Forum Flora Austria

Liebe Alle,
Heute haben wir im burgenländischen Leithagebirge bei Donnerskirchen einen Lauch vegetativ im Wald in reicher Stückzahl gefunden. Ich nehme an, es handelt sich um Allium giganteum. Es könnte sein, dass sich die Art hier durch Gartenauswurf eingenischt und dann im Wald vermehrt hat.
In der Literatur und im Netz habe ich bis jetzt nur von einer Verwilderung der Art in Mitteleuropa aus Niedersachsen vom Hahleufer in Mingerode gelesen (Dickore & al. 2009).
Dank Ernst Vitek dürfte jetzt die richtige Bestimmung mit A. stipitatum feststehen.

Beste Grüße
Norbert

Servus Norbert,
Interessanter Fund!
Siehe dazu auch: viewtopic.php?f=4&t=2792
Lg
Oliver

hallo, ihr beiden!
halte ich für möglich, aber ich bezweifle giganteum trotzdem ein kleines bissl, da "meine" verwilderungen viel vereinzelter wachsen und keine herden bilden. außerdem breitet sich das laub ein äutzerl flacher aus, wenn der standort so offen ist wie am bild. für "aflatunense" (siehe beiliegende fotos) kommt mir allerdings das laub eher zu breit vor.
eine nachgrabung könnte die spitzen giganteum-zwiebeln von den flachrunden von aflatunense unterscheiden, aber vielleicht ist auch ein anderer ...
auch eine spätere nachschau (zur blütezeit) würde ja vielleicht genügen ...

Nachdem mir der Fund im Wald keine Ruhe gelassen hat, bin ich nun 1,5 Monate später wieder nach Donnerskirchen gefahren. Der Lauch blüht jetzt. Ich halte nach wie vor Allium giganteum für möglich. Die Pflanzen sind bis zu mannshoch, bis zu 1,80 m hoch und stehen schattig inmitten von Kerbel.
Das Gärtnerische hilft hier nicht viel weiter, weil die Gärtner alle möglichen großen Lauch-Sippen als A. giganteum oder A. aflatunense bezeichnen. Ich bitte um Meinungen.

LG Norbert

ich passe, was die sippe anbelangt, gebe aber zu bedenken, dass hier im pannon in den gärten "aflatunense" teilweise schon offen ist, tw. noch nicht aufblüht, giganteum aber eigentlich noch später dran ist. da schießen (in unsren beständen) erst die köpfe.
die beschriebene höhe ist sehr gigantös und schließt aflatunense (?hollandicum) aus; für den auch zu dichter kopf. für gig. kommt mir die blüte wesentlich zu "strahlig" vor.

Lieber Norbert!
Liebe Alle!

Ich denke die Form der Tepalen spricht wohl gegen A. giganteum, vgl. die Abbildung im Zierpflanzen-Rothmaler und auch in folgender Publikation auf die ich gleich mal aufmerksam machen möchte:
https://www.researchgate.net/publicatio ... ntral_Asia

Diese umfassende Arbeit ist auch gut bebildert und behandelt wohl die meisten kultivierten Kugellauch-/Zierlauch-Arten (mit Ausnahme von A. hollandicum der bislang nur aus Kultur bekannt ist). Vermutlich sind aber auch so manche Kulturhybriden im Umlauf was die Bestimmung fürchte ich bei manchen Funden verunmöglicht (zumindest für mich). Die Dokumentation der Zwiebelform und Größe sowie Blattform, Blattbreite, ev. Blattbehaarung, Blattrand, Stengelrippung (am Grund und unterhalb der Dolde) - alles nichts neues - sind essentiell für eine sichere Bestimmung.

LG,
Christian

dankschön fürs forcieren der alliologie!

Lieber Christian,

danke für deine Recherche, Norbert

warum nicht Allium stipitatum? Die Größe und auch die Breite der Blätter würden passen
Zum Vergleich Fotos von Harmannsdorf. Material aus dieser Population wurde von R. Fritsch bestimmt. Lt. Fritsch wichtiges Merkmal: kahler Schaft, dagegen ist die Blattbehaarung variabel, die Angaben in den Schlüsseln sind tw. nicht korrekt.

giganteum ist in prellenkirchen noch immer deutlich vor der blüte, das laub ist eingezogen.