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Mastexemplare

Verfasst: Montag 14. November 2016, 20:22
von Jürgen Baldinger
Univ.-Prof. Manfred Fischer erklärt auf http://burgenlandflora.at/einfuehrung-in-die-taxonomie (abgerufen 14. Nov. 2016) die taxonomische Irrelevanz von Modifikanten: Es handelt sich um keine genetisch fixierte, sondern nur um phänotypische Variation. Durch direkte Einwirkungen von Umweltbedingungen auf das Individum, etwa infolge von Nährstoffreichtum, Hitze oder schwermetallreichem Boden, kann es zu abweichendem Wuchs, Blattverfärbung, Behaarung u. a. m. kommen. Ich eröffne hier ein Thema für solche Modifikationen. Bis 8. November (dann kamen die Motorsensen) stand auf einjährig verbrachtem Gelände im Wiener Wilhelminenspital ein annähernd 250 cm hohes Mastexemplar von Chenopodium cf. album, schon fast ein Bäumchen. In der EfÖLS ist für subsp. album eine Höhenamplitude von 10 bis 170 (200 cm) angegeben.

Re: Modifikanten

Verfasst: Mittwoch 31. Mai 2017, 21:20
von Jürgen Baldinger
Das Gelände des Wilhelminenspitals scheint ein guter Platz für Mastexemplare zu sein. Heute gesehen: dieses Individuum Sisymbrium loeselii, etwa 20 cm höher als ich, das sind rund 200 cm Wuchshöhe. Der Durchmesser des Stängels betrugt am Boden 2,5 cm. Die Höhe ist damit mehr als dreimal so hoch wie gewöhnlich: In der EfÖLS 2008 sind 30 - 60 (70) cm angegeben.

Re: Modifikanten

Verfasst: Freitag 16. Juni 2017, 21:17
von Jürgen Baldinger
Heute gesehen in Gaweinstal, in der Nähe des Weidenbachs: Arctium lappa, schon jetzt mehr als 2 m groß. Der waagrechte Strich bedeutet im Übrigen nichts.

Re: Modifikanten

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 20:23
von Jürgen Baldinger
Ein weiterer Beitrag aus der Reihe "Mastexemplare beim Wilhelminenspital" sozusagen, muss ein guter Grund dafür sein:

Heute gesehen, Melilotus albus, etwa so hoch wie ich mit nach oben ausgestrecktem Arm (rund 240 cm). Bei Botanik im Bild und Wikipedia wird die Wuchshöhe mit 30 bis 150 cm angegeben.

Re: Mastexemplare

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 16:28
von Jürgen Baldinger
Heute, neue U1-Station Neulaa im südlichen Favoriten (10. Hieb): Atriplex sagittata mit einer geschätzten Höhe von 3 m. In der EfÖLS 2008 sind max. 200 cm angegeben.

Re: Mastexemplare

Verfasst: Montag 25. Juni 2018, 13:48
von Jürgen Baldinger
Mastwuchs: Taraxacum cf. sect. Ruderalia (nur Grundblätter vorhanden) beim Teich im Kurpark Puchberg/Schneeberg, Aufnahme von 23. Jun. 2018

aussergewöhnliche Feuerlilie

Verfasst: Sonntag 23. Juni 2019, 18:31
von 2045
Am 21.06.2019 wurde eine schon seit einigen Jahren bekannte Feuerlilie - Lilium bulbiferum in Lilienfeld, fast direkt im Ortszentrum, wieder besucht. die Pflanze ist schon in den letzten beiden Jahren durch Ihre Größe und Stärke aufgefallen.
Heuer stellt sie aber alles in den Schatten.
Die Größe mit rund 1,4 m hält sich noch an die Exkursionsflora, die Stängeldicke mit rund 2,5 cm ist notwendig, damit die Pflanze überhaupt noch steht.
Die Blütenanzahl mit 17 Stück (teilweise schon verblüht) ist aber rekordverdächtig.

LG Markus

Re: aussergewöhnliche Feuerlilie

Verfasst: Sonntag 23. Juni 2019, 20:07
von Jürgen Baldinger
Beeindruckend. Es gäb' bereits ein Thema über Modifikationen wie Mastwuchs. Soll ich Deinen Beitrag dazustellen?

Re: aussergewöhnliche Feuerlilie

Verfasst: Montag 24. Juni 2019, 19:42
von 2045
Hallo Jürgen!

wenn es schon einen Beitrag gibt, wo es thematisch dazu passt, kannst du gerne verschieben.
Eine Verbänderung ist das aber nicht.

LG Markus

Re: aussergewöhnliche Feuerlilie

Verfasst: Dienstag 2. Juli 2019, 20:56
von Oliver Stöhr
Toll! Bin gespannt wie lange diese Pflanze noch dort steht. Bei uns in Osttirol wurde vor wenigen Tagen gerade im Virgental eine ganze Teilpopulation geplündert, d.h. ausgegraben. Die Grabstellen sind deutlich erkennbar.
Warum muss man solche Schönheiten aus der Natur entnehmen, wo es doch im Gartenhandel genug Ähnliches zu kaufen gibt?
LG
Oliver