Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

= Blütenpflanzen
Oliver Stöhr
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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon Oliver Stöhr » Montag 24. Februar 2020, 21:37

Interessante Frage, die ich mit einer Gegenfrage beantworte: Hat schon jemand alle Exemplare untersucht? Ich jedenfalls nicht, aber ich denke dass zumindest bei den allermeisten Individuen der ausläuferbildenden Arten zumindest im Adultstadium tatsächlich auch Stolonen gebildet werden.
Lg
Oliver

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Jürgen Baldinger
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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon Jürgen Baldinger » Dienstag 25. Februar 2020, 06:51

Ich habe mich gefragt, ob es dadurch zu Fehlbestimmungen als Hybride kommen könnte. Wenn Du davon ausgehst, dass die allermeisten dieser Arten adult Ausläufer bilden, sollte die Gefahr ja klein sein.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

kurt nadler
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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon kurt nadler » Montag 30. März 2020, 20:16

wahrscheinliche hybridvorkommen in nord-breitenbrunner straßen-kommunalrasen (spitalgasse):
viel wird über hirta x odorata geschrieben, doch bspw. in breitenbrunn und prellenkirchen kommen in den ortsrasen (teils deutlich) mehr suavis als odorata vor und sehr viel intermediäre. wie weit in breitenbrunn die in manchen straßenabschnitten monodominante hirta mit intermediären kreuzt oder mit suavis selbst, muss offen bleiben. ich sehe aber für letztere vermutung indizien.
ich zeige euch daher aus der spitalgasse 2 bestände, wo odorata wenig oder kaum beteiligt sein sollte, ich konnte dort keine finden; auch ambigua gibts dort (mglw. im ganzen ort) gar nicht; bewiesen ist d(ies)er hybridcharakter natürlich nicht:
26.3.2020:
3 Bilder cf. viola hirta x suavis mit violettem Sporn, etwas größer als hirta und rundlicheres laub, keine odorata-ausläufer, aber offenbar mehr sprossend und herdenbildender als hirta.
4. Bild hirta mit lila sporn.
5. Bild schwierig: vielleicht cf hirta x suavis, aber vielleicht auch odorata (blütenfarbe) x suavis nicht ausschließbar.
Letzte 3 Bilder: Die Merkmalskombination weist für mich auf hirta x suavis.
alle haben klar "unterständige" vorblätter und rel. "nackte" blütenstängel, wie sie nach unseren erfahrungen bevorzugt bei suavis vorkommen, bei "unsren" hirta auch.
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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon Jürgen Baldinger » Mittwoch 1. April 2020, 20:48

Du verweist bei V. odorata eingangs ja auf unterirdische Ausläufer, Oliver. Im Hegi ist von ober- und unterirdischen Stolonen die Rede, in der EföLS 3 werden hingegen oberirdische genannt.

Nun ist die Frage der Ausläufer-Ausgestaltung bei V. suavis, V. alba und V. odorata bekanntlich keine unwichtige. Kommt Dir tatsächlich (überwiegend?) V. odorata mit unterirdischen Ausläufern unter?
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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon Oliver Stöhr » Mittwoch 1. April 2020, 20:58

Ich finde bei odorata beide Typen, bei uns etwa häufiger unterirdische ...
LG
Oliver

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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon Jürgen Baldinger » Donnerstag 2. April 2020, 11:42

Und das allein ist somit noch kein Hinweis auf suavis-Beteiligung, auch nachdem diese Art in Osttirol fehlt?

Noch eine Frage: Wie erkennt man, ob die blühenden Ausläufer dies- oder vorjährige sind – am Grad der "Lädierung"?
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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon Oliver Stöhr » Donnerstag 2. April 2020, 21:42

Da bin ich jetzt auf die Schnelle leider auch überfragt; erst wenn du mit der Millionenfrage kommst, werde ich den Telefonjoker befragen ;-)

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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon Jürgen Baldinger » Samstag 4. April 2020, 12:02

Rupert Stingl meint zu dieser Frage:
Damit hatte auch ich Probleme. Vielleicht hilft Ihnen meine Interpretation:

Die diesjährigen (2020) Ausläufer sind zur Blütezeit der Mutterpflanze nur wenige cm lang, die Blätter der Tochterpflanze sind zu diesem Zeitpunkt noch kaum entwickelt, Blüten fehlen vollständig. Alle Teile sind frisch grün.

Die Ausläufer, von denen ich annehme, dass sie im Jahr zuvor (2019 oder früher?) ausgebildet wurden, haben eine blasse, bräunliche Färbung und sehen schon dadurch älter aus. Sie haben sich im Sommer ihres ersten Jahres (2019) gestreckt. Die Tochterpflanzen an ihren Enden sind bewurzelt und gleichen im Folgejahr (2020) zur Blütezeit den Mutterpflanzen.

https://www.badvoeslau.at/de/lebenswert ... -2015.html :
Bild 05: Viola odorata und Bild 10: Viola alba
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kurt nadler
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Re: Viola odorata x hirta - eine kaum bekannte Veilchenhybride

Beitragvon kurt nadler » Sonntag 12. April 2020, 12:03

danke für den hinweis auf die vöslauer kalenderblätter, die sich sehr gut eingehend mit den veilchen befassen!


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