Stipa pulcherrima im südwestlichen Weinviertel
Verfasst: Mittwoch 31. Mai 2017, 20:37
Liebes Forum,
unlängst fand ich im südwestlichen Weinviertel auf einer trockenen, schottrigen Böschung Stipa pulcherrima, das Große oder Schöne Federgras. Laut Auskunft von Prof. Niklfeld ist die Art für den Quadranten und weitherum neu. Die Art gehört zur Stipa pennata-Artengruppe und ist nicht immer auf den ersten Blick von den anderen Kleinarten zu unterscheiden. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei der Gattung sind die Deckspelzen bzw. deren Behaarung. Bei Stipa pulcherrima ist die Deckspelze am Rand zur Gänze behaart. Im folgenden Bild erkennt man diesen Haarstreifen, der sich vom Grund der Deckspelze bis zur Spitze zieht. Daneben sind weitere, deutlich kürzere Haarstreifen vorhanden. Deren mittlerer ist etwas länger als die benachbarten. Das ist am Bild unten auf der 5. Aufnahme erkennbar.
Wie bei allen Federgräsern weist die Deckspelze eine lange, abstehend behaarte Granne auf. Die Granne dient der Verbreitung der Diaspore durch den Wind. Der unterste Teil der Granne dreht sich nach der Ladung bei Veränderung der Feuchtigkeit ein und bohrt die mit einer Bohrspitze versehene Deckspelze (samt Same) in den Boden. Bei Stipa pulcherrima ist die Granne besonders lang, bei der Diaspore am Foto unten rund 40 cm. Die anderen einigermaßen häufigen Federgrasarten weisen kürzere Grannen auf: Stipa pennata s. str. typischerweise max. 32cm, Stipa eriocaulis nur 28cm.
Die Blatthäutchen der Grundblätter sind 1 bis 3,3 mm lang, jene der oberen Stängelblätter 5 bis 7 mm. Beide sind kurz bewimpert.
Die Laubblätter von Stipa besitzen die Fähigkeit sich einzurollen um so die Spaltöffnungen vor Verdunstung zu schützen, eine Anpassung an Hitze und Trockenheit. Ähnlich ist es bei vielen Festuca-Arten, nur dass dort die Laubblätter immer eingerollt bleiben. Die Laubblätter sind dafür auf der Ober- bzw. Innenseite mit Rillen versehen, die zudem nach innen gerichtete Haare aufweisen. Dies dürfte auch ein Verdunstungsschutz sein, um den austrockenden Wind zu bremsen.
Auf der Unter- bzw. Außenseite weisen die Laubblätter feine Papillen auf:
Die Laubblattspitzen sind mehr oder weniger schräg abgeschnitten und fast kahl:
Zum Schluß noch Fotos eines Blütenstands sowie Habitusfotos:
Schöne Grüße,
Stefan
unlängst fand ich im südwestlichen Weinviertel auf einer trockenen, schottrigen Böschung Stipa pulcherrima, das Große oder Schöne Federgras. Laut Auskunft von Prof. Niklfeld ist die Art für den Quadranten und weitherum neu. Die Art gehört zur Stipa pennata-Artengruppe und ist nicht immer auf den ersten Blick von den anderen Kleinarten zu unterscheiden. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei der Gattung sind die Deckspelzen bzw. deren Behaarung. Bei Stipa pulcherrima ist die Deckspelze am Rand zur Gänze behaart. Im folgenden Bild erkennt man diesen Haarstreifen, der sich vom Grund der Deckspelze bis zur Spitze zieht. Daneben sind weitere, deutlich kürzere Haarstreifen vorhanden. Deren mittlerer ist etwas länger als die benachbarten. Das ist am Bild unten auf der 5. Aufnahme erkennbar.
Wie bei allen Federgräsern weist die Deckspelze eine lange, abstehend behaarte Granne auf. Die Granne dient der Verbreitung der Diaspore durch den Wind. Der unterste Teil der Granne dreht sich nach der Ladung bei Veränderung der Feuchtigkeit ein und bohrt die mit einer Bohrspitze versehene Deckspelze (samt Same) in den Boden. Bei Stipa pulcherrima ist die Granne besonders lang, bei der Diaspore am Foto unten rund 40 cm. Die anderen einigermaßen häufigen Federgrasarten weisen kürzere Grannen auf: Stipa pennata s. str. typischerweise max. 32cm, Stipa eriocaulis nur 28cm.
Die Blatthäutchen der Grundblätter sind 1 bis 3,3 mm lang, jene der oberen Stängelblätter 5 bis 7 mm. Beide sind kurz bewimpert.
Die Laubblätter von Stipa besitzen die Fähigkeit sich einzurollen um so die Spaltöffnungen vor Verdunstung zu schützen, eine Anpassung an Hitze und Trockenheit. Ähnlich ist es bei vielen Festuca-Arten, nur dass dort die Laubblätter immer eingerollt bleiben. Die Laubblätter sind dafür auf der Ober- bzw. Innenseite mit Rillen versehen, die zudem nach innen gerichtete Haare aufweisen. Dies dürfte auch ein Verdunstungsschutz sein, um den austrockenden Wind zu bremsen.
Auf der Unter- bzw. Außenseite weisen die Laubblätter feine Papillen auf:
Die Laubblattspitzen sind mehr oder weniger schräg abgeschnitten und fast kahl:
Zum Schluß noch Fotos eines Blütenstands sowie Habitusfotos:
Schöne Grüße,
Stefan