Wollte diesem mir unbekannten Phänomen auf den (physiologischen) Grund gehen:
Kunkel (1964) vermutete neben weiteren, unbekannten Faktoren noch primär mineralische Bodenverarmung und Klimafaktoren als Ursache, wies aber auf das Fehlen empirischer Befunde hin. Auch Pathogene, zunächst Viren, wurden als Verursacher angesehen. Nach Plantwise Knowledge Bank ist bei verschiedenen Nutzpflanzen wie Mais aber eine Infektion durch den Pilz
Sclerophthora macrospora für die hier als "Hexenbesen" bezeichneten Schadsymptome verantwortlich (2018). Im Weinbau schließlich können Phytoplasmen (zellwandlose Bakterien) wirtschaftlich bedeutsame Schäden wie Blattvergilbungen, Wuchsanomalien, Fruchtreifungsstörungen, Blütenverkleinerungen, -vergrünungen und Winterhärtungen hervorrufen. Vektoren sind Phloem-saugende Zikaden aus der Gruppe der Homoptera. In der Pathogenese als ursächlich für diese Reb-Phytoplasmosen gilt nach Harald (2010) ein Assimilatstau durch verstopfte Siebröhren, aber auch die Induktion von Phytohormonen.
Eine große Übersicht über Phytoplasmosen findet sich auf wikipedia (2018).
Harald, Darimont (2010): Untersuchungen zur Überwachung und Minderung des Infektionsdruckes durch die Vergilbungskrankheit der Rebe - Dissertation an der Universität des Saarlandes
Kunkel, Günther (1964): Blütenmissbildungen bei Ranunculus repens L. - Berichte der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft = Bulletin de la Société Botanique Suisse, Band 74, S. 41 - 44
Plantwise Knowledge Bank (2018): https://www.plantwise.org/KnowledgeBank/Datasheet.aspx?dsid=49243, abgerufen am 12. Sep. 2018
wikipedia (2018): https://de.wikipedia.org/wiki/Phytoplasma, abgerufen am 12. Sep. 2018