Gentiana utriculosa im Pillerseetal (Tiroler Unterland)

= Blütenpflanzen
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Monsti
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Gentiana utriculosa im Pillerseetal (Tiroler Unterland)

Beitragvon Monsti » Freitag 16. Februar 2018, 22:31

Hallo zusammen,

habe mich eben erst angemeldet, weil ich von diesem Forum begeistert bin. Ich interessiere mich schon seit langem für die Flora und Fauna unserer Region und möchte heute ein verhältnismäßig unauffälliges Pflänzchen vorstellen: Gentiana utriculosa (Schlauch-Enzian bzw. Aufgenblasener Enzian). Man findet diese Art in kalkreichen Niedermooren, und zwar überwiegend im Früh- und Hochsommer.

schlauch-enzian.jpg
Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
schlauch-enzian.jpg (41.81 KiB) 2293 mal betrachtet

Die ca. 5-10 cm hohe Pflanze ist einjährig und findet sich in unserem Pillersee-Niedermoor (Bezirk Kitzbühel) sehr häufig. Sie ist aber so unauffällig, dass sie in der Biotopkartierung dieses Gebiets keine Erwähnung findet. Wie ist das andernorts?

Herzliche Grüße
Monsti

Joachim Brocks
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Re: Gentiana utriculosa im Pillerseetal (Tiroler Unterland)

Beitragvon Joachim Brocks » Samstag 17. Februar 2018, 14:14

Servus Mosti,
Eine echte kleine Schönheit. Bei uns im Osten gibt es die gar nicht. Dass sie aber auch auf der Balkan-Halbinsel vorkommt kann ich jedenfalls bestätigen. Da durfte ich sie einmal in Mazedonien bewundern. Dort wächst auch eine weitere Gentiana-Art, die breite Kelchflügel hat (2 bis 4 mm) - nämlich Gentiana tergestina. Sie unterscheidet sich so von unserer Gentiana verna (mit 1 bis 2 mm breiten Kelchflügeln).
Gentianaceae_Gentiana tergestina.jpg
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Liebe Grüße
Jock

Oliver Stöhr
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Re: Gentiana utriculosa im Pillerseetal (Tiroler Unterland)

Beitragvon Oliver Stöhr » Samstag 17. Februar 2018, 17:26

Hallo Monsti!
Ich kenne die Art aus Salzburg und v.a. Osttirol, wo sie in hochmontanen bis subalpinen Kalkrasen zerstreut bis selten anzutreffen ist. In dieser Höhenlage wird sie von der Biotopkartierung in Tirol in der Regel nicht erfasst, da diese nur bis ca 1400 msm durchgeführt wird.
Dein Vorkommen im Pillerseetal ist sicher als Besonderheit einzustufen, da es wohl eines der wenigen noch verbliebenen Tieflagenvorkonmen darstellt. Im Umfeld der Stadt Salzburg gab es im 19. Jhd. auch Vorkommen in Niedermooren auf rd. 480 msm - die sind schon lange erloschen wie auch etliche Vorkommen in voralpinen Streuwiesen Bayerns...
Viele Grüße
Oliver


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