Bahnböschungen um Lanzendorf-Rannersdorf
- Jürgen Baldinger
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Bahnböschungen um Lanzendorf-Rannersdorf
Zwischen Bhf Kledering und Bhf Lanzendorf-Rannersdorf im Südosten der Hauptstadt auf der Bahnböschung heute Papaver dubium subsp. austromoravicumfindet sich ja Artemisia austriaca, sodass ich hier im Sinne der Kontinuität zunächst an diese Art dachte, aber aufgrund der eher grünlichen Laubblattfärbung und spitzer Zipfel scheint mir pontica fast plausibler. Ich werde später im Jahr Nachschau halten. beim Bhf Kledering auf Spielplatzkies Sclerochloa dura, randlich Poa bulbosa
Nonea pulla, hier neben Stipa pennata ss. orig. An der Böschung derselben Bahnlinie im etwa 7 km entfernten Gramatneusiedl "(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Jürgen Baldinger
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Re: Bahnböschung Ostbahn zw. Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf
Übrigens findet man Papaver dubium subsp. austromoravicum bereits auf durch den Bahnhofumbau frisch aufgeschütteten Ruderalflächen direkt beim Aussteigen aus dem Zug in Lanzendorf-Rannersdorf.
Cynoglossum officinale und Cyanus segetum blühen auf, segetal auch Adonis aestivalis (aus Begrünungssaat?) Bunias orientalis geht's hier jedenfalls gut."(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Hermann Falkner
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Re: Bahnböschung Ostbahn zw. Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf
Hallo Jürgen,
in diesem Bereich hat Peter Biskup die S1-Böschungen begrünt, mit nativem Saatgut, und die Bahn schneidet hier ja die S1, es könnte also Wanderung von seinen Ansaaten zu den Bahnböschungen gegeben haben bzw ist ein Vorkommen von Taraxacum serotinum an der Bahn nahe der S1 sicher auf diese Ansaaten zurückzuführen.
Vielleicht kennst du ihn von der Bassia-prostrata-Exkursion, ist schon eine Weile her, ich weiss nicht mehr, ob du dabei warst. Sein Argument kann ich sehr gut nachvollziehen: wenn schon Strassenböschungen begrünen, dann mit Saatgut aus lokaler Herkunft - (auch) incl. seltener Arten.
Tätig war er aber wie gesagt im Umfeld der S1: wenn dich näher interessierst, was er verwendet hatt, kontaktierst du ihn am besten selbst.
Deine Funde könten natürlich auch gutteils "echt nativ" sein. Adonis aestivalis kenne ich zB von Böschungen, die im Zuge des S1-Baus entstanden sind: nahrliegend, dass diese wohl gesät worden sind. Zugleich ist die Art dort in der Gegend aber ebenfalls nativ vorhanden! Und Sclerochloa dura sowieso (dh nativ).
Ist also alles nicht ganz so einfach.
Da ich seit gut 10 Jahren nicht mehr in Kaiserebersdorf wohne, kenn ich die Gegend inzwischen aber fast nur mehr in der "Vergangenheitsform". Ich sollt mal wieder hinschauen ;-)
in diesem Bereich hat Peter Biskup die S1-Böschungen begrünt, mit nativem Saatgut, und die Bahn schneidet hier ja die S1, es könnte also Wanderung von seinen Ansaaten zu den Bahnböschungen gegeben haben bzw ist ein Vorkommen von Taraxacum serotinum an der Bahn nahe der S1 sicher auf diese Ansaaten zurückzuführen.
Vielleicht kennst du ihn von der Bassia-prostrata-Exkursion, ist schon eine Weile her, ich weiss nicht mehr, ob du dabei warst. Sein Argument kann ich sehr gut nachvollziehen: wenn schon Strassenböschungen begrünen, dann mit Saatgut aus lokaler Herkunft - (auch) incl. seltener Arten.
Tätig war er aber wie gesagt im Umfeld der S1: wenn dich näher interessierst, was er verwendet hatt, kontaktierst du ihn am besten selbst.
Deine Funde könten natürlich auch gutteils "echt nativ" sein. Adonis aestivalis kenne ich zB von Böschungen, die im Zuge des S1-Baus entstanden sind: nahrliegend, dass diese wohl gesät worden sind. Zugleich ist die Art dort in der Gegend aber ebenfalls nativ vorhanden! Und Sclerochloa dura sowieso (dh nativ).
Ist also alles nicht ganz so einfach.
Da ich seit gut 10 Jahren nicht mehr in Kaiserebersdorf wohne, kenn ich die Gegend inzwischen aber fast nur mehr in der "Vergangenheitsform". Ich sollt mal wieder hinschauen ;-)
- Jürgen Baldinger
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Re: Bahnböschung Ostbahn zw. Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf
Danke soweit, Hermann.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
Re: Bahnböschung Ostbahn zw. Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf
"echt nativ" ... finde ich einen "coolen Status" :-)
Ansaat nach Bauarbeiten mit lokalem Saatgut inkl. seltene Arten finde ich ebenfalls cool, was könnte besser sein?
LG Daniel
Ansaat nach Bauarbeiten mit lokalem Saatgut inkl. seltene Arten finde ich ebenfalls cool, was könnte besser sein?
LG Daniel
- Jürgen Baldinger
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Re: Bahnböschung Ostbahn zw. Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf
Mittlerweile wüsste ich nicht mehr, was gegen Artemisia pontica spricht. Die mittleren Laubblätter etwa 3 cm lang, unterseits graufilzig, oberseits eher grünlich, die Zipfel etwas zugespitzt, siehe Fotos. Crepis pulchra steht zwischen Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf verbreitet im Gleisschotter, siehe Foto unten.
Gegenüber der Bahnböschung habe ich heute im Zwickel zwischen Innerer Aspangbahn und Ostbahn übrigens einen (Halb-)Trockenrasen entdeckt, der eventuell auch als ökologische Ausgleichsfläche angelegt wurde mit unter anderem Verbascum speciosum, Dianthus carthusianorum agg., Oxytropis pilosa, Galium glaucum s. str., Trifolium montanum, Achillea cf. pannonica, Jurinea mollis, Chamaecytisus austriacus, Astragalus onobrychis sowie Zieseln und auf dem sogar einige Exemplare Stipa pulcherrima zu finden waren, wenn ich das richtig gesehen habe (Deckspelzenrand über ganze Länge behaart, mittlerer Streifen so lang wie beiden benachbarten, Laubblattoberseite behaart). Dort fand sich auch Artemisia pontica. Ob dies die Quellpopulation für die Bahnböschung darstellt oder ob es sich umgekehrt verhält, weiß ich nicht. A. pontica wird von Böschungen dieser Gegend ja seit jeher dokumentiert.
Gegenüber der Bahnböschung habe ich heute im Zwickel zwischen Innerer Aspangbahn und Ostbahn übrigens einen (Halb-)Trockenrasen entdeckt, der eventuell auch als ökologische Ausgleichsfläche angelegt wurde mit unter anderem Verbascum speciosum, Dianthus carthusianorum agg., Oxytropis pilosa, Galium glaucum s. str., Trifolium montanum, Achillea cf. pannonica, Jurinea mollis, Chamaecytisus austriacus, Astragalus onobrychis sowie Zieseln und auf dem sogar einige Exemplare Stipa pulcherrima zu finden waren, wenn ich das richtig gesehen habe (Deckspelzenrand über ganze Länge behaart, mittlerer Streifen so lang wie beiden benachbarten, Laubblattoberseite behaart). Dort fand sich auch Artemisia pontica. Ob dies die Quellpopulation für die Bahnböschung darstellt oder ob es sich umgekehrt verhält, weiß ich nicht. A. pontica wird von Böschungen dieser Gegend ja seit jeher dokumentiert.
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- Jürgen Baldinger
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Re: Bahnböschung Ostbahn zw. Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf
An der Bahnböschung der Inneren Aspangbahn, die ja auch an Lanzendorf vorbeiführt, habe ich heute Taraxacum serotinum gefunden. Ich erweitere jetzt einmal den Titel des Themas (vorm. "Bahnböschung Ostbahn zw. Kledering und Lanzendorf-Rannersdorf"). Auch auf dem oben schon besprochenen angelegten (Halb-)Trockenrasen, auf dem T. serotinum übrigens auch vorhanden ist, blüht nun Veronica orchidea.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Jürgen Baldinger
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Re: Bahnböschungen um Lanzendorf-Rannersdorf
der oben beschriebene Halbtrockenrasen heute, unter anderem mit Verbascum speciosum
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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