Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
Verfasst: Donnerstag 6. Januar 2022, 19:03
Wir kommen nur etwa alle 2 Jahre jeweils im "Winterhalbjahr" auf den Braunsberg; Abstand genug, um Biotop- und Vegetationsveränderungen gut wahrnehmen zu können. Vor geschätzt 10-15 Jahren begann sich ein "Wildschaf"-Bestand (siehe https://backend.freemap.sk/gallery/pict ... width=2467), fälschlich auch als Mufflons bezeichnet, zu etablieren. Merkliche Vegetationseinflüsse auf den Hängen (insbes. Felsrasen) zur Stadt, worauf sich dieser Bestand beschränkte, konnten wir nicht verzeichnen. Dennoch musste man damit rechnen, dass die Tiere zur Offenhaltung der Biotopkomplexe beitragen und so naturschutzzieldienlich unterwegs sind. Die Tiere vermehrten sich seither deutlich von Jahr zu Jahr; ihr Weideeinfluss wurde größer und erstreckte sich immer mehr auch auf die Fettwiesen bzw. Brachen am Hochplateau, wo ich sie bei der letzten Tour auch nachweisen (https://backend.freemap.sk/gallery/pict ... width=2467) konnte.
Die Tiere stellen immer weider auch ein sehr nettes Naturerlebnis dar.
Heute fanden wir sie ausnahmsweise nicht am offenen Felshang, dafür hier bisher in diesem Ausmaß nie dagewesene flächendeckende Tritterosionen, Schuttmobilisierungen bis hin zu ersten "Flächenverkarstungen" (völliges Blanklegen des zuvor bewachsenen Felsgrunds). Dementsprechend werden die Hangrinnen auch langsam immer mobiler. Es herrscht also ein Zusammenwirken von Öffnen der Vegationsnarbe, Mobilisieren von Erde und Schutt einerseits und ein damit verstärktes Wirken von Starkregenereignissen, was zu Abschwemmmungen führt. Vor allem obere Teile des steilen Felsabhangs sind zuletzt dermaßen belastet, dass man langsam Konsequenzen überlegen sollte, wie man aus der dort zweifelsohne zu attestierenden Überbeweidung wieder rauskommt.
Da wir privat im "Sommerhalbjahr" normalerweise nicht raufkommen, wissen wir nicht, ob in den letzten Jahren auch das Plateau außerhalb des Pferdegatters in Wirtschaftsweideland überführt wurde. Da die Fläche aber schon Anfang 2020 bei meinem letzten Besuch ziemlich stark abgeweidet war, heuer golfrasenartig plattgefressen mit zunehmenden Lückensystem, muss ich zusätzliche Schafbeweidung annehmen, zumal es auch Nutzungsgrenzen gibt, die auf sommerliche Weidezäune hindeuten. Oben schaut´s also derzeit aus wie auf einer Intensivalm. Einerseits kann man behaupten, es gäbe keinerlei Strukturen mehr für Arthropoden; man könnte auch Ruderalisierungen befürchten, Eutrophierungen im bereits gülleartig stinkenden Schafskot gibt es jedenfalls, andererseits schaut´s gut aus und stellt auch eine außerordentliche Bereicherung des Lebensraumgefüges dar. Ich hoffe, dass seitens der Natura 2000-Gebietsbetreuung auch ein Schutzgutmonitoring läuft. Derzeit hat man den Eindruck, dass praktisch nix mehr zum Blühen oder Fruchten kommen könnte, wo noch vor wenigen Jahren struktur- und artenreiche Vegetation, aber auch artenarmes brachegetöntes Grasland, je nach Geländeform, herrschte.
Kann wer ergänzende Informationen oder Korrekturen beibringen?
Ein Vergleichsbild aus den noch unbeeinträchtigten Felsrasen vor ein paar Jahren:
https://backend.freemap.sk/gallery/pict ... width=2467.
Unter dem Link https://www.freemap.sk/?map=16/48.15363 ... er-id=1290 kann man sich weitre Bilder anschaun; ich hab für dieses Gebiet aber noch nicht viele hochgeladen.
Nun zu den heutigen Bildern (Teil 1 von 2):
Die Tiere stellen immer weider auch ein sehr nettes Naturerlebnis dar.
Heute fanden wir sie ausnahmsweise nicht am offenen Felshang, dafür hier bisher in diesem Ausmaß nie dagewesene flächendeckende Tritterosionen, Schuttmobilisierungen bis hin zu ersten "Flächenverkarstungen" (völliges Blanklegen des zuvor bewachsenen Felsgrunds). Dementsprechend werden die Hangrinnen auch langsam immer mobiler. Es herrscht also ein Zusammenwirken von Öffnen der Vegationsnarbe, Mobilisieren von Erde und Schutt einerseits und ein damit verstärktes Wirken von Starkregenereignissen, was zu Abschwemmmungen führt. Vor allem obere Teile des steilen Felsabhangs sind zuletzt dermaßen belastet, dass man langsam Konsequenzen überlegen sollte, wie man aus der dort zweifelsohne zu attestierenden Überbeweidung wieder rauskommt.
Da wir privat im "Sommerhalbjahr" normalerweise nicht raufkommen, wissen wir nicht, ob in den letzten Jahren auch das Plateau außerhalb des Pferdegatters in Wirtschaftsweideland überführt wurde. Da die Fläche aber schon Anfang 2020 bei meinem letzten Besuch ziemlich stark abgeweidet war, heuer golfrasenartig plattgefressen mit zunehmenden Lückensystem, muss ich zusätzliche Schafbeweidung annehmen, zumal es auch Nutzungsgrenzen gibt, die auf sommerliche Weidezäune hindeuten. Oben schaut´s also derzeit aus wie auf einer Intensivalm. Einerseits kann man behaupten, es gäbe keinerlei Strukturen mehr für Arthropoden; man könnte auch Ruderalisierungen befürchten, Eutrophierungen im bereits gülleartig stinkenden Schafskot gibt es jedenfalls, andererseits schaut´s gut aus und stellt auch eine außerordentliche Bereicherung des Lebensraumgefüges dar. Ich hoffe, dass seitens der Natura 2000-Gebietsbetreuung auch ein Schutzgutmonitoring läuft. Derzeit hat man den Eindruck, dass praktisch nix mehr zum Blühen oder Fruchten kommen könnte, wo noch vor wenigen Jahren struktur- und artenreiche Vegetation, aber auch artenarmes brachegetöntes Grasland, je nach Geländeform, herrschte.
Kann wer ergänzende Informationen oder Korrekturen beibringen?
Ein Vergleichsbild aus den noch unbeeinträchtigten Felsrasen vor ein paar Jahren:
https://backend.freemap.sk/gallery/pict ... width=2467.
Unter dem Link https://www.freemap.sk/?map=16/48.15363 ... er-id=1290 kann man sich weitre Bilder anschaun; ich hab für dieses Gebiet aber noch nicht viele hochgeladen.
Nun zu den heutigen Bildern (Teil 1 von 2):