Liebes Forum,
am Sonntag war ich bei Großrußbach im Bezirk Korneuburg unterwegs. Neben einigen artenreicheren Wäldern, Hügeln mit Steppenresten bzw. verbrachenden Weingärten sowie Straßen- und Wegböschungen wird dort die Landschaft von der intensiven Landwirtschaft geprägt. Durch den massiven Einsatz von Kunstdünger und Herbiziden sind die meisten Felder um diese Jahreszeit extrem artenarm und beherbergen höchstens einige Allerweltsarten. Umso erfreuter war ich, als ich am Rand eines Getreidefelds ein Vorkommen von Ranunculus arvensis und Adonis aestivalis fand. Während Adonis aestivalis im Weinviertel recht häufig ist, findet man Ranunculus arvensis nur selten und in diesem Fall neu für Quadrant 7564-1. Laut Exkursionsflora benötigt der basenholde Acker-Hahnenfuß nährstoffreiche, lehmig-tonige Äcker, d.h. würde prinzipiell im Weinviertel vielerorts günstige Bedingungen vorfinden. Auf den Einsatz von Herbiziden scheint er jedoch sehr empfindlich zu reagieren und gilt deshalb im Pannonikum als stark gefährdet.
Auffallend sind bei der Art vor allem die Sammelfrüchte bzw. deren Nüsschen: diese sind mit vorne hakig gebogenen Stacheln besetzt. D.h. es handelt sich um typische Klettfrüchte, die im Fell von Tieren hängen bleiben und so verbreitet werden. Hier noch entsprechende Fotos:
Schöne Grüße,
Stefan
Ranunculus arvensis bei Großrußbach
- Stefan Lefnaer
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Re: Ranunculus arvensis bei Großrußbach
Beeindruckendes fotografisches Portrait einer selten gewordenen Segetalart - Gratulation!
LG
Oliver
LG
Oliver
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