Nonea lutea - neu für die Steiermark (Neophyt)

= Blütenpflanzen
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Norbert Griebl
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Nonea lutea - neu für die Steiermark (Neophyt)

Beitragvon Norbert Griebl » Mittwoch 5. April 2023, 14:28

Grüß euch,

gestern habe ich Nonea lutea, das Gelbe Mönchskraut, in einem Park in Raaba bei Graz subspontan gefunden. Die einjährige Art wuchs hier auf mehreren Quadratmetern. Nach Recherche fand ich heraus, dass die Parkanlage vor gut 20 Jahren von der Baumschule Zenz bepflanzt wurde. Alfred Zenz ist bekannt, dass er auch mit ausgefalleneren Pflanzen arbeitet. Allerdings hat er bestimmt keine einjährige Pflanze gesetzt. Viel wahrscheinlicher ist, dass Nonea lutea als Same oder Jungpflanze im Container einer der gepflanzten Arten war und sich so ausbreiten konnte. Die Art ist hübsch und wird so wahrscheinlich vom Pflegepersonal belassen.
Das Gelbe Mönchskraut, Nonea lutea, ist von der Südost-Ukraine bis zum weiten Kaukasus-Gebiet beheimatet. Die Vorkommen auf der Balkanhalbinsel sind sehr wahrscheinlich eingebürgerter Natur. Adventive Funde sind in Europa von Spanien und England bis Dänemark und Rumänien bekannt, ebenso in den USA, in Japan und Australien. Nonea lutea wird sehr selten als Zierpflanze genutzt, kann aber schnell Probleme als Unkraut machen. So kämpfte der Botanische Garten Klagenfurt in Kärnten mehrere Jahre mit der dort ehemals überreichlich auftretenden Art. Weitere Verwilderungen aus Botanischen Gärten sind u. a. aus Heidelberg, Würzburg, Zürich, Bern, Ödenburg, Krakau, Perugia und London bekannt. In Österreich neben dem Botanischen Garten Klagenfurt in Kärnten aus Niederösterreich und dem Prater in Wien gemeldet (ESSL & RABITSCH 2002). Weiters mehrfach aus Deutschland, der Schweiz, Belgien und den Niederlande.
Untersuchungen beschäftigen sich mit der entzündungshemmenden Wirkung von Nonea lutea subsp. setosa und ihrem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren bzw. mit der Analyse ihrer Flavonoide. Andererseits sind die Raublattgewächse bekannt für ihre enthaltenen toxischen Pyrollizidinalkaloide.

LG Norbert

ESSL F. & RABITSCH W. (2002): Neobiota in Österreich. – Wien, Umweltbundesamt; 432 S.
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

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