Winterzeit ist Knospenzeit! Ich wollte mir daher die Unterschiede zwischen unserem heimischen Wild-Apfel (Malus sylvestris) und dem Kultur-Apfel (Malus domestica) zu dieser Jahreszeit ansehen. Ich habe mir dazu einen Wild-Apfelbaum im Rohrwald (Bezirk Korneuburg), den ich heuer fand, sowie einen weiteren Baum im Karnabrunner Wald, den ich gestern entdeckte, angesehen. Zum Vergleich nahm ich Äste von kultivierten Apfelbäumen.
Während der Vegetationsperiode erkennt man den Wild-Apfel an den unterseits kahlen Laubblätter und den kahlen Kelchblättern:


Das sieht man jetzt klarerweise nicht. Was man sehen kann sind die Dornen an den Ästen:
Dann habe ich mir die Knospen angesehen. Im Fischadler, dem Rothmaler und der Fl. Eur. konnte ich dazu nichts finden, daher versuche ich hier selbst Unterschiede darzustellen. Ob diese immer zutreffen, wäre erst zu klären.
Zuerst Knospen des Kultur-Apfels (Sorte Rheinischer Krummstiel und dann Steirischer Maschanzker):


Hier zum Vergleich der Wild-Apfel:


Man sieht, dass die Knospen des Wild-Apfels deutlich kleiner sind. Vielleicht ist das nur bei meinen Individuen so. Da beim Kultur-Apfel die Früchte deutlich größer sind und dieser insgesamt auf höhere Ertragsleistung getrimmt wurde, scheint es aber plausibel, dass auch die Knospen größer sind. Ein weiteres Merkmal des Wild-Apfels sind die kahlen Kurztriebe und Knospen, lediglich die Knospenschuppen sind manchmal etwas bewimpert. Die Kurztriebe und Knospenschuppen des Kultur-Apfels sind hingegen mehr oder weniger dicht behaart. Meine Wild-Apfelbäume wuchsen zudem eher strauchförmig, mit schrägem Stamm mit vielen Ausschlägen.

Kennt jemand weitere Unterschiede bzw. kann meine Beobachtungen bestätigen?
In der Exkursionsflora wird zudem die taxonomisch fragliche Sippe Malus dasyphylla genannt. Kennt jemand die Art bzw. kann Fotos von Knospen in den Vergleich einbringen?
Schöne Grüße
Stefan