Naturzerstörungsfrust!

Wie das Kostbare erhalten? Gefährdungen, Schutzmaßnahmen und Interviews
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Michael Hohla
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Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Michael Hohla » Dienstag 19. Dezember 2023, 07:20

Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
über die Jahre hinweg hat sich bei mir einiges aufgestaut ...
https://botanischergarten.linz.at/images/files/OEKOL_4-2023_Etwas_von_der_Seele_schreiben_Hohla.pdf
Liebe Grüße aus dem Innviertel
Michael Hohla

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2045
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon 2045 » Dienstag 19. Dezember 2023, 08:02

Herzlichen Dank für den eindrucksvollen Artikel.
Der Beitrag führt einem eindringlich die überwiegend negativen Punkte vor Augen, was man inzwischen (leider) schon fast als Normal ansieht.
Ein Detailinteresse in der breiten Öffentlichkeit, selbst nur in einzelnen Punkten, ist aber leider so gut wie nicht vorhanden.

Selbst in kleinstem Rahmen sind Naturschutztätigkeiten inzwischen sehr mühsam und frustierend, es gibt aber hin und wieder auch Überraschungen, die dann wieder zum Weitermachen motivieren.

Die allseits bekannten "Kleber" verbessern aber die allgemeine Stimmung für Naturschutzthemen leider auch nicht.
LG Markus

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Pablito
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Pablito » Dienstag 19. Dezember 2023, 10:04

Der Österreichische Gebirgsverein ist von allen alpinen Vereinen in Österreich der einzige mit dem Klimabündnis und Klimaneutralität bis 2033 ausgezeichnet.
Ich bin im Naturschutzteam des ÖGV wo wir intensiv an Mobilitätskonzepten = Touren nur mit ÖFIS arbeiten, Abfallvermeidung in der Natur, alle Schutzhütten in Österreich CO2 klimaneutral zu machen.
Von mir gibt es 2024 im ÖGV eine eigene Blumengruppe namens "Abenteuer Botanik - gemeinsam erwandern" wo es auch um Naturschutz gehen wird, was jeder dazu beitragen kann, ebenso mehr Menschen für Pflegemassnahmen zu begeistern!
LG Reini BR

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Hermann Falkner
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Hermann Falkner » Dienstag 19. Dezember 2023, 16:41

Toller Artikel, den ich weiterverbreiten werde; leider wird grad am Land viel über den Naturschutz geschimpft, ich kenn das auch sehr gut - und auch in persönlichen Diskussionen ist es oft sehr mühsam und schwierig durchzudringen.

Die Naturschützer sind besonders im ländlichen Raum leider arg in der Minderheit, gegenüber Zubetonierern, Gift- und Dünger-Spritzern.

Besonders schade ist, dass die Strassenränder durchs Mulchen jetzt auch noch abgewertet werden - da glaubt man, schlimmer geht eh nichtt mehr, und dann wird noch eins draufgesetzt.

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Jürgen Baldinger
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Jürgen Baldinger » Samstag 23. Dezember 2023, 06:45

Ich bin mittlerweile generell pessimistisch eingestellt. Wir sind evolutionär offenbar nicht in der Lage, mit hohen Komplexitätsgraden unserer Lebenswelt umzugehen. Der Naturschutz ist ja nur eine Herausforderung von vielen, die uns überfordert.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

Scotiella
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Scotiella » Mittwoch 27. Dezember 2023, 18:50

Danke Michael für Deinen Artikel! In OÖ wird versucht über Vertragsnaturschutz Flächen zu retten, abgesehen von verordneten Schutzgebieten.

Wer die Zeitschrift Öko-L nicht kennt oder noch nicht hat, ich kann sie jedem ans Herz legen:
https://botanischergarten.linz.at/7392.php

LG Daniel

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Stefan Lefnaer
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 27. Dezember 2023, 19:44

Ich hab mir unlängst die Floristischen Kurzmitteilungen in der letzten Stapfia durchgesehen. Wenn ich lese, was dort im Namen des Naturschutzes alles angesalbt wird, bin ich schon fast über Niederösterreich froh. Dort macht die Naturschutzabteilung gar nichts, salbt aber wenigstens auch nichts an.

Scotiella
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Scotiella » Freitag 29. Dezember 2023, 21:50

Stefan Lefnaer hat geschrieben:Ich hab mir unlängst die Floristischen Kurzmitteilungen in der letzten Stapfia durchgesehen. Wenn ich lese, was dort im Namen des Naturschutzes alles angesalbt wird, bin ich schon fast über Niederösterreich froh. Dort macht die Naturschutzabteilung gar nichts, salbt aber wenigstens auch nichts an.


Dann müßtest Du aber auch z.B. Salvia pratensis und Briza media auf die "schwarze Liste" setzen, denn es gibt Autoren die davon ausgehen, dass diese Arten von den Römern über die Alpen gebracht wurden. Je mehr man im Detail recherchiert, desto mehr entpuppen sich unsere artenreichen Magerwiesen als Kulturrelikte. :-)

LG Daniel

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Stefan Lefnaer
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Re: Naturzerstörungsfrust!

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 29. Dezember 2023, 22:14

Viele Botaniker, inklusive mir, sehen einen Unterschied zwischen 1) Archäophyten und Paläophyten, die zwischen dem Neolithikum und 1492 durch menschliche Aktivität unbeabsichtigt zu uns kamen, zwischenzeitlich gut eingenischt sind, unsere Artenvielfalt bereichern und in der Roten Liste bewertet werden und 2) rezent angesalbten Vorkommen, die eine potentielle Florenverfälschung darstellen. Nämlich indem Arten geographisch wohin gebracht werden, wo sie natürlich nicht vorkamen, oder durch Einbringung von genetisch abweichenden Individuen aus anderen Populationen. Das künstliche Aufbringen von Organismen in der Natur ist aus meiner Sicht nur in engen Grenzen zulässig, z.B. indem Mähgut mit Diasporen auf eine Nachbarfläche verbracht wird oder wenn Diasporen einer Population entnommen, andernorts vermehrt und dann am Ursprungsort ausgebracht werden. Zudem muss dies exakt und nachvollziehbar dokumentiert werden (was in OÖ zumindest grundsätzlich der Fall zu sein scheint).


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