Flora der Südlichen Karnischen Alpen um den Lago di Cavazzo, Friaul-Julisch Venetien

[scheuchzeria]

Die zwei Molinia-Arten gibt es in der Realität eh nicht (auch nach Meinung von Gerhard Karrer). Da ist es müßig eine Bestimmung zu versuchen.

Aber danke für die schönen Bilder und Eindrücke!

Hallo zusammen,
Die beiden Molinia sind in der Regel morphologisch gut anzusprechen. Stand in Nordbayern zuletzt neben 2,5m hoher M. arundinacea, da passt dann alles. Wenn es mal schwieriger wird, gibt die Ploidie Klarheit, um überhaupt zu prüfen, ob im Gebiet arundinacea vorkommt
M.caerulea 4x=36
M. arundinacea 12x=108 Chromosomen
https://chromosomes.senckenberg.de/inde ... rchResults

[Stefan Lefnaer]

Gerhard Karrer hat die Pflanzen im Lainzer Tiergarten untersucht und markiert: als sie jung waren, passten alle M. caerulea-Merkmale. Im Alter verwandelten sie sich merkmalsmäßig plötzlich in M. arundinacea. Was zeigt, dass es wichtig ist nicht nur einzelne Pflanzen oder gar nur Herbarbelege in einer Momentaufnahme anzusehen, sondern ganze Populationen und diese über den ganzen Lebenszyklus, wenn man Taxa beschreibt.

[scheuchzeria]

und welche Ploidie hatten sie am Ende? Das wäre dann interessant. Gross geratene caerulea kenne ich auch, die irritieren können.
Wichtig ist die Ploidie messen. Da gibt es keine Unklarheiten/Diskussionen mehr. Es sind 2 klar zu trennende Arten, mit eben manchmal morphologischen Schwierigkeiten

[Jürgen Baldinger]

Kennt jemand Campanula cespitosa gut genug, ist das oben im Bachbett eine? Und auch Petasites paradoxus?

[Hermann Falkner]

Kennt jemand Campanula cespitosa gut genug, ist das oben im Bachbett eine? Und auch Petasites paradoxus?

Ich kann nur zu Petasites paradoxus beitragen: kann meines Erachtens bestätigt werden. Die Unterseite ist sichtlich weissfilzig, die Oberseite satt dunkelgrün - so m. E. nie bei P. hybridus - und die Spreitenform passt auch sehr gut, würde ich meinen - sprich ich würde auch für "reine" P. paradoxus plädieren, ohne hybriden Einschlag.

Bei C. cespitosa käme man wohl mit EfÖLS schon klar auf C. cespitosa (ich fände die Kro "verengt genug"), aber gibts in der Region womöglich in EfÖLS fehlende Doppelgänger?

[Elias Spögler]

Zu Campanula cespitosa: Nicht ganz typisch, aber sollte hinkommen. Die Grundblätter sind relativ breit und kraus, was an C. cochleariifolia erinnert, und die Blütenstände auffallend reichblütig. Stängelblätter und Krone passen gut, ebenso der Standort.

[Jürgen Baldinger]

Danke!

[Jürgen Baldinger]

Traut sich noch jemand etwas zum mutmaßlichen Asparagus oben zu sagen?

[Hermann Falkner]

Nope, ich würde mich nur soviel trauen, Asparagus (Gattung) zu bestätigen, ich kenne die Differenzmerkmale der dornigen Asparagus-Arten leider nicht, gelegentlich hab ich schon (mit geringem Erfolg) zu bestimmen versucht.

Dafür ist mir jetzt dein Allium carinatum cf. pulchellum ins Auge gestochen, hab ich übersehen:
In Slowenien und Kroatien hab ich schon viele bulbillenlose "carinatoide" Pflanzen gesehen und für mich schaun die alle irgendwie einfach nur wie subsp. carinatum ohne Bulbillen aus - insbes. das EfÖLS-Merkmal mit signifikant kürzeren Blütenstielen bei pulchellum (nur 2-4x so lng wie Perigon, vs 4-6x bei der Nominat-subsp) kann ich nicht ganz nachvollziehen - bzw wenn es ein "gutes" Merkmal ist, dann hab ich vielleicht noch keine "gute" subsp. pulchellum gesehen.

Ich würde auch bei deiner Pflanze also mangels besseren Wissens auf subsp. pulchellum plädieren, trotz der recht "normal langen" BlüStiele - lasse mich aber gern eines besseren belehren.

[Jürgen Baldinger]

Danke!