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Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Montag 8. April 2024, 19:17
von Oliver Stöhr
Die Natur ist immer wieder für Überraschungen gut:

Nach gefühlt 1000 Touren um den Debantbach bei uns in Nußdorf-Debant habe ich heute zum ersten Mal die Schachbrettblume im Bezirk Lienz verwildert gefunden - es dürfte sich zudem um den ersten Adventivnachweis der Art für Tirol handeln (vgl. dazu unsere Tiroler RL vom letzten Jahr; Pagitz et al. 2023).

Die Pflanzen wachsen direkt am Wegrand in enger Nachbarschaft zu Scilla luciliae, Galanthus nivalis, Vinca minor und Puschkinia scilloides. Insgesamt stehen derzeit 5 Pflanzen in Vollblüte, 2 weitere Pflanzen haben noch Blütenknospen.

Ich bin gespannt wie lange sie dort noch wachsen, gehen hier doch viele Spaziergänger vorbei …

Lg
Oliver

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Montag 8. April 2024, 20:20
von Stefan Lefnaer
Vielleicht war es nicht die Natur, sondern "Blumenfreunde", die die Pflänzchen dort zur "Behübschung" ausgebracht haben?

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Montag 8. April 2024, 20:48
von Oliver Stöhr
Eine Ansalbung kann man natürlich nicht - wie so oft - 100%ig ausschließen, aber ich glaube an dieser Stelle nicht daran. Der Wuchsort liegt abseits von Häusern und nach „liebevoll gepflegtem Bestand“ schaut es nicht aus. Der Debantbach ist übrigens durch die Deutsche Tamariske schon „hübsch“ genug …

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Dienstag 9. April 2024, 06:00
von Jürgen Baldinger
Wobei ich vor kurzem auch gefülltblütige Narzissen am Wegrand mitten am Berg gesehen habe, abseits von Siedlungen, im Helenental bei Baden. Die beliebte Fritillaria wäre ja geradezu ein Kandidat für gärtnerischen Übermut. ;-)

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Dienstag 9. April 2024, 19:23
von Oliver Stöhr
Narzissen verwildern aber vergleichsweise viel häufiger, auch gefülltblütige Pflanzen sehe ich öfters - nicht selten verwildern diese über Zwiebeln.
Lg
Oliver

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Dienstag 9. April 2024, 20:28
von Jürgen Baldinger
Eh, Du kannst das sicher besser beurteilen. Hab' zeitig in der Früh zunächst gedacht, dass Du eine Fernausbreitung aus den entfernten natürlichen Vorkommen meinst, aber Du schreibst ja von potenzieller Verwilderung. Bei uns auf der Terrasse ist Fritillaria, letztes Jahr von meinem Sohn übernommen und in ein "Sumpfbeet" gesetzt, heuer auch wieder vital aufgetaucht. Wer weiß, vielleicht verschlägt es sie von hier demnächst auch in den Schweizergarten oder in's Arsenal...

Weil ich gerade die intragenerische Verbreitungskarte auf https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fritillaria sehe: Erreicht F. tubiformis noch Osttirol? Wenn nicht, ist es von Dir aber zumindest nicht weit bis zu den nächsten Vorkommen?

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Dienstag 9. April 2024, 20:47
von Oliver Stöhr
Nein Jürgen - von dieser Art kenne ich keine Angaben aus Osttirol bzw ganz Österreich.

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Mittwoch 10. April 2024, 11:25
von kurt nadler
ich glaub, ich hab´s eh schon vor jahren im forum erwähnt: f. mel. versamt sich bei passenden bedingungen ziemlich effizient und wird nach recht wenigen jahren blühfähig.

Re: Fritillaria meleagris neu für Osttirol und Tirol

Verfasst: Donnerstag 11. April 2024, 19:28
von Oliver Stöhr
Update von heute: Die Blütentriebe sind weg - Ausgrabungsspuren nicht zu sehen, die Zwiebeln somit ev noch im Boden. Naja, das war an diesem Standort durchaus zu erwarten ….