Setaria verticilliformis
Verfasst: Dienstag 3. Oktober 2017, 19:18
Liebes Forum,
hier im Pannonikum gibt es bekanntermaßen drei häufige Borstenhirsen, die man oft massenhaft in Äckern (v.a. Mais, Sonnenblumen) aber auch ruderal findet:
In Wien fand ich heuer in Pflasterritzen und auf Friedhöfen eine vierte Art, die Setaria verticillata sehr ähnlich sieht, d.h. unten auch unterbrochene, grobschlachtige Rispen aufweist, die aber nicht haken. Letztes kann man ganz leicht prüfen indem man die Rispen angreift oder mit einem Kleidungstück in Berührung bringt (Botaniker geben nichts auf Äußerlichkeiten...). Meist sind aber bereits einige Rispen ineinander verhakt vorhanden, sodass das gar nicht nötig ist. Die Unterscheidung gegenüber Setaria viridis var. viridis ist nicht immer ganz leicht (zumindest wenn man keine Übung hat), weshalb dies hier mit Fotos veranschaulicht werden soll:
Setaria viridis var. viridis hat unten meist nicht unterbrochene Rispen mit deutlich längeren und feineren Borsten:

Setaria verticilliformis, so heißt die vierte Art, hat unten meist unterbrochene Rispen mit kürzeren und viel steiferen Borsten:

Bei Setaria viridis var. viridis ist die Rispenachse mit kurzen sowie mit längeren, weichen Haaren besetzt:

Bei Setaria verticilliformis ist die Rispenachse nur mit kurzen Haaren, die eher Stacheln gleichen, besetzt:

Hier noch die Abgrenzung zu Setaria verticillata aus der Nähe betrachtet. Setaria verticillata hat Borsten mit nach unten gerichteten Stachelhaaren, die den Kletteffekt erzeugen:

Setaria verticilliformis hat auf den Borsten hingegen nach oben gerichtete Stachelhaare, die klarerweise nicht kletten:

Ich habe Setaria verticilliformis heuer in Wien in vier Quadranten gesehen und die Art dürfte recht häufig sein. In der Exkursionsflora wird die Art hingegen noch als selten bezeichnet. Welche Erfahrungen haben die anderen Forumsteilnehmer damit gemacht?
Schöne Grüße
Stefan
hier im Pannonikum gibt es bekanntermaßen drei häufige Borstenhirsen, die man oft massenhaft in Äckern (v.a. Mais, Sonnenblumen) aber auch ruderal findet:
- Setaria pumila mit direkt auf der Ährenachse sitzenden und relativ großen Ährchen sowie gelben, später fuchsroten Borsten am Grund der Ährchen,
- Setaria viridis var. viridis mit an verzweigten Ästen der Rispenachse sitzenden kleineren Ährchen und nicht hakenden Borsten am Grund der Ährchen sowie
- Setaria verticillata mit ebenfalls an verzweigten Ästen der Rispenachse sitzenden kleineren Ährchen und hakenden Borsten am Grund der Ährchen. Zudem sind hier im Unterschied zur vorigen Art die Rispen am Grund meist unterbrochen und insgesamt viel gröber.
In Wien fand ich heuer in Pflasterritzen und auf Friedhöfen eine vierte Art, die Setaria verticillata sehr ähnlich sieht, d.h. unten auch unterbrochene, grobschlachtige Rispen aufweist, die aber nicht haken. Letztes kann man ganz leicht prüfen indem man die Rispen angreift oder mit einem Kleidungstück in Berührung bringt (Botaniker geben nichts auf Äußerlichkeiten...). Meist sind aber bereits einige Rispen ineinander verhakt vorhanden, sodass das gar nicht nötig ist. Die Unterscheidung gegenüber Setaria viridis var. viridis ist nicht immer ganz leicht (zumindest wenn man keine Übung hat), weshalb dies hier mit Fotos veranschaulicht werden soll:
Setaria viridis var. viridis hat unten meist nicht unterbrochene Rispen mit deutlich längeren und feineren Borsten:

Setaria verticilliformis, so heißt die vierte Art, hat unten meist unterbrochene Rispen mit kürzeren und viel steiferen Borsten:

Bei Setaria viridis var. viridis ist die Rispenachse mit kurzen sowie mit längeren, weichen Haaren besetzt:

Bei Setaria verticilliformis ist die Rispenachse nur mit kurzen Haaren, die eher Stacheln gleichen, besetzt:

Hier noch die Abgrenzung zu Setaria verticillata aus der Nähe betrachtet. Setaria verticillata hat Borsten mit nach unten gerichteten Stachelhaaren, die den Kletteffekt erzeugen:

Setaria verticilliformis hat auf den Borsten hingegen nach oben gerichtete Stachelhaare, die klarerweise nicht kletten:

Ich habe Setaria verticilliformis heuer in Wien in vier Quadranten gesehen und die Art dürfte recht häufig sein. In der Exkursionsflora wird die Art hingegen noch als selten bezeichnet. Welche Erfahrungen haben die anderen Forumsteilnehmer damit gemacht?
Schöne Grüße
Stefan