Arctium pubens und Gentiana cruciata in der Tristacher Au (Osttirol)
Verfasst: Samstag 4. November 2017, 22:07
Liebe alle!
Neben den bereits eingestellten und inzwischen geklärten Neophyten aus der Tristacher Au, die ich letztes Wochenende besucht habe, konnte ich auch Arctium pubens (Flaum-Klette) in einigen Individuen dort subruderal abtreffen. Es handelt sich um eine taxonomisch kritische Sippe, die von manchen Autoren nur als Unterart geführt wird oder gar nicht als etwas "Eigenes" angesehen wird. Nach der EFÖLS 2008 ist sie hybridogen aus A. lappa oder A. nemorosum und A. minus entstanden. Ich möchte hier keine eigene Interpretation dieser Sippe anführen, da ich sie einfach noch zu wenig kenne.
Dennoch treffen die Merkmale der Pflanzen aus Tristach sehr gut auf die Schlüssel-Angaben in der Exkursionsflora zu: Die Blüten überragen die Hülle kaum und die Körbe sind größer als bei A. minus und erreichen Durchmesser bis 35 mm. Weiters sind die Korbstiele bis zu 4 cm lang und die Körbe daher nicht (fast) sitzend wie A. minus. Und zu guter letzt sind auch die Blattunterseiten dicht spinnwebig und dadurch fast weiß. Bilder dazu anbei ...
Da Verbreitung und Abundanz von Arctium pubens in Österreich lt. Exkursionsflora offenbar noch unklar sind, möchte ich auf diese Sippe hier hinweisen und diese zur künftigen Beachtung weiterempfehlen ;-)
Und noch eine Pflanze aus der Tristacher Au möchte ich kurz anführen und zwar weil ich sie dort nie erwartet hätte, aber man lernt ja bekanntlich nie aus: Und zwar handelt es sich um Gentiana cruciata (Kreuz-Enzian), den ich in einem Individuum mit vier Trieben (davon zwei fruchtend) an einem Wegrand unter Rotföhren angetroffen habe. Diese Art ist in Osttirol sehr selten, ich kannte bislang nur zwei Vorkommen in Kals und Virgen, zudem gibt es weitgehend historische Angaben auch aus den nahen Lienzer Dolomiten. Ev. handelt es sich aber um eine Verschleppung oder Verwilderung aus einem Garten - ich werde nächstes Jahr die Umgebung genauer danach absuchen ...
So, und jetzt soll bei uns der Winter kommen - schaun ma mal ...
Viele Grüße
Oliver
Neben den bereits eingestellten und inzwischen geklärten Neophyten aus der Tristacher Au, die ich letztes Wochenende besucht habe, konnte ich auch Arctium pubens (Flaum-Klette) in einigen Individuen dort subruderal abtreffen. Es handelt sich um eine taxonomisch kritische Sippe, die von manchen Autoren nur als Unterart geführt wird oder gar nicht als etwas "Eigenes" angesehen wird. Nach der EFÖLS 2008 ist sie hybridogen aus A. lappa oder A. nemorosum und A. minus entstanden. Ich möchte hier keine eigene Interpretation dieser Sippe anführen, da ich sie einfach noch zu wenig kenne.
Dennoch treffen die Merkmale der Pflanzen aus Tristach sehr gut auf die Schlüssel-Angaben in der Exkursionsflora zu: Die Blüten überragen die Hülle kaum und die Körbe sind größer als bei A. minus und erreichen Durchmesser bis 35 mm. Weiters sind die Korbstiele bis zu 4 cm lang und die Körbe daher nicht (fast) sitzend wie A. minus. Und zu guter letzt sind auch die Blattunterseiten dicht spinnwebig und dadurch fast weiß. Bilder dazu anbei ...
Da Verbreitung und Abundanz von Arctium pubens in Österreich lt. Exkursionsflora offenbar noch unklar sind, möchte ich auf diese Sippe hier hinweisen und diese zur künftigen Beachtung weiterempfehlen ;-)
Und noch eine Pflanze aus der Tristacher Au möchte ich kurz anführen und zwar weil ich sie dort nie erwartet hätte, aber man lernt ja bekanntlich nie aus: Und zwar handelt es sich um Gentiana cruciata (Kreuz-Enzian), den ich in einem Individuum mit vier Trieben (davon zwei fruchtend) an einem Wegrand unter Rotföhren angetroffen habe. Diese Art ist in Osttirol sehr selten, ich kannte bislang nur zwei Vorkommen in Kals und Virgen, zudem gibt es weitgehend historische Angaben auch aus den nahen Lienzer Dolomiten. Ev. handelt es sich aber um eine Verschleppung oder Verwilderung aus einem Garten - ich werde nächstes Jahr die Umgebung genauer danach absuchen ...
So, und jetzt soll bei uns der Winter kommen - schaun ma mal ...
Viele Grüße
Oliver