Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
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Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
Liebe alle,
dieser Hybride renne ich schon seit jeher nach, nun habe ich sie endlich gefunden: Stachys sylvatica und Stachys palustris bilden eine Kreuzung, die unter dem Namen Stachys x ambigua bekannt ist, und von der es sogar einen Wikipedia-Eintrag gibt (https://de.wikipedia.org/wiki/Zweifelhafter_Ziest).
In der Brühl, einem größeren Feuchtgebiet nahe Matrei, habe ich gestern diese Hybride in mehreren blühenden Individuen neben Stachys sylvatica antreffen können; Stachys palustris konnte ich am Wuchsort gestern nicht sehen, ich kenne aber die Art von der Brühl aus den letzten Jahren.
Habituell steht die Hybride intermediär zwischen den Eltern, sie fällt durch kurz gestielte, längliche Blätter sowie im Vergleich zu S. palustris dunklere Blüten auf. Hier noch weiterführende Literatur:
https://pdfs.semanticscholar.org/6b61/7 ... 69bd8f.pdf
https://www.zobodat.at/pdf/Jahrb-Bochum ... 3-0261.pdf
Aus Osttirol lag von dieser Hybride nur eine alte Angabe aus Lienz vor, somit ist der Nachweis in der Brühl die Wiederentdeckung für den Bezirk Lienz.
Hat sonst schon mal wer diese Hybride gefunden?
Viele Grüße
Oliver
dieser Hybride renne ich schon seit jeher nach, nun habe ich sie endlich gefunden: Stachys sylvatica und Stachys palustris bilden eine Kreuzung, die unter dem Namen Stachys x ambigua bekannt ist, und von der es sogar einen Wikipedia-Eintrag gibt (https://de.wikipedia.org/wiki/Zweifelhafter_Ziest).
In der Brühl, einem größeren Feuchtgebiet nahe Matrei, habe ich gestern diese Hybride in mehreren blühenden Individuen neben Stachys sylvatica antreffen können; Stachys palustris konnte ich am Wuchsort gestern nicht sehen, ich kenne aber die Art von der Brühl aus den letzten Jahren.
Habituell steht die Hybride intermediär zwischen den Eltern, sie fällt durch kurz gestielte, längliche Blätter sowie im Vergleich zu S. palustris dunklere Blüten auf. Hier noch weiterführende Literatur:
https://pdfs.semanticscholar.org/6b61/7 ... 69bd8f.pdf
https://www.zobodat.at/pdf/Jahrb-Bochum ... 3-0261.pdf
Aus Osttirol lag von dieser Hybride nur eine alte Angabe aus Lienz vor, somit ist der Nachweis in der Brühl die Wiederentdeckung für den Bezirk Lienz.
Hat sonst schon mal wer diese Hybride gefunden?
Viele Grüße
Oliver
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Re: Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
ich weiß wen, der sich bestimmt freut ...
in salzburg, damals in der osterhorngruppe, war ich schon erpicht auf s. alpina x sylvatica. waren bei- und ineinander, aber beim schnellen drüberschaun leider keine hybride gefunden.
in salzburg, damals in der osterhorngruppe, war ich schon erpicht auf s. alpina x sylvatica. waren bei- und ineinander, aber beim schnellen drüberschaun leider keine hybride gefunden.
- Norbert Griebl
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Re: Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
Servus Oliver,
gratuliere zu diesem schönen Fund. Ich habe diese Hybride (leider) noch nie finden können,
zusammengeschrieben habe ich:
Stachys palustris × S. sylvatica (= Stachys ×ambigua)
NÖ, OÖ, S, T, V, W.
HINTERHUBER & HINTERHUBER (1851): Salzburg: Bei der Grossgmain, am Fusse des Untersberges.
HINTERHUBER & PICHLMAYR (1899): Salzburg: Bei Grossgmain am Fusse des Untersberges (Mielichh.).
FRITSCH (1898): Salzburg: In feuchten Holzschlägen am Fusse des Ridl bei Hallein mit S. silvatica. S. palustris sah ich zwar nicht in unmittelbarer Nähe, sie kommt aber in der Gegend vor. — Dieser Bastard, fehlt in Sauter's Flora, wurde aber schon vor vielen Jahren von Mielichhofer bei Grossgmain gefunden.
HEGI (1925: 2434): zwischen den Eltern weit verbreitet, wenn auch meist selten und nur vereinzelt. Die Bastardnatur der von manchen Schattenformen des S. palustris oft nur schwer zu unterscheidenden Pflanzen ist wiederholt angezweifelt worden.
NEUMAYER (1929): Oberösterreich: Obertraun (Friedrich Leeder sen.).
JANCHEN (1956–1960: 525): NÖ, OÖ, Sb, NTi, Vb.
LEEDER & REITER (1958): Salzburg: Adnet (Fritsch).
JANCHEN (1977: 429): Wien: Schönbrunner Park, Mauer bei Wien, Donauauen bei Kagran und Stadlau. Niederösterreich: Buchberg bei Scheibbs, am Unteren Lunzer-See.
HARTL & al. (1992: 404): Kärnten: 9246/1 West-Kärnten; 9343/2 Südwest-Kärnten, beide Funde von nach 1945.
POLATSCHEK (2000: 354): Nordtirol: Natters, Igls gegen Amrans bei Innsbruck, Lans. Osttirol: Lienz. Vorarlberg: Nofels bei Feldkirch, Ranweil, Schnifis, Sulz bei Rankweil, Frastanz, Bizau, Gütle bei Dornbirn, Bregenzerachental bei Schnepfau.
LG Norbert
gratuliere zu diesem schönen Fund. Ich habe diese Hybride (leider) noch nie finden können,
zusammengeschrieben habe ich:
Stachys palustris × S. sylvatica (= Stachys ×ambigua)
NÖ, OÖ, S, T, V, W.
HINTERHUBER & HINTERHUBER (1851): Salzburg: Bei der Grossgmain, am Fusse des Untersberges.
HINTERHUBER & PICHLMAYR (1899): Salzburg: Bei Grossgmain am Fusse des Untersberges (Mielichh.).
FRITSCH (1898): Salzburg: In feuchten Holzschlägen am Fusse des Ridl bei Hallein mit S. silvatica. S. palustris sah ich zwar nicht in unmittelbarer Nähe, sie kommt aber in der Gegend vor. — Dieser Bastard, fehlt in Sauter's Flora, wurde aber schon vor vielen Jahren von Mielichhofer bei Grossgmain gefunden.
HEGI (1925: 2434): zwischen den Eltern weit verbreitet, wenn auch meist selten und nur vereinzelt. Die Bastardnatur der von manchen Schattenformen des S. palustris oft nur schwer zu unterscheidenden Pflanzen ist wiederholt angezweifelt worden.
NEUMAYER (1929): Oberösterreich: Obertraun (Friedrich Leeder sen.).
JANCHEN (1956–1960: 525): NÖ, OÖ, Sb, NTi, Vb.
LEEDER & REITER (1958): Salzburg: Adnet (Fritsch).
JANCHEN (1977: 429): Wien: Schönbrunner Park, Mauer bei Wien, Donauauen bei Kagran und Stadlau. Niederösterreich: Buchberg bei Scheibbs, am Unteren Lunzer-See.
HARTL & al. (1992: 404): Kärnten: 9246/1 West-Kärnten; 9343/2 Südwest-Kärnten, beide Funde von nach 1945.
POLATSCHEK (2000: 354): Nordtirol: Natters, Igls gegen Amrans bei Innsbruck, Lans. Osttirol: Lienz. Vorarlberg: Nofels bei Feldkirch, Ranweil, Schnifis, Sulz bei Rankweil, Frastanz, Bizau, Gütle bei Dornbirn, Bregenzerachental bei Schnepfau.
LG Norbert
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
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Re: Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
Hallo Oliver,
Aufgrund deines Fundes hab ich mal in meinem Herbar nachgeschaut was ich da so an Stachys palustris gesammelt habe. Dabei ist mir ein Beleg aufgefallen, der große Ähnlichkeit mit deinen Bildern hat. Was hältst du von diesem Beleg? Da sind nämlich die Blätter deutlich gestielt, aber das sollte S. palustris nach dem "Fischadler" ja haben dürfen....
http://131.130.131.10/herbaria/jacq-vie ... lsl_024547
Aufgrund deines Fundes hab ich mal in meinem Herbar nachgeschaut was ich da so an Stachys palustris gesammelt habe. Dabei ist mir ein Beleg aufgefallen, der große Ähnlichkeit mit deinen Bildern hat. Was hältst du von diesem Beleg? Da sind nämlich die Blätter deutlich gestielt, aber das sollte S. palustris nach dem "Fischadler" ja haben dürfen....
http://131.130.131.10/herbaria/jacq-vie ... lsl_024547
Peter Pilsl
SABOTAG
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Re: Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
Hallo Peter,
gut möglich, dass dein Beleg auch x ambigua zeigt, zumal die Blätter doch mehrheitlich deutlich gestielt sind. Leider sind die Blüten und deren Farbe am Beleg nicht beurteilbar, denn auch diese Merkmale stehen intermediär zwischen den Eltern.
@Norbert: danke wie immer für die Literatur-Aufstellung
Viele Grüße
Oliver
gut möglich, dass dein Beleg auch x ambigua zeigt, zumal die Blätter doch mehrheitlich deutlich gestielt sind. Leider sind die Blüten und deren Farbe am Beleg nicht beurteilbar, denn auch diese Merkmale stehen intermediär zwischen den Eltern.
@Norbert: danke wie immer für die Literatur-Aufstellung
Viele Grüße
Oliver
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Re: Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
Ich habe mir heute in Vorarlberg einen größeren Bestand von S. palustris angesehen und mit Ausnahme sehr kurz gestielter unterster Blätter stets nur sitzende Blätter gesehen. Daher glaube ich jetzt, dass der Beleg von Peter - auch aufgrund der Blattzähnung - die Hybride zeigt.
Lg
Oliver
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Re: Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
Gestern in Mittewald nahe der Drau in einer Ruderalflur nochmals Stachys sylvatica x palustris in mehreren, tw. noch blühenden Individuen, Bilder siehe anbei.
LG
Oliver
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Re: Stachys sylvatica x palustris in der Brühl bei Matrei i. O.
Weil sie so schön ist hier noch ein Fund dieser Hybride von heute bei Nikolsdorf.
Lg
Oliver
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Oliver
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