Nasturtium officinale am Senningbach
Verfasst: Samstag 11. November 2017, 20:31
Liebes Forum,
letzten Sonntag fand ich am Ufer des Senningbachs bei der Ortschaft Hatzenbach (Bezirk Korneuburg), dort wo der Hatzenbach in den Senningbach einmündet, größere Bestände von Nasturtium officinale. Die Brunnenkresse tritt laut österreichischer Exkursionsflora in der collinen Höhenstufe selten bis sehr selten in Quellfluren und reinen, fließenden Gewässern auf. Es gibt einen viel häufigeren Doppelgänger, die Bachkresse - Cardamine amara. Diese unterscheidet sich durch größere Blüten, nicht geöhrte Laubblätter, purpurviolette Antheren und flache Fruchtklappen der Schoten. Von Cardamine amara gibt es eine Unterart die hauptsächlich in der montanen bis subalpinen Höhenstufe auftritt und eine zweite die meist in der submontanen Höhenstufe vorkommt. Im Weinviertel, das ja zur Gänze collin ist, habe ich Cardamine amara noch nicht gesehen und auch Jurasky (Die Flora des westlichen Weinviertels besonders der Umgebung von Hollabrunn, 1980) führt sie nicht an. Möglicherweise tritt hier also nur Nasturtium officinale auf. Diese Art wird von Jurasky als "seltenere Sumpfpflanze" für Eggendorf im Thale angegeben.
Die Exkursionsflora vermeldet, dass die Brunnenkresse neuerdings bei Bach-Renaturierungen angesalbt wird. Der Senningbach ist jedoch ein furchtbar misshandeltes, begradigtes und tiefergelegtes Gerinne. Von Renaturierung also keine Spur:
Nasturtium officinale hat einen kriechenden (d.h. niederliegenden und wurzelnden) und erst am Ende aufsteigenden Stängel, die Laubblätter sind typisch gefiedert:
Am Grund sind die Laubblätter "geöhrt", allerdings nicht sehr deutlich:
Die Kronblätter sind weiß und die Fruchtstiele der Schoten stehen mehr oder weniger waagrecht ab:
Die Fruchtklappen sind aufgewölbt und die Schoten daher im Querschnitt rund:
In der Schote sind die Samen in zwei Reihen angeordnet:
Jedenfalls im JACQ konnte ich keinen Beleg von Nasturtium officinale aus dem Weinviertel finden. Hat jemand die Art hier schon gesehen?
Schöne Grüße
Stefan
letzten Sonntag fand ich am Ufer des Senningbachs bei der Ortschaft Hatzenbach (Bezirk Korneuburg), dort wo der Hatzenbach in den Senningbach einmündet, größere Bestände von Nasturtium officinale. Die Brunnenkresse tritt laut österreichischer Exkursionsflora in der collinen Höhenstufe selten bis sehr selten in Quellfluren und reinen, fließenden Gewässern auf. Es gibt einen viel häufigeren Doppelgänger, die Bachkresse - Cardamine amara. Diese unterscheidet sich durch größere Blüten, nicht geöhrte Laubblätter, purpurviolette Antheren und flache Fruchtklappen der Schoten. Von Cardamine amara gibt es eine Unterart die hauptsächlich in der montanen bis subalpinen Höhenstufe auftritt und eine zweite die meist in der submontanen Höhenstufe vorkommt. Im Weinviertel, das ja zur Gänze collin ist, habe ich Cardamine amara noch nicht gesehen und auch Jurasky (Die Flora des westlichen Weinviertels besonders der Umgebung von Hollabrunn, 1980) führt sie nicht an. Möglicherweise tritt hier also nur Nasturtium officinale auf. Diese Art wird von Jurasky als "seltenere Sumpfpflanze" für Eggendorf im Thale angegeben.
Die Exkursionsflora vermeldet, dass die Brunnenkresse neuerdings bei Bach-Renaturierungen angesalbt wird. Der Senningbach ist jedoch ein furchtbar misshandeltes, begradigtes und tiefergelegtes Gerinne. Von Renaturierung also keine Spur:
Nasturtium officinale hat einen kriechenden (d.h. niederliegenden und wurzelnden) und erst am Ende aufsteigenden Stängel, die Laubblätter sind typisch gefiedert:
Am Grund sind die Laubblätter "geöhrt", allerdings nicht sehr deutlich:
Die Kronblätter sind weiß und die Fruchtstiele der Schoten stehen mehr oder weniger waagrecht ab:
Die Fruchtklappen sind aufgewölbt und die Schoten daher im Querschnitt rund:
In der Schote sind die Samen in zwei Reihen angeordnet:
Jedenfalls im JACQ konnte ich keinen Beleg von Nasturtium officinale aus dem Weinviertel finden. Hat jemand die Art hier schon gesehen?
Schöne Grüße
Stefan