Flora der Seealpen und der Riviera plus einige Beobachtungen entlang west- und südeuropäischer Bahnstrecken
- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Außerdem habe ich noch zum Allium recherchiert, siehe oben: Es gibt keinen Herbarbeleg, nur Fotos der abblühenden Pflanze, somit kann es natürlich nur ein Verdacht bleiben. Aber Allium roseum (von dem es in Frankreich nur subsp. roseum geben soll), eine variable Art, wäre zumindest denkbar und gilt dort im Süden als weit verbreitet. Weitere Fotos zum Beispiel hier bei der Mittelmeerflora. Schade, wer'ma wieder hin müssen. Schmähohne: Würd' mich hier nichts halten, würde ich längst in Nizza wohnen.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Hallo Jürgen (im neuen Outfit)
Die Palme schaut mich eher nach Trachycarpus fortunei (oder noch ganz was Anderem) aus, bei Chamaerops habe ich (zwar schon lang nicht mehr gesehen) keine so faserigen Blätter in Erinnerung...
Die Palme schaut mich eher nach Trachycarpus fortunei (oder noch ganz was Anderem) aus, bei Chamaerops habe ich (zwar schon lang nicht mehr gesehen) keine so faserigen Blätter in Erinnerung...
Peter Pilsl
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- Hermann Falkner
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Ja, Jürgen, Allium roseum schaut gut aus, auch wenn ein Vergleich von nur Bildern etwas wenig ist, aber für ein A. cf roseum allemal gut genug ;-)
- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Danke, Hermann. – Der invasive Neophyt Trachycarpus fortinei (oder wie du sagst, noch einmal etwas Anderes) ist natürlich ein interessanter Hinweis, danke, Peter. Ich bin gerade im Zug, werd' mir aber bei nächster Gelegenheit die Differenzialmerkmale zu Chamaerops humilis ansehen.
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- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Ach so, ja, neues Bild. Naja, der körperliche Abbau schreitet natürlich voran, da gibt's nichts zu beschönigen. Das Foto soll ja keine Quelle der Nostalgie sein.
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- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Die italienische Exkursionflora weiß von folgenden Differenzialmerkmalen der Gattungen Chamaerops und Trachycarpus:
- bei cf. chamaerops humilis nizza mediterran frankreich_20220525 gibt es bedornte Blattstiele
- bei cf. chamaerops humilis nizza_20220527_100923 sehe ich ebenfalls bedornte Blattstiele
- bei cf. chamaerops humilis nizza_20220527_100939 sehe ich noch keine Blattstiele
Jetzt bleibt nur mehr zu eruieren, ob es solche dornigen Blattstiele auch bei anderen Arecaceen gibt...
- bei cf. chamaerops humilis nice ville nizza mediterran frankreich_20220525_133328.jpg sehe ich diesbezüglich zu wenig- bei cf. chamaerops humilis nizza mediterran frankreich_20220525 gibt es bedornte Blattstiele
- bei cf. chamaerops humilis nizza_20220527_100923 sehe ich ebenfalls bedornte Blattstiele
- bei cf. chamaerops humilis nizza_20220527_100939 sehe ich noch keine Blattstiele
Jetzt bleibt nur mehr zu eruieren, ob es solche dornigen Blattstiele auch bei anderen Arecaceen gibt...
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- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Es haben sich noch zwei Nachträge zum Département-Naturpark ergeben:
Pulicaria odora, eine Art, die in Frankreich vor allem an der östlichen Mittelmeerküste vorkommt, siehe hier. Unterschiede zu den anderen hier vorkommenden Pulicaria-Gattungen P. sicula, P. vulgaris, P. dysenterica: untere Laubblätter bei der Anthese +/- erhalten, Laubblätter nach unten zu viel größer werdend, Köpfchenanzahl viel geringer, Involucrum des Endkorbs >15 mm Durchmesser, Hemiligulae1) >=6mm, Blüte meist im Frühling.
Zudem sind mir bei der Scrophularia Zweifel gekommen, ob diese Flügelung noch S. auriculata (im Gebiet nur als subsp. auriculata) zulässt oder ob es nicht doch die Schlüsselalternative S. oblongifolia ist (deren subsp. umbrosa wir als unsere S. umbrosa kennen). Nach Beurteilung der Kollegen im französischen Forum könne es aufgrund der teilweise geteilten Laubblätter nicht oblongifolia sein, es kommt daher nur auriculata in Betracht. Zur Absicherung habe ich Jean-Marc Tison gefragt, einen der wichtigsten französischen Botaniker, Mitautor der Flora Gallica und Spezialist unter anderem für Alchemilla, Allium, Hieracium, Pilosella, Gagea, Iberis, Taraxacum, der ausführlich geantwortet hat. Tison bestätigt S. auriculata subsp. auriculata, die sich gern an Teichen und Bächen der Riviera finde, wo sie oft riesenwüchsig sei und normale, bis 15 % des Stängelquerschnitts gehende Flügelung aufweise. S. oblongifolia komme im Département nur in den nördlichen, gebirgigen Teilen vor, zum Beispiel im Roya-Tal. Im vorliegenden Fall sei die Flügelung für auriculata besonders stark ausgeprägt, befindet sich ihm zufolge aber noch innerhalb der Merkmalsamplitude.
1): Den Ausdruck habe ich nur in spanischer und französischer Literatur gefunden. Er bezeichnet die zu drei Zipfeln zusammengewachsene Krone der Asteroideae im Unterschied zur Ligula fünfzipfliger Zungenblüten.
Pulicaria odora, eine Art, die in Frankreich vor allem an der östlichen Mittelmeerküste vorkommt, siehe hier. Unterschiede zu den anderen hier vorkommenden Pulicaria-Gattungen P. sicula, P. vulgaris, P. dysenterica: untere Laubblätter bei der Anthese +/- erhalten, Laubblätter nach unten zu viel größer werdend, Köpfchenanzahl viel geringer, Involucrum des Endkorbs >15 mm Durchmesser, Hemiligulae1) >=6mm, Blüte meist im Frühling.
Zudem sind mir bei der Scrophularia Zweifel gekommen, ob diese Flügelung noch S. auriculata (im Gebiet nur als subsp. auriculata) zulässt oder ob es nicht doch die Schlüsselalternative S. oblongifolia ist (deren subsp. umbrosa wir als unsere S. umbrosa kennen). Nach Beurteilung der Kollegen im französischen Forum könne es aufgrund der teilweise geteilten Laubblätter nicht oblongifolia sein, es kommt daher nur auriculata in Betracht. Zur Absicherung habe ich Jean-Marc Tison gefragt, einen der wichtigsten französischen Botaniker, Mitautor der Flora Gallica und Spezialist unter anderem für Alchemilla, Allium, Hieracium, Pilosella, Gagea, Iberis, Taraxacum, der ausführlich geantwortet hat. Tison bestätigt S. auriculata subsp. auriculata, die sich gern an Teichen und Bächen der Riviera finde, wo sie oft riesenwüchsig sei und normale, bis 15 % des Stängelquerschnitts gehende Flügelung aufweise. S. oblongifolia komme im Département nur in den nördlichen, gebirgigen Teilen vor, zum Beispiel im Roya-Tal. Im vorliegenden Fall sei die Flügelung für auriculata besonders stark ausgeprägt, befindet sich ihm zufolge aber noch innerhalb der Merkmalsamplitude.
1): Den Ausdruck habe ich nur in spanischer und französischer Literatur gefunden. Er bezeichnet die zu drei Zipfeln zusammengewachsene Krone der Asteroideae im Unterschied zur Ligula fünfzipfliger Zungenblüten.
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- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Wie es der Zufall will, war jemand aus dem französischen Forum im Mai in ebendiesem Park und dürfte sogar dieselben Pflanzen fotografiert haben. Ich hänge der Fotos wegen diesen Beitrag an, auch, weil man die Staminodien erkennen kann, siehe https://www.forum-botanique.fxtaxil.com ... 388#p74387.
Die erwähnten nahen Anacamptis laxiflora und Bellevalia romana, die ich so gern gesehen hätte, sind mir leider entgangen...
Die erwähnten nahen Anacamptis laxiflora und Bellevalia romana, die ich so gern gesehen hätte, sind mir leider entgangen...
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- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Ich würde gerne noch einen Versuch starten, siehe oben: Könnte es eine Epipactis sp. sein, weiß jemand etwas dazu zu sagen? download/file.php?id=34496
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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Re: Flora der Seealpen und der Riviera
Hallo Jürgen,
Orchideen sind so schon kein Kinderspiel, aber so vertrocknet ist das halt noch schwieriger - und im Mediterranen ist ja die Auswahl recht groß.
Ich wage nun doch eine Vermutung: Was hältst du von einer Serapias?
Orchideen sind so schon kein Kinderspiel, aber so vertrocknet ist das halt noch schwieriger - und im Mediterranen ist ja die Auswahl recht groß.
Ich wage nun doch eine Vermutung: Was hältst du von einer Serapias?
Peter Pilsl
SABOTAG
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