Flora der Seealpen und der Riviera plus einige Beobachtungen entlang west- und südeuropäischer Bahnstrecken
- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen - Mont Chauve d'Aspremont I
Danke Hermann. Der dritte Tag führte uns auf den 853 msm hohen Mont Chauve d'Aspremont hinter Nizza, wir blieben also auch hier in der noch mediterran getönten Höhenstufe der Seealpen.
Cotinus coggygria Pistacia terebinthus subsp. terebinthus beginnt zu fruchten Bupleurum praealtum Carthamus lanatus Asplenium ceterach Cynosurus echinatus Sedum dasyphyllum, was meinst Du, Peter? Dieses Mal? ;-) Sedum ochroleucum
Cotinus coggygria Pistacia terebinthus subsp. terebinthus beginnt zu fruchten Bupleurum praealtum Carthamus lanatus Asplenium ceterach Cynosurus echinatus Sedum dasyphyllum, was meinst Du, Peter? Dieses Mal? ;-) Sedum ochroleucum
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Re: Flora der Seealpen
vielen dank für den schönen reisebericht!
bei der yucca bin ich mir aufrgund der blattbreite (https://www.google.com/search?source=un ... 08&dpr=1.2) nicht sicher, ob es sich nicht doch um die dort auch kultivierte yucca elephantipes, unsre zimmeryucca, handelt, auch wenn die stammbasis ziemlich schmächtig ist.
bei der yucca bin ich mir aufrgund der blattbreite (https://www.google.com/search?source=un ... 08&dpr=1.2) nicht sicher, ob es sich nicht doch um die dort auch kultivierte yucca elephantipes, unsre zimmeryucca, handelt, auch wenn die stammbasis ziemlich schmächtig ist.
- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen – Mont Chauve d'Aspremont II
Danke, Kurt. – Hier Teil 2 von Mont Chauve:
Ruta angustifolia Juniperus oxycedrus mit nadelförmigen Blättern und darauf oberseits zwei typischen weißen Streifen, die Spaltöffnungen Rhamnus alaternus Osyris alba Asparagus acutifolius Argyrolobium zanonii Das dürften die Wurzeln von Quercus ilex sein, die sich hier durch den Fels bohrlt. noch zwei Euphorbia-Arten: zunächst an Felswänden die polsterförmige E. spinosa hier die unten verholzende E. characias Thymus vulgaris Smilax aspera nochmals, hier fruchtend Helichrysum stoechas
Ruta angustifolia Juniperus oxycedrus mit nadelförmigen Blättern und darauf oberseits zwei typischen weißen Streifen, die Spaltöffnungen Rhamnus alaternus Osyris alba Asparagus acutifolius Argyrolobium zanonii Das dürften die Wurzeln von Quercus ilex sein, die sich hier durch den Fels bohrlt. noch zwei Euphorbia-Arten: zunächst an Felswänden die polsterförmige E. spinosa hier die unten verholzende E. characias Thymus vulgaris Smilax aspera nochmals, hier fruchtend Helichrysum stoechas
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Re: Flora der Seealpen – Mont Chauve d'Aspremont III
Die französischen Kollegen haben die Bestimmungen für Mont Leuze und Mont Boron/Mont Alban nun für gut befunden bis auf Genista scorpius, der tatsächlich Cytisus spinosus sei. Ich nehme oben jeweils das cf. weg und korrigiere den Geißklee. Das Sedum an der Felswand in Villefranche-sur-mer wird im französischen Forum übrigens trotz leichter Zweifel für S. dasyphyllum gehalten. Das Brachypodium auf Mont Boron sei B. retusum mit den typischen Teppichen aus sterilen Trieben. – Hier nun der abschließende Teil des Mont Chauve im Hinterland von Nizza:
Staehelina dubia Teucrium polium cf. Ononis minutissima, hier war ich ohne Idee, die Vermutung stammt aus dem französischen Forum Bituminaria bituminosa mit auffallend dunklem Stängel, einige letzte Blüten gab es noch Rosmarinus officinalis in Felsritzen... ...Jungpflanzen in der Macchie... ...aspektbildender Altbestand in der Macchie Lavandula cf. angustifolia Oben am Berg steht eine Befestigungsanlage, das Fort von Mont Chauve. An klaren Wintertagen sieht man anscheinend bis Korsika. Dort Reichardia picroides. Genista cinerea Noch etwas Zoologisches: die hübsche Tylopsis lilifolia Hier sind sich auch die Heuschrecken-Leute unsicher: Noch Calliptamus italicus, die Italienische Schönschrecke, hier im Pannonikum ja häufig, oder doch schon C. barbarus? Panorama Richtung Süden bzw. leicht südwestlich auf die Baie des Anges, also die Bucht der Engel, Nizza an der Küste, rechts das Var-Tal
Staehelina dubia Teucrium polium cf. Ononis minutissima, hier war ich ohne Idee, die Vermutung stammt aus dem französischen Forum Bituminaria bituminosa mit auffallend dunklem Stängel, einige letzte Blüten gab es noch Rosmarinus officinalis in Felsritzen... ...Jungpflanzen in der Macchie... ...aspektbildender Altbestand in der Macchie Lavandula cf. angustifolia Oben am Berg steht eine Befestigungsanlage, das Fort von Mont Chauve. An klaren Wintertagen sieht man anscheinend bis Korsika. Dort Reichardia picroides. Genista cinerea Noch etwas Zoologisches: die hübsche Tylopsis lilifolia Hier sind sich auch die Heuschrecken-Leute unsicher: Noch Calliptamus italicus, die Italienische Schönschrecke, hier im Pannonikum ja häufig, oder doch schon C. barbarus? Panorama Richtung Süden bzw. leicht südwestlich auf die Baie des Anges, also die Bucht der Engel, Nizza an der Küste, rechts das Var-Tal
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Re: Flora der Seealpen
Das zweite Sedum ist meiner Meinung nach S. dasyphyllum. Man sieht ja schön die gegenständigen dicken Blätter.
Peter Pilsl
SABOTAG
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- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen
Meinst Du, ich solle früher im Jahr noch einmal hinfahren und die Sache mit dem ersten Sedum klären? Man solle ja keine Altlasten mit sich herumzah'n, sagen sie.
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Re: Flora der Seealpen
Auch wenn dur wahrscheinlich gerne nochmal hinfahren würdest, ich denke ich muss meine Aussage oben revidieren: Das ist wohl doch auch ein S. dasyphyllum. Mich haben diese dichten schön gegenständigen Rosetten irritiert, die ich bei uns so noch nie bei dieser Art beobachtet haben. Auch die Blütenstände schauen deutlich größer aus als ich das bei uns kenne. Aber wenn man das S. dasyphyllum im Netz sucht, dann findet man doch etliche so auffällig rosettige Pflanzen.
Sorry für die oben geäußerte Fehlmeinung.
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Peter Pilsl
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Re: Flora der Seealpen - Litoral
Danke für die Ergänzungen, Peter. Die französischen Kollegen haben noch eine weitere: Mein cf. Cytisus scoparius oben in der mesomediterranen Macchie (oder Maquis, wie es hier heißt) des Mont Chauve sei vielmehr Genista cinerea. C. scoparius komme im Départment nur subspontan und eher in Mittelgebirgen vor. – Zum Abschluss dieses ersten Anbotanisierens am anderen Ende der Alpen, eine Region hoher Artenvielfalt und von zahlreichen Endemiten geprägt, noch ein kurzer Blick in das Crithmo maritimi-Staticion, in das halophytische Litoral. Crithmum maritimum (hier ohne Foto) und Limonium sp. sind die mit Abstand häufigsten beiden Arten an diesem Meerweg am östlichen Rand von Nizza.
Atriplex prostrata s. lat. sollte das sein. Ein Limonium, eventuell das endemische Limonium cordatum, ich versuche gerade, das zu klären. Wie bei so vielen Gattungen in der Flora Gallica nimmt der Schlüssel hier kein Ende. Abgesehen von drei Ephemeren treten im Gebiet knapp 40 Limonium-Arten auf. Cineraria maritima Medicago arborea Abschließend noch ein bisschen Werbung: Die Côte d'Azur und die Seealpen (deren obere Stufen – rund 40 km von der Küste entfernt gibt es die ersten 3000er – ich ja noch gar nicht gesehen habe) sind ein wunderbares Reiseziel. Nizza ist eine gute Ausgangsbasis für weitere Erkundungen der Region: Das Wetter ist kaum jemals zu heiß, auch nicht zu kalt, es ist eine kleine, überschaubare Großstadt, unglaublich sauber (kein Futzel am Strand, wie machen sie das?), und über Essen und Trinken in Frankreich brauchen wir eh nicht zu reden. Wer die Sprache nicht beherrscht, kein Problem. Die Franzosen haben puncto Englisch mittlerweile stark aufgeholt, damit kommt man ebensogut überall durch. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind top ausgebaut, es gibt zahlreiche preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten. Ich verstehe gut, warum Nizza schon lange ein Sehnsuchtsort ist. Für mich einer der besten Orte.
Atriplex prostrata s. lat. sollte das sein. Ein Limonium, eventuell das endemische Limonium cordatum, ich versuche gerade, das zu klären. Wie bei so vielen Gattungen in der Flora Gallica nimmt der Schlüssel hier kein Ende. Abgesehen von drei Ephemeren treten im Gebiet knapp 40 Limonium-Arten auf. Cineraria maritima Medicago arborea Abschließend noch ein bisschen Werbung: Die Côte d'Azur und die Seealpen (deren obere Stufen – rund 40 km von der Küste entfernt gibt es die ersten 3000er – ich ja noch gar nicht gesehen habe) sind ein wunderbares Reiseziel. Nizza ist eine gute Ausgangsbasis für weitere Erkundungen der Region: Das Wetter ist kaum jemals zu heiß, auch nicht zu kalt, es ist eine kleine, überschaubare Großstadt, unglaublich sauber (kein Futzel am Strand, wie machen sie das?), und über Essen und Trinken in Frankreich brauchen wir eh nicht zu reden. Wer die Sprache nicht beherrscht, kein Problem. Die Franzosen haben puncto Englisch mittlerweile stark aufgeholt, damit kommt man ebensogut überall durch. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind top ausgebaut, es gibt zahlreiche preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten. Ich verstehe gut, warum Nizza schon lange ein Sehnsuchtsort ist. Für mich einer der besten Orte.
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Re: Flora der Seealpen
wirklich preiswert? also wohl eher den preis wert, aber keinesfalls billig!?
ist halt schon ein stückel hin. aber andere machen transkontinental urlaub ...
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- Jürgen Baldinger
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Re: Flora der Seealpen
Man kann in und um Nizza günstiger übernachten als viele glauben. Mit dem Auto Anreise aus Wien 13 h, alternativ Nachtzug plus umsteigen in der Früh. Oder auch in der Früh in den Zug, z. B. Wien Hauptbahnhof, am Abend in Nizza am 7 km langen Stadtstrand sein (dann aber öfters umsteigen). Ende des Jahres soll es ja einen Nachtzug nach Paris geben, von dort vielleicht mit dem TGV an das Mittelmeer, das würde ich gerne testen.
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