Geranium endressii "Wargrave Pink" verwildert in Jochberg

= Blütenpflanzen
Oliver Stöhr
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Geranium endressii "Wargrave Pink" verwildert in Jochberg

Beitragvon Oliver Stöhr » Donnerstag 5. Juli 2018, 19:17

Hallo zusammen!

Letzte Woche habe ich etwas südlich von Jochberg (Bezirk Kitzbühel) den Rosa-Storchschnabel (Geranium endressii) in der häufig kultivierten Sorte "Wargrave Pink" verwildert angetroffen. Der Standort ist eine krautreiche Straßenböschung im Waldbereich auf rd. 1050 msm. Es handelt sich um eine der ganz wenigen, bisher bekannt gewordenen Verwilderungen dieser in den West-Pyrenäen heimischen Art in Österreich. Lt. der inoff. Karte zur neuen Roten Liste Österreichs sind nur 3 Einzelnachweise aus Vorarlberg, Nordtirol (Innsbruck) und Salzburg bekannt.

Hinsichtlich der Nomenklatur folge ich hier dem Rothmaler Band 5 (Krautige Zier- und Nutzpflanzen). Im Internet wird "Wargrave Pink" zum Teil auch als Sorte von Geranium x oxonianum angegeben; diese Kulturhybride stellt eine Kreuzung aus G. endressii und G. versicolor dar.

Viele Grüße
Oliver
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Norbert Griebl
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Re: Geranium endressii "Wargrave Pink" verwildert in Jochberg

Beitragvon Norbert Griebl » Freitag 6. Juli 2018, 19:26

Hallo Oliver, liebes Forum!

Interessanter Fund.
Falls von Interesse, habe ich über die von uns Gärtnern häufig kultivierte Art folgendes gefunden:
Endress-Storchschnabel, Geranium endressii Storchschnabelgewächs

Steckbrief: 25–60 cm hohe Mehrjährige mit oberirdischen Ausläufen und 3–5-lappigen, tief eingeschnittenen Blattspreiten. Blattunterseite heller als die Oberseite, behaart. Blütenstand meist zweiblütig. Kronblätter etwas ausgerandet, Kelchblätter 7–9 mm lang, begrannt. Früchte in 5 schnabelartig verlängerte Teilfrüchte zerfallend. Blütezeit Mai bis Juni, oft mit Nachblüten.
Name: Zu Ehren des deutschen Botanikers Philipp Anton Christoph Endress (1806–1831) benannt, der drei botanische Reisen in den Pyrenäen unternahm. Bei seiner Suche nach Erica lusitanica in Frankreich erkrankte er und starb bald darauf in jungen Jahren. Neben dem Storchschnabel tragen Centaurea endresii und Sideritis endresii seinen Namen.
Heimat: Westliche Pyrenäen.
Nutzung: Zierstaude.
Ausbreitung: Wird als leicht kultivier- und vermehrbare Staude in dutzende Sorten seit 1832 gezogen und verwildert daraus vereinzelt.
DEUTSCHLAND:
so in Baden-Württemberg (Buttler & Thieme 2017), bei Oberaudorf, Weißenstadt, Hof an der Saale, Nassach, Gerach, Heidenfeld, Lindau-Reutin und Albishofen in Bayern (Smettan 2016, Hetzel 2006, Meierott 2008), in Braunschweig in Niedersachsen (Brandes 2016), in Bochum-Langendeer in Nordrhein-Westfalen am Waldrand des Popenholzes, in Herne-Börnig, Hagen-Eppenhausen, Hagen-Haspe und mehrfach im Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen (BBV 2010, BBV 2013, BBV 2014, BBV 2017).
ÖSTERREICH:
In Salzburg, Innsbruck und Jochberg bei Kitzbühel in Nordtirol (Stöhr 2018) und zwischen Langenegg und Englen in Vorarlberg (Dörr & Lippert 2004).
SCHWEIZ:
U.a. in Wollishofen, Pflanzschulstraße und Stapferstraße in Zürich (Landolt 2001).
ANDERE LÄNDER: Niederlande, Belgien, Großbritannien, Irland.

Gruß
Norbert
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

Oliver Stöhr
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Re: Geranium endressii "Wargrave Pink" verwildert in Jochberg

Beitragvon Oliver Stöhr » Freitag 6. Juli 2018, 22:32

Hallo Norbert,

danke für die Informationen, die eine schöne Abrundung darstellen. Betreffend der Angabe "Innsbruck" kann ich noch ergänzen, dass es sich hierbei um eine alte Angabe (Beleg im Herabrium IBF; Etikettierung: "Mühlau, Sternbachgut" ) von J. Murr aus dem Jahre 1930 handelt und diese wahrscheinlich nur ein kultivertes Vorkommen umfasst.

Viele Grüße
Oliver


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