Pannonikum aber in Wäldern. Das ist ja nicht unlogisch, dass Arten im trockenwarmen Klima vom Freiland in den etwas feuchteren Wald ausweichen um annähernd diesselben Umgebungsbedingungen vorzufinden."
Es kommt auch vor, dass Arten, die im Pannonikum gewöhnlich auf Wiesen bzw. Halbtrockenrasen stehen, in den Voralpen im Wald zu finden sind!
Ein Beispiel aus Lilienfeld: ein kleiner Bestand von Ophris holoserica auf einer Wiese beim Friedhof ist seit langem bekannt. Ca. 100 m davon habe ich vor einigen Jahren auf einem bewaldeten Hang in dichtem Unterholz eine weitere Population entdeckt, bis zu 14 Exemplare auf wenigen Quadratmetern und oberhalb noch einige verstreute. Dort gibt es auch einige O. insectifera. Meine Frau erinnerte sich, als Kind dort "Fliegen- und Hummelblumen" gesehen zu haben. Inzwischen ist dieser Standort besser bestückt als der beim Friedhof, dort blühen heuer durch die Trockenheit nur 3 Exemplare!
LG Josef

[Burkhard Leitner]

War gestern wieder am Grazer Stadtrand unterwegs. Auf der Rannach gibt es noch einige Magerwiesen und Weiden. Gesehen hab ich allerdings nur ein einziges Exemplar von Anacamptis morio auf der Böschung einer Mähwiese.
Viele Grüße
Burkhard

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anacamptis morio _rannach.jpg (1.21 MiB) 3461 mal betrachtet