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Blauer Rindenpilz (Terana caerulea)

Verfasst: Dienstag 30. Januar 2024, 23:41
von Andreas Beiser
Hallo allerseits,

Ein kurzer vormittäglicher Ausflug führte mich heute auf den Montikel bei Bludenz, einer Kalkklippe in lokalklimatischer Gunstlage direkt oberhalb der Stadt. Beim Farne explorieren (habe es zur Zeit u.a. auf Polypodium interjectum abgesehen) machte ich einen Fund, den ich Euch jetzt nicht vorenthalten möchte, auch wenn er in das Reich der Pilze führt. Rein farblich ist er aber schon ein ziemlicher Hingucker ... der Blaue Rindenpilz (Terana caerulea).

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Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
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Das Substrat ist in diesem Fall ein abgestorbener, mehrtriebiger Bergahorn-Stockausschlag. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie erklärte ihn übrigens zum Pilz des Jahres 2009 (https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/ ... rindenpilz).

schöne Grüße aus dem Westen
Andreas

Re: Blauer Rindenpilz (Terana caerulea)

Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2024, 01:29
von kurt nadler
do schauri owa! Echt faszinierend.

Re: Blauer Rindenpilz (Terana caerulea)

Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2024, 06:44
von Oliver Stöhr
Hallo Andreas!

Tolle Sache - habe ich bisher noch nicht gesehen!

Viele Nachweise sind in der Pilz-DB ja nicht enthalten:
https://www.pilzdaten-austria.eu/#tax/342043
(wobei eine Häufung im Ländle auffällt)

Hast du Polypodium interjectum gefunden? Wenn ja, gerne hier im Forum Bilder dazu reinstellen :-)

Vielen Grüße aus dem Süden
Oliver

Re: Blauer Rindenpilz (Terana caerulea)

Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2024, 18:54
von 2045
Sehr schöner Fund und sehr schöne Fotos.
Wäre sehr nett wenn Du den Fund bei der Mykologischen Gesellschaft melden würdest, würde dann auch in die offizielle Pilzdatenbank aufgenommen werden.
Kontaktmail unter dem folgenden Link sichtbar:

https://www.pilzdaten-austria.eu/Home/Contact

LG Markus

Re: Blauer Rindenpilz (Terana caerulea)

Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2024, 22:11
von Andreas Beiser
Hallo zusammen,

@ Kurt: im ersten Moment hab ich auch "gschaut" ;)

@ Oliver: der Fundschwerpunkt in Vorarlberg dürfte wohl mit seinem Verbreitungsmuster in Europa zusammenhängen. In Ermangelung einer anderen schnell verfügbaren Quelle bemühe ich Wikipedia - darin wird von einem süd- und westeuropäischen (ozeanischen) Schwerpunkt geschrieben, die derzeitige Ostgrenze in Mitteleuropa liegt angeblich im Gebiet des Oberrheins.

Zu Polypolypodium interjectum folgt noch was.

@ Markus: Danke für Deinen Hinweis. Der Fund hat schon seinen Weg in eine Datenbank (observation.org) gefunden und wurde von mir persönlich auch an den Pilzkundlichen Verein Vorarlberg weitergeleitet.

Vielleicht noch ein paar Details aus der Rückmeldung der Obfrau des Pilzkundlichen Vereins ... gemäß ihren Angaben gab es noch vor wenigen Jahren nur wenige Funde im Land (vielleicht alle zwei Jahre einmal einen). Dies hat sich zwischenzeitlich allerdings geändert (2-3 Funde pro Jahr, sie hat ihn heuer Anfang Jänner auch schon beobachtet), was sie als Hinweis auf eine Ausbreitung bzw. bessere Entwicklungsmöglichkeit des wärmeliebenden Pilzes betrachtet und letztlich auch auf die allgemeinen klimatischen Veränderungen zurückzuführen sein dürfte.

schöne Grüße
Andreas