Stotzing - Besucherprobleme

[2045]

Nachdem auch heuer wieder in diesem Forum ein Bildbericht über Stotzing eingestellt wurde, einige Anmerkungen, hoffentlich auch zum Nachdenken.

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Stotzing ist ein geschützter Lebensraum, dementsprechend gelten dort besondere Regeln. Eine der Hauptregeln ist, Betreten nur auf Wegen gestattet. Es gibt dort aber nur einen offiziellen Weg, und der verläuft von unten nach oben blickend relativ weit rechts am Rand der Wiese.

Seit rund 4 Jahren gibt es auf diesem Standort einen sehr starken Besucherandrang. Zur Hochsaison der Orchideen tummeln sich dort zahlreiche Besucher, die kreuz und quer durch die Wiese marschieren. Dementsprechend gibt es zahlreiche Trittschäden, um besondere Pflanzen sind schon mehrmals Meterbreite „Flachstellenkreise“ zum Beobachten gewesen. Das von Besonderheiten auch noch die Blütenstängel nach der Reihe verschwinden, ist ein eigenes Phänomen.
Öfter wurden Familiengruppen beobachtet, wo eine Person Orchideenfotos macht, und die restlichen Personen (Kinder und teilweise auch Hunde) herumspielen, ohne irgendeinen Blick auf den Boden.

Das um „besondere“ Pflanzen keine Rücksicht auf alles andere daneben genommen wird, ist jetzt leider keine Spezialität von Stotzing, aufgrund der Dichte sind aber leider in Stotzing dann zum Beispiel gleich zahlreiche Ophrys holoserica Kollateralschäden.
Abseits der Orchideen gibt es aber natürlich noch viele weitere botanische Arten, von den Insekten ganz zu schweigen. Es gibt dort auch eine hochinteressante und absolut schützenswerte Schmetterlingsfauna.

Das Ganze wurde dann auch der Naturschutzbehörde zu viel. Im Juni 2022 hat es eine Begehung mit Behördenvertretern gegeben. Seit vorigem Jahr gibt es nun eine relativ strenge Überwachung durch die Berg- und Naturwacht. Personen die abseits der Wege angetroffen werden, werden angesprochen, einsichtige im Normalfall ermahnt, uneinsichtige oder Wiederholungstäter werden zur Anzeige gebracht.
Die Behörde kennt natürlich auch die Standorte von besonderen Pflanzen, und keine dieser Besonderheiten steht direkt neben dem offiziellen Weg.
Es ist daher schon allgemein nicht mehr besonders ideal Fundberichte aus Stotzing im Internet zu veröffentlichen. Wenn man dann noch Fotos einstellt, aus denen klar ersichtlich ist (aufgrund der Gegend weil zum Bsp. der linke Wiesenrand klar ersichtlich ist oder aufgrund der Pflanzen) dass man abseits des Weges unterwegs war, ist das nicht mehr sehr schlau.

Die Behörde fühlt sich dadurch bestätigt, dass die Orchideenbeobachter sich nicht an die Regeln halten wollen. Sehr vielen Orchideeninteressierten ist die Problematik inzwischen bekannt, durch den Bericht von heuer dürften aber noch nicht Alle die Problematik dort erkannt haben.

Ausnahme von den Wegegebot gibt es nur für Besitzer von einer offiziellen Ausnahmegenehmigung. Für Orchideen“forscher“ gibt es so eine Ausnahmebewilligung meines Wissens nach aber derzeit nicht, und mit dem gezeigten Verhalten wird es so etwas vermutlich auch nie geben. Die Artenvielfalt ist inzwischen auch der Behörde bekannt (Daten wurde aber im Wesentlichen nur durch eine Person an die Behörde weitergegeben). Neuheiten bei den Orchideen sind nicht mehr im Großen zu erwarten (wobei voriges Jahr doch wieder etwas Neues wiederentdeckt wurde).

Wenn jemand dort einen Besuch macht, kann und muss jeder selbst entscheiden, wo er unterwegs ist. Aber es wäre mehrfach zu überlegen, ob man das gesehene dann auch unbedingt im Internet präsentieren muss, bzw. ob unbedingt die Lokalität genannt werden muss.
Wobei bei einzelnen "Amtsbekannten" Pflanzen auch ohne Fundortnennung sofort klar ist, wo die steht, selbst wenn man nur Burgenland als Fundpunkt angibt.

LG Markus

[Tom_1]

Sehr geehrter Herr Sabor!

Wann waren Sie zuletzt in Stotzing?
"Neuheiten bei den Orchideen sind nicht mehr im Großen zu erwarten (wobei voriges Jahr doch wieder etwas Neues wiederentdeckt wurde)"

Mit freundlichen Grüßen
Tom

[2045]

Hallo!
Heuer nicht mehr.
Gibt es dazu einen neuen Stand?
Die Situation hat sich sicher nicht verbessert.
Voriges Jahr wurde definitiv scharf kontrolliert.

Ein Besuch in Stotzing ist ja grundsätzlich nicht verboten, nur gilt halt eine Wegepflicht. Entlang des Weges gibt es natürlich auch etwas zum Beobachten. Aber eben nicht alles, und wenn großflächige Wiesenfotos eingestellt werden, dann erkennt jeder, das man nicht am offiziellen Weg unterwegs war.

Mit besten Grüßen Markus

[Tom_1]

Hallo!

Ich bin auch ein Besucher der Heide und veröffentliche Fotos. Aber ohne schlechtem Gewissen! Ich wohne dort und bin sehr oft auf der Hoad, so wies bei uns Einheimischen genannt wird. Ich bin nur ein Hobbyfotograf und kein Fotoprofi, weiß aber von früher, wo ungefähr was steht. Jetzt ist es auch für mich verboten dorthin zu gehen. Das find ich nicht fair!!! :-(

Ich pass so sehr beim Gehen auf und ärger mich selbst über erkennbare Schäden an Plätzen.
Ungerecht ist aber, dass die Wächter und Bundesforscher das machen dürfen. Letztens von mir gesehen. Ich war am Weg und diese Aufpasserin ging in der Wiese und trampelt drauf.
Wo kann ich genauso eine Beschwerde einbringen?

Ihre veröffentlichten Fotos der Nachtschwärmer sind sehr schön. Vielleicht kann ich auch wie Sie sagen, dass es nicht schlau ist, den Standort zu sagen...was Sie gemacht haben. Es wollen dann auch Schmetterlingsliebhaber hin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Schwärmer nur am Weg waren!

Haben Sie die Erlaubnis, unsere Hoad zu begehen?

Mit freundlichen Grüßen
Tom

[2045]

Hallo!

Für die Schmetterlinge gibt es eine Genehmigung mit strengen Auflagen (inkl. jeweils Vorabstimmung mit der BH) und das eine Zusammenstellung veröffentlich wird, ist mit der Naturschutzbehörde abgestimmt und Teil des Projektes.
LG Markus

[Tom_1]

Hallo!

Aso mit anderen Auflagen. Vielleicht erlauben Sie, dass ich mit Ihnen dann mitgehen darf, wenn Sie das nächste Mal in Stotzing sind.
Ich bin ja dort direkt um die Ecke ;-).
Können Sie beim Foto im Anhang erkennen, um welche Raupen es sich dreht?

LG Tom

[2045]

Das ist wahrscheinlich Malacosoma castrensis - Wolfsmilch-Ringelspinner.

Der Schwerpunkt liegt beim Erhebungsprojekt auf Nachtfalter. Da läuft man grundsätzlich nicht kreuz und quer durch die Wiesen, sondern bleibt an einem Platz in der Nacht mehrere Stunden, und erhebt mittels einem sogenannten "Leuchtturm" alle anfliegenden Nachtfalter.

Mitnehmen ist leider nicht möglich, der Bescheid ist namentlich ausgestellt und ausdrücklich nur für diese Personen gültig.
LG Markus

[2045]

Inzwischen ist der hier veröffentliche Bericht auch in einem anderen Forum vorhanden. Dort noch mit mehr Details.
https://www.gipfeltreffen.at/forum/gipf ... thagebirge

LG Markus

[Tom_1]

Leider ist der Termin schon gewesen.
Obwohl jetzt erst die volle Blütenpracht kommt.
Schau ich nächste Woche mal, einfach raus aus dem Haus.
Schönes Wochenende
LG Tom