Scilla: drunensis/Göllersdorf & vindobonensis/Gütenbachtal
- Stefan Lefnaer
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Re: Scilla: drunensis/Göllersdorf & vindobonensis/Gütenbachtal
Vermutlich ist das nicht der allerletzte Forschungsstand, das Paper ist ja jetzt fast 10 Jahre alt. Leider konnte ich wegen meinem Bein nicht bei der Exkursion dabei sein, sonst wüsste ich mehr...
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Re: Scilla: drunensis/Göllersdorf & vindobonensis/Gütenbachtal
Gestern war ich in Neu Albern. Bin über den Damm gewandert, der Parallel zum Donaukanal bis zur Mündung verläuft und weiter bis zum Spitz, dann durch das Wäldchen um das Blaue Wasser zum sog. "Hagenauer Querdamm". Denn von dort hatte im Forum Naturbeobachtung.at Jemand Scilla gezeigt, gem. des einen Fotos war da nichts zu machen (hatte es C.Pachschwöll gezeigt).
An mehreren Stellen meiner Route, spez. an den Abhängen des Dammes war sie richtig häufig, obwohl die sonstige Vegetation -oben und seitlich- sehr niedrig gehalten wird, im Auwald nur sporadisch. Ich denke mit vindobonensis liege ich richtig.
Jürgens Aufstellung ist für mich sehr hilfreich.
VG Maria
An mehreren Stellen meiner Route, spez. an den Abhängen des Dammes war sie richtig häufig, obwohl die sonstige Vegetation -oben und seitlich- sehr niedrig gehalten wird, im Auwald nur sporadisch. Ich denke mit vindobonensis liege ich richtig.
Jürgens Aufstellung ist für mich sehr hilfreich.
VG Maria
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- Jürgen Baldinger
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Re: Scilla: drunensis/Göllersdorf & vindobonensis/Gütenbachtal
Falls die Publikation noch aktuell ist, hätten wir hier im Osten somit nur S. vindobonensis und S. bifolia subsp. spetana var. spetana, wenn ich das richtig sehe.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Hermann Falkner
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Re: Scilla: drunensis/Göllersdorf & vindobonensis/Gütenbachtal
Maria - deine Bilder aus Albern sind natürlich vindobonensis, ich kenne den Standort sehr gut, das Vorkommen geht bis auf Schwechater Stadtgebiet (Mannswörth); übrigens - früher war dort der alte Schwechat-Lauf, die ist vor der Begradigung durch Wien geflossen!
Und - Jürgen, ich hab in letzter Zeit einiges über Scilla gelesen und aus dem Gedächtnis, vereinfacht:
Scilla vindobonensis = im Pannonikum (Donau-Auen, aber insbes. auch Wienerwald, Nordbgld etc.), diploid, gibts auch in Mähren, Ungarn und in der Slowakei
Scilla kladnii = näher mit vindobonensis verwandt, auch diploid, nur karpatisch: Slowakei, Ungarn
Der Ploidiegrad sagt aber nicht viel über die nähere Verwandschaft aus - polyploide haben aber gemeinsam, dass sie tendenziell (in allen Teilen) grösser sind: von dieser vindobonensis-Gruppe klar geschieden ist die Scilla-bifolia-Gruppe, obwohl auch diploide Sippen vorhanden sind:
Scilla bifolia s. str., diploid, geht bei uns nur bis kurz vor Ybbs a. d. Donau; das inselartige Vorkommen in der Stopfenreuther Au bei Hainburg ist ein Kuriosum, sonst kommt die Art nicht im Pannonikum vor
Scilla drunensis, tetraploid: die ungarische Scilla buekhensis ist mit dieser offenbar fast ident, diese beiden Arten werden jetzt zu einer Spezies zusammengefasst (dh buekkensis ist jetzt subspecies); kommt in Österreich an der unteren Traun (circa Sattledt bis Traun bei Linz?!) vor, ober- und unterhalb davon an der Traun gibt es bifolia s. str.; zu drunensis rechnet man ausserdem auch die Vorkommen in der Steiermark und im Mittel- bis Südburgenland, das Areal geht weiter nach Südosten, auch bis Ungarn; daneben gibts die Weinviertler Vorkommen, das Ziel der jüngsten Exkursion; die Agneswiese fällt auch hier aus dem Rahmen, aber nicht so extrem wie Stopfenreuth
Scilla spetana, hexaploid, ist wohl doch nur eine polyploide Version von drunensis, wird aber weiterhin in der Literatur geführt, über dieses Taxon werden die Fachleute vielleicht noch länger diskutieren; ist in NÖ nur vom Kreuttal belegt und auch in Ungarn selten
Die andren von dir genanntrn Scilla sp. sagen mir noch nichts, ich hab den Artikel ja nur quergelesen.
Und - Jürgen, ich hab in letzter Zeit einiges über Scilla gelesen und aus dem Gedächtnis, vereinfacht:
Scilla vindobonensis = im Pannonikum (Donau-Auen, aber insbes. auch Wienerwald, Nordbgld etc.), diploid, gibts auch in Mähren, Ungarn und in der Slowakei
Scilla kladnii = näher mit vindobonensis verwandt, auch diploid, nur karpatisch: Slowakei, Ungarn
Der Ploidiegrad sagt aber nicht viel über die nähere Verwandschaft aus - polyploide haben aber gemeinsam, dass sie tendenziell (in allen Teilen) grösser sind: von dieser vindobonensis-Gruppe klar geschieden ist die Scilla-bifolia-Gruppe, obwohl auch diploide Sippen vorhanden sind:
Scilla bifolia s. str., diploid, geht bei uns nur bis kurz vor Ybbs a. d. Donau; das inselartige Vorkommen in der Stopfenreuther Au bei Hainburg ist ein Kuriosum, sonst kommt die Art nicht im Pannonikum vor
Scilla drunensis, tetraploid: die ungarische Scilla buekhensis ist mit dieser offenbar fast ident, diese beiden Arten werden jetzt zu einer Spezies zusammengefasst (dh buekkensis ist jetzt subspecies); kommt in Österreich an der unteren Traun (circa Sattledt bis Traun bei Linz?!) vor, ober- und unterhalb davon an der Traun gibt es bifolia s. str.; zu drunensis rechnet man ausserdem auch die Vorkommen in der Steiermark und im Mittel- bis Südburgenland, das Areal geht weiter nach Südosten, auch bis Ungarn; daneben gibts die Weinviertler Vorkommen, das Ziel der jüngsten Exkursion; die Agneswiese fällt auch hier aus dem Rahmen, aber nicht so extrem wie Stopfenreuth
Scilla spetana, hexaploid, ist wohl doch nur eine polyploide Version von drunensis, wird aber weiterhin in der Literatur geführt, über dieses Taxon werden die Fachleute vielleicht noch länger diskutieren; ist in NÖ nur vom Kreuttal belegt und auch in Ungarn selten
Die andren von dir genanntrn Scilla sp. sagen mir noch nichts, ich hab den Artikel ja nur quergelesen.
Re: Scilla: drunensis/Göllersdorf & vindobonensis/Gütenbachtal
Ahoj,
auch wenn sie nur wohl nur eine polyploide Version von drunensis ist, habe ich heute die Scilla spetana im Kreuttal besucht.
Die Bilder sind nicht vom klassischen Fundort am rechten Bachufer, sondern auf der anderen (nördlichen) Talseite etwas oberhalb der Straßenbrücke bei der Drechslermühle. Der klassische Ort wird allerdings gerade ziemlich in die Zange genommen (die Bilder erspare ich, würde dem Thema "Schönheit der Natur" arg widersprechen). Die Straße durch das Kreuttal wird massiv ausgebaut, der Bach teilweise verrohrt und der (vielleicht von der 2016er-Exkursion manchen bekannte) Auenbereich mit viel Winterschachtelhalm ist mit schweren Maschinen geschlägert worden. Leider haben die dabei auch die am Hang oberhalb davon liegenden Scilla-Vorkommen umgepflügt. Hoffentlich haben es doch einige überlebt (die sind ja teilweise recht hart im Nehmen).
LG, michel
auch wenn sie nur wohl nur eine polyploide Version von drunensis ist, habe ich heute die Scilla spetana im Kreuttal besucht.
Die Bilder sind nicht vom klassischen Fundort am rechten Bachufer, sondern auf der anderen (nördlichen) Talseite etwas oberhalb der Straßenbrücke bei der Drechslermühle. Der klassische Ort wird allerdings gerade ziemlich in die Zange genommen (die Bilder erspare ich, würde dem Thema "Schönheit der Natur" arg widersprechen). Die Straße durch das Kreuttal wird massiv ausgebaut, der Bach teilweise verrohrt und der (vielleicht von der 2016er-Exkursion manchen bekannte) Auenbereich mit viel Winterschachtelhalm ist mit schweren Maschinen geschlägert worden. Leider haben die dabei auch die am Hang oberhalb davon liegenden Scilla-Vorkommen umgepflügt. Hoffentlich haben es doch einige überlebt (die sind ja teilweise recht hart im Nehmen).
LG, michel
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Re: Scilla: drunensis/Göllersdorf & vindobonensis/Gütenbachtal
Ein kurzer Nachtrag zu Sc. vindobonensis im Gütenbachtal, vom 28 03;
ich bin ja vernarrt in blau blühende Blumen, also wollte ich die Vollblüte sehen, das hat auch halbwegs gepasst, nur die Sonne fehlte. Anbei einige aberrant gefärbte Individuen, in sehr zartem rosa und blau, blau, blau....
VG Maria
ich bin ja vernarrt in blau blühende Blumen, also wollte ich die Vollblüte sehen, das hat auch halbwegs gepasst, nur die Sonne fehlte. Anbei einige aberrant gefärbte Individuen, in sehr zartem rosa und blau, blau, blau....
VG Maria
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