Pflanzen, die hohen Temperaturen und Trockenheit ausgesetzt sind, haben verschiedene Strategien entwickelt um damit umzugehen. Eine ist die Ausbildung eines dichen Haarfilzes um den austrocknenden Wind abzuhalten und ein günstiges Mikroklima um die Spaltöffnungen herum zu schaffen. Ich habe mir das nun bei einer häufigeren Art, Artemisia absinthium, angesehen. Wie man sieht, sind die Laubblätter ober- und unterseits dicht mit Haaren besetzt:
Bei höherer Vergrößerung sieht man einen dichten Filz aus T-förmigen Haaren (links). Fokussiert man etwas tiefer (rechts), erkennt man die Zellen der Epidermis und darunter die chlorophyllreichen grünen Zellen des Parenchyms. Auf der Epidermis sitzen Spaltöffnungen (Sto), die durch den Haarfilz gut abgeschirmt sind. Weiters erkennt man ovale Öldrüsen (Gla). Von den T-Haaren sieht man nur mehr die Stiele als dunkle Scheiben.
Fertigt man einen Laubblattquerschnitt an, kann man die T-förmigen Haare mit kurzer Stielzelle und langen, zusammengedrückten Haarzellen gut erkennen:
Im Querschnitt sieht man auch die Spaltöffnungen in der Epidermis mit darunterliegender Atemhöhle:
Das Parenchym ist an manchen Stellen eingesenkt und in den Gruben befinden sich rundliche Öldrüsen.
Die Art ist ja bekanntlich aromatisch und wird u.A. zur Herstellung des Absinth-Likörs verwendet.
Laubblätter von Artemisia absinthium
- Stefan Lefnaer
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