Acer saccharinum im Nationalpark Donau-Auen, Schönau
Verfasst: Donnerstag 5. Oktober 2017, 22:10
Liebes Forum,
ich habe kürzlich in Schönau a. d. Donau (30.09.17; Nationalpark Donau-Auen, knapp östlich der Stadtgrenze zu Wien) am Wanderweg (Schönau-Runde an einem ab ca. Mittelwasser von der Donau durchströmten Seitenarm) Acer saccharinum gefunden - kurz habe ich an der Bestimmung gezweifelt, es sollte sich aber tatsächlich um diese Art handeln, die Spreitenform (und die graue Unterseite) sind einfach zu auffällig, siehe Bilder auf NHM:
http://flora.nhm-wien.ac.at/Seiten-Arte ... arinum.htm
Meine Bilder anbei; auch sonst passt alles zu dem, was man über diese Art findet - oft eher strauchförmig als baumförmig, graue Rinde.
Bestätigung wäre trotzdem toll - bzw. natürlich auch Korrektur, versteht sich!
Das Exemplar ist vielleicht 4 (max. 5) m hoch und auffällig sind die enormen Jahres-Zuwachsraten - an heurigen Trieben wohl bis zu 1 m oder auch mehr.
Umgeben war die Art übrigens von Acer negundo, der im Nationalpark ja längst eingebürgert ist.
Es könnte sich evtl. um einen Neufund für den Nationalpark oder zumindest den Quadranten handeln - ich hab dazu aber nichts definitives gefunden, die Art ist schon mehrfach für Wien belegt und da insbes. im Blockwurf, auch das würde hier also gut passen.
Genauer Standort: ca. 16°37'07" E 48°08'04" N und somit "gut" im Quadranten 7865/4 (selbst wenn das nicht so genau stimmen würde)
Baulich hat man dort, glaube ich, in den letzten Jahren (Jahrzehnten?) nichts verändert, denn wenn, dann hätte man ja Blockwurf entfernt - keinen neuen hinzugefügt - und der Blockwurf ist bei diesem Seitenarm sowohl beim Donau-Damm (beim Beginn des Arms) als auch weiter unten vorhanden. Eine versehentliche Einbringung durch Baumassnahmen ist also eher nicht zu erwarten - sondern tatsächlich wohl natürliche Ausbreitung von den bekannten Fundorten von Wien aus.
Und vielleicht ist dieser Fundort ja auch schon irgendwem bekannt - für mich ist er halt neu.
Beiträge dazu und eine Diskussion würden mich jedenfalls freuen!
An Literatur dazu habe ich gefunden:
Essl, Bemerkenswerte floristische Funde aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark, Teil II; Linzer biol. Beiträge 37/2: 1207-1230 bzw. S. 1208 = Acer saccharinum; auch unter zobodat:
https://www.zobodat.at/pdf/LBB_0037_2_1207-1230.pdf
---> 3 Nachweise am Donaukanal und der Hinweis darauf, dass schon Adler & Mrkvicka, die die Flora Wiens ja ausgezeichnet kennen, die Art mehrmals in Wien nachgewiesen haben; ebenso wird angemerkt, dass die Art offenbar bevorzugt auf Steinblockwurf wächst
Kleesadl, Floristische Neu-, Erst- und Wiederfunde für Österreich, Oberösterreich bzw. die jeweiligen drei Großregionen Oberösterreichs; Beitr. Naturk. Oberösterreichs 19: 49-112 bzw. S. 51 = Acer saccharinum; auch unter zobodat:
http://www.zobodat.at/pdf/BNO_0019_0049-0112.pdf
---> Nachweise für die Art in Linz und knapp oberhalb von Linz an der Donau, ebenfalls in Blockwurfufer
Eine Ausbreitung der Art entlang der Donau östlich von Wien ist jedenfalls wahrscheinlich; es ist allerdings auch gar nicht so einfach, das Ufer (also mögliche Habitate) nach der Art abzuszuchen, weil das erstens sehr lang und zweitens gar nicht so leicht zugänglich ist - ganz davon abgesehen, dass man sich "eigentlich" ja im Nationalpark an das Wegegebot halten müsste; auf diese Art wäre dort jedenfalls zu achten.
ich habe kürzlich in Schönau a. d. Donau (30.09.17; Nationalpark Donau-Auen, knapp östlich der Stadtgrenze zu Wien) am Wanderweg (Schönau-Runde an einem ab ca. Mittelwasser von der Donau durchströmten Seitenarm) Acer saccharinum gefunden - kurz habe ich an der Bestimmung gezweifelt, es sollte sich aber tatsächlich um diese Art handeln, die Spreitenform (und die graue Unterseite) sind einfach zu auffällig, siehe Bilder auf NHM:
http://flora.nhm-wien.ac.at/Seiten-Arte ... arinum.htm
Meine Bilder anbei; auch sonst passt alles zu dem, was man über diese Art findet - oft eher strauchförmig als baumförmig, graue Rinde.
Bestätigung wäre trotzdem toll - bzw. natürlich auch Korrektur, versteht sich!
Das Exemplar ist vielleicht 4 (max. 5) m hoch und auffällig sind die enormen Jahres-Zuwachsraten - an heurigen Trieben wohl bis zu 1 m oder auch mehr.
Umgeben war die Art übrigens von Acer negundo, der im Nationalpark ja längst eingebürgert ist.
Es könnte sich evtl. um einen Neufund für den Nationalpark oder zumindest den Quadranten handeln - ich hab dazu aber nichts definitives gefunden, die Art ist schon mehrfach für Wien belegt und da insbes. im Blockwurf, auch das würde hier also gut passen.
Genauer Standort: ca. 16°37'07" E 48°08'04" N und somit "gut" im Quadranten 7865/4 (selbst wenn das nicht so genau stimmen würde)
Baulich hat man dort, glaube ich, in den letzten Jahren (Jahrzehnten?) nichts verändert, denn wenn, dann hätte man ja Blockwurf entfernt - keinen neuen hinzugefügt - und der Blockwurf ist bei diesem Seitenarm sowohl beim Donau-Damm (beim Beginn des Arms) als auch weiter unten vorhanden. Eine versehentliche Einbringung durch Baumassnahmen ist also eher nicht zu erwarten - sondern tatsächlich wohl natürliche Ausbreitung von den bekannten Fundorten von Wien aus.
Und vielleicht ist dieser Fundort ja auch schon irgendwem bekannt - für mich ist er halt neu.
Beiträge dazu und eine Diskussion würden mich jedenfalls freuen!
An Literatur dazu habe ich gefunden:
Essl, Bemerkenswerte floristische Funde aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark, Teil II; Linzer biol. Beiträge 37/2: 1207-1230 bzw. S. 1208 = Acer saccharinum; auch unter zobodat:
https://www.zobodat.at/pdf/LBB_0037_2_1207-1230.pdf
---> 3 Nachweise am Donaukanal und der Hinweis darauf, dass schon Adler & Mrkvicka, die die Flora Wiens ja ausgezeichnet kennen, die Art mehrmals in Wien nachgewiesen haben; ebenso wird angemerkt, dass die Art offenbar bevorzugt auf Steinblockwurf wächst
Kleesadl, Floristische Neu-, Erst- und Wiederfunde für Österreich, Oberösterreich bzw. die jeweiligen drei Großregionen Oberösterreichs; Beitr. Naturk. Oberösterreichs 19: 49-112 bzw. S. 51 = Acer saccharinum; auch unter zobodat:
http://www.zobodat.at/pdf/BNO_0019_0049-0112.pdf
---> Nachweise für die Art in Linz und knapp oberhalb von Linz an der Donau, ebenfalls in Blockwurfufer
Eine Ausbreitung der Art entlang der Donau östlich von Wien ist jedenfalls wahrscheinlich; es ist allerdings auch gar nicht so einfach, das Ufer (also mögliche Habitate) nach der Art abzuszuchen, weil das erstens sehr lang und zweitens gar nicht so leicht zugänglich ist - ganz davon abgesehen, dass man sich "eigentlich" ja im Nationalpark an das Wegegebot halten müsste; auf diese Art wäre dort jedenfalls zu achten.