Asplenium cuneifolium - Kamptal, Bründlleiten bei Rosenburg
Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 19:12
Liebes Forum,
bin auf Zufall darauf gestossen, mir war nicht bekannt, dass es im Kamptal einen Serpentinstandort gibt: am Wanderweg durch die Bründlleiten, südlich vom Kamp und fast auf Höhe des Plateaus (rund 400 msm), habe ich einen Streifenfarn gefunden, den ich eher im "Ausschliessungsweg" als A. cuneifolium bestimmt habe: die Farne im Exkursionsfloraschlüssel ab Punkt 6 (Asplenium fissum, lepidum, ruta-muraria) passen so gar nicht auf meinen Fund und so bin ich bei Punkt 4 geblieben, obwohl ich die geforderte Verdickung am Blattstiel nicht wirklich feststellen habe können - aber alles andere passt eben, hin zur Art A. cuneifolium.
Erst das Nachschlagen im Janchen (von 1977) hat mich davon überzeugt, dass es A. cuneifolium sein kann - die Art ist dort nämlich für die "Brünndlleiten" genannt (dort so geschrieben - laut ÖK "Bründl-").
Das Gestein hat mir übrigens auch nicht dazugepasst - hat wie gewöhnlicher Glimmerschiefer ausgesehen (einen Brocken hab ich mitgenommen, Bilder könnte ich nachtragen). Kurioserweise übrigens unweit des Standortes auch Kalk- bzw. zumindest Basenzeiger: Cyclamen purpurascens und Anthericum ramosum - ersteres im Kamptal zwischen Rosenburg und Steinegg übrigens immer wieder einmal, teils sogar grössere Bestände, letzteres nur selten überhaupt vorhanden (und dann in geringer Stückzahl), die schönsten Vorkommen aber in der Bründlleiten; gibt's dort womöglich auch eine Marmor-Ader?
Der Wald in der Bründlleiten ist sichtlich übrigens extrem karg und wirkt teilweise wie eine "echte Waldsteppe" (also dann wohl edaphisch = durch die Bodenverhältnisse bedingt), mit nur sehr schütterem Bewuchs durch Pinus sylvestris; stellenweise gibt es dichte Rotföhrenbestände, wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese natürlicherweise nicht eher ein Eichen-Rotföhrenwald wären; forstlich wird das Gebiet durchaus genützt und ist also nicht von menschlicher Hand unbeeinflusst.
Der Fundort befindet sich in einer Wegböschung - der Weg ist erst kürzlich breiter gemacht worden, man kann also davon ausgehen, dass die Art in der Umgebung reichlicher vorkommt und sich nach dem Eingriff am Weg dort wieder angesiedelt hat. Da ich den Fund am Ende nach einer längeren Tour gemacht habe (war schon müde ;-) und dazu der trockene Wald aufgrund der Dürre nicht sehr lohnend ausgesehen hat, hab ich das Gebiet aber nicht näher untersucht.
bin auf Zufall darauf gestossen, mir war nicht bekannt, dass es im Kamptal einen Serpentinstandort gibt: am Wanderweg durch die Bründlleiten, südlich vom Kamp und fast auf Höhe des Plateaus (rund 400 msm), habe ich einen Streifenfarn gefunden, den ich eher im "Ausschliessungsweg" als A. cuneifolium bestimmt habe: die Farne im Exkursionsfloraschlüssel ab Punkt 6 (Asplenium fissum, lepidum, ruta-muraria) passen so gar nicht auf meinen Fund und so bin ich bei Punkt 4 geblieben, obwohl ich die geforderte Verdickung am Blattstiel nicht wirklich feststellen habe können - aber alles andere passt eben, hin zur Art A. cuneifolium.
Erst das Nachschlagen im Janchen (von 1977) hat mich davon überzeugt, dass es A. cuneifolium sein kann - die Art ist dort nämlich für die "Brünndlleiten" genannt (dort so geschrieben - laut ÖK "Bründl-").
Das Gestein hat mir übrigens auch nicht dazugepasst - hat wie gewöhnlicher Glimmerschiefer ausgesehen (einen Brocken hab ich mitgenommen, Bilder könnte ich nachtragen). Kurioserweise übrigens unweit des Standortes auch Kalk- bzw. zumindest Basenzeiger: Cyclamen purpurascens und Anthericum ramosum - ersteres im Kamptal zwischen Rosenburg und Steinegg übrigens immer wieder einmal, teils sogar grössere Bestände, letzteres nur selten überhaupt vorhanden (und dann in geringer Stückzahl), die schönsten Vorkommen aber in der Bründlleiten; gibt's dort womöglich auch eine Marmor-Ader?
Der Wald in der Bründlleiten ist sichtlich übrigens extrem karg und wirkt teilweise wie eine "echte Waldsteppe" (also dann wohl edaphisch = durch die Bodenverhältnisse bedingt), mit nur sehr schütterem Bewuchs durch Pinus sylvestris; stellenweise gibt es dichte Rotföhrenbestände, wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese natürlicherweise nicht eher ein Eichen-Rotföhrenwald wären; forstlich wird das Gebiet durchaus genützt und ist also nicht von menschlicher Hand unbeeinflusst.
Der Fundort befindet sich in einer Wegböschung - der Weg ist erst kürzlich breiter gemacht worden, man kann also davon ausgehen, dass die Art in der Umgebung reichlicher vorkommt und sich nach dem Eingriff am Weg dort wieder angesiedelt hat. Da ich den Fund am Ende nach einer längeren Tour gemacht habe (war schon müde ;-) und dazu der trockene Wald aufgrund der Dürre nicht sehr lohnend ausgesehen hat, hab ich das Gebiet aber nicht näher untersucht.