Fichtennadelrost - cf. Chrysomyxa rhododendri
Verfasst: Sonntag 16. September 2018, 19:05
Liebe Leute,
eigentlich geht's hier um einen Rostpilz und daher passt das irgendwie in keins der Foren (@Jürgen: kannst gern verschieben, wenn du einen besseren Platz weisst; unter "Schönheit der Natur" passt's ja auch nicht gar so gut), aber ich wollt's doch hier posten, weil das vielleicht nicht jeder kennt.
Fundort war in den Schladminger Tauern, Planai (Gipfelregion), 18.08.2018; ich kenne das Phänomen aber hauptsächlich vom Stuhleck, wo ich das zum ersten Mal 2010 gesehen habe (seinerzeit gepostet in naturbeobachtung.at, wo man aber leider die Bilder nicht mehr sehen kann, selbst wenn eingeloggt) und die mir Michael Strudl als eben cf. Chrysomyxa rhododendri bestimmt hat (Chr. abietis käme offenbar auch in Frage, und vielleicht noch weitere - bei Pilzen kenn ich mich nicht wirklich aus und gerade Rostpilze sind ja wohl ein schwieriges Feld).
Das Stuhleck gehört so wie die Schladminger Tauern zu den Zentralalpen, an beiden Standorten herrschen stark saure Böden vor (in den Schladminger Tauern gibt's auch Marmor, aber nicht auf der Planai), wie man unschwer an der Vegetation erkennen kann (also insbes. Rhododendron ferrugineum).
Das ist ein Rostpilz mit Wirtswechsel (Fichte und Rhododendron), der im Sommer auf der Fichte Sporen bildet und noch im gleichen Jahr Rhododendron befällt, auf dem er überwintert und von dem er im nächsten Jahr wieder die Fichte befällt.
Da sicherlich auch schon andre Forumsteilnehmer diese Beobachtung gemacht haben und sich womöglich gefragt haben, was das ist, wollte ich das hier posten. Sehr viel mehr kann ich zum Rostpilz aber auch schon nicht mehr sagen ;-)
Auf der Planai selbst kann man übrigens auch gut beobachten, welchen Einfluss die Skipisten auf die Natur haben: die Pisten sind botanische Einöden, die sich durch den Wald bzw. hier in der subalpinen Stufe durch die Zwergstrauchheiden ziehen; während auf der Rax auch auf der Skipiste viele Blütenpflanzen wachsen (bei natürlich viel geringerem Aufkommen von Touristen), schaut's hier leider etwas anders aus ...
Immerhin, abseits der Pisten (nur wenige Meter daneben) scheint die Natur noch intakt zu sein, am Planai-Gipfel gibt es sogar ein kleines Hochmoor mit Sphagnum sp. - keine seltenen Arten für die Gegend, aber immerhin.
eigentlich geht's hier um einen Rostpilz und daher passt das irgendwie in keins der Foren (@Jürgen: kannst gern verschieben, wenn du einen besseren Platz weisst; unter "Schönheit der Natur" passt's ja auch nicht gar so gut), aber ich wollt's doch hier posten, weil das vielleicht nicht jeder kennt.
Fundort war in den Schladminger Tauern, Planai (Gipfelregion), 18.08.2018; ich kenne das Phänomen aber hauptsächlich vom Stuhleck, wo ich das zum ersten Mal 2010 gesehen habe (seinerzeit gepostet in naturbeobachtung.at, wo man aber leider die Bilder nicht mehr sehen kann, selbst wenn eingeloggt) und die mir Michael Strudl als eben cf. Chrysomyxa rhododendri bestimmt hat (Chr. abietis käme offenbar auch in Frage, und vielleicht noch weitere - bei Pilzen kenn ich mich nicht wirklich aus und gerade Rostpilze sind ja wohl ein schwieriges Feld).
Das Stuhleck gehört so wie die Schladminger Tauern zu den Zentralalpen, an beiden Standorten herrschen stark saure Böden vor (in den Schladminger Tauern gibt's auch Marmor, aber nicht auf der Planai), wie man unschwer an der Vegetation erkennen kann (also insbes. Rhododendron ferrugineum).
Das ist ein Rostpilz mit Wirtswechsel (Fichte und Rhododendron), der im Sommer auf der Fichte Sporen bildet und noch im gleichen Jahr Rhododendron befällt, auf dem er überwintert und von dem er im nächsten Jahr wieder die Fichte befällt.
Da sicherlich auch schon andre Forumsteilnehmer diese Beobachtung gemacht haben und sich womöglich gefragt haben, was das ist, wollte ich das hier posten. Sehr viel mehr kann ich zum Rostpilz aber auch schon nicht mehr sagen ;-)
Auf der Planai selbst kann man übrigens auch gut beobachten, welchen Einfluss die Skipisten auf die Natur haben: die Pisten sind botanische Einöden, die sich durch den Wald bzw. hier in der subalpinen Stufe durch die Zwergstrauchheiden ziehen; während auf der Rax auch auf der Skipiste viele Blütenpflanzen wachsen (bei natürlich viel geringerem Aufkommen von Touristen), schaut's hier leider etwas anders aus ...
Immerhin, abseits der Pisten (nur wenige Meter daneben) scheint die Natur noch intakt zu sein, am Planai-Gipfel gibt es sogar ein kleines Hochmoor mit Sphagnum sp. - keine seltenen Arten für die Gegend, aber immerhin.