Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
- Jürgen Baldinger
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Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Um den Kindern einmal zu zeigen, wie ein unregulierter Alpenfluss aussehen kann und wie durch angepasste Besiedlung dessen Anrainer mit einem bis zu 2 km breiten Flussbett kaum Probleme haben (sondern vielmehr massiv hinter "ihrem" Fluss stehen und gegen Verbauungsprojekte aufstehen), waren wir gerade in den Südalpen, in Cesclans bei Tolmezzo und haben uns dort den Tagliamento angesehen, unweit der Einmündung der Fella. Übrigens: Essen in Italien ist ja oft ein Genuss, aber wer einmal in der Nähe ist: Die Osteria Angeli Neri ist einen Besuch wert. Der nahe Lago di Cavazzo mit herrlich unverbautem Ufer ebenso.
Hier ein paar Bilder davon, über jeden Hinweis dazu bin ich dankbar.
Blick nordwest flussaufwärts Blick südost flussabwärts Centaurea cf. nigrescens Picris hieracioides? Die wenigen Körbe stören mich etwas, aber vielleicht ist das dem Substrat geschuldet. Für P. pauciflora wären es ja wieder zuviele, zudem soll die Art in Friaul-Julisch Venetien nicht vorkommen. Einen Gurkengeschmack der Blätter meine ich wahrgenommen zu haben. Diplotaxis cf. muralis hätte ich gesagt. cf. Cardamine amara: Laubblätter ungeöhrt, aber Staubbeutel auch nicht violett – Nachtrag: Es handelt sich um Nasturtium officinale. cf. Petasites sp. – Nachtrag: vermutlich doch Tussilago farfara. Oxalis sp. Scrophularia canina Sanguisorba minor cf. subsp. balnearica: Die infraspezifische Abgrenzung fällt mir nicht leicht. Passt der Blütenachsenbecher für subsp. balnearica? Veronica cf. anagallis-aquatica Veronica sp. Diese cf. Lathyris sp. muss vermutlich unbestimmt bleiben. Das Foto entstand in Tolmezzo.
Hier ein paar Bilder davon, über jeden Hinweis dazu bin ich dankbar.
Blick nordwest flussaufwärts Blick südost flussabwärts Centaurea cf. nigrescens Picris hieracioides? Die wenigen Körbe stören mich etwas, aber vielleicht ist das dem Substrat geschuldet. Für P. pauciflora wären es ja wieder zuviele, zudem soll die Art in Friaul-Julisch Venetien nicht vorkommen. Einen Gurkengeschmack der Blätter meine ich wahrgenommen zu haben. Diplotaxis cf. muralis hätte ich gesagt. cf. Cardamine amara: Laubblätter ungeöhrt, aber Staubbeutel auch nicht violett – Nachtrag: Es handelt sich um Nasturtium officinale. cf. Petasites sp. – Nachtrag: vermutlich doch Tussilago farfara. Oxalis sp. Scrophularia canina Sanguisorba minor cf. subsp. balnearica: Die infraspezifische Abgrenzung fällt mir nicht leicht. Passt der Blütenachsenbecher für subsp. balnearica? Veronica cf. anagallis-aquatica Veronica sp. Diese cf. Lathyris sp. muss vermutlich unbestimmt bleiben. Das Foto entstand in Tolmezzo.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Stefan Lefnaer
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Danke für diese schönen Eindrücke von diesem wunderbaren Fluss!
Der zweite Wasserehrenpreis könnte V. beccabunga sein.
Der zweite Wasserehrenpreis könnte V. beccabunga sein.
- Jürgen Baldinger
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Daran habe ich auch gedacht, aber die Laubblätter sind so wenig fleischig und vorne eher spitz, oder?
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Stefan Lefnaer
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Ich sehe da keine Hinderungsgründe.
-
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Den Diplotaxis muralis kenne ich aus Salzburg ebenfalls von ähnlichen (natürlich viel kleineren) Standorten
Bei der Petasites würde ich eher Tussilago farfara sagen
Die Cardamine schaut für mich eher wie eine Brunnenkresse aus, auch wenn ich diese nicht von Schotterflächen kennne
Der Oxalis kännte O. stricta sein
Die Sanguisorba ist OK
Bei der Petasites würde ich eher Tussilago farfara sagen
Die Cardamine schaut für mich eher wie eine Brunnenkresse aus, auch wenn ich diese nicht von Schotterflächen kennne
Der Oxalis kännte O. stricta sein
Die Sanguisorba ist OK
Peter Pilsl
SABOTAG
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- Norbert Griebl
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
...mein botanischer Lieblingsfluss.
Die Ophrys-Varietät tilaventina (Bild unten) ist nach ihm benannt.
Anbei noch 2 weitere botanische Besonderheiten des Tagliamento:
Berini-Leuenzahn und Walliser Levkoje
LG Norbert
Die Ophrys-Varietät tilaventina (Bild unten) ist nach ihm benannt.
Anbei noch 2 weitere botanische Besonderheiten des Tagliamento:
Berini-Leuenzahn und Walliser Levkoje
LG Norbert
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- Oph.apifera.var.purpurea.I-Osoppo.Tagliamento-Ufer.30.Mai.21.JPG (499.73 KiB) 3480 mal betrachtet
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
- Jürgen Baldinger
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Ich habe den Aufenthalt auch genossen. Fotos und Anmerkungen freuen mich.
Zum naheliegenden Tussilago farfara: Hab' mir die Blätter nur aus der Distanz angesehen und meinte, keine schwarzen Blattrandzähne zu sehen. Liegt aber wohl an der rötlichen Färbung, sie dürften vorhanden sein: Zur Brassicaceae sp. weitere Fotos:
Zum naheliegenden Tussilago farfara: Hab' mir die Blätter nur aus der Distanz angesehen und meinte, keine schwarzen Blattrandzähne zu sehen. Liegt aber wohl an der rötlichen Färbung, sie dürften vorhanden sein: Zur Brassicaceae sp. weitere Fotos:
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Stefan Lefnaer
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Der Hauptunterschied zwischen Cardamine amara und Nasturium officinale ist die Wuchsform: erste wächst aufrecht, zweitere kriecht. Daher würde ich wegen der Wurzeln, die an den Knoten entspringen, das auch für Nasturtium officinale halten.
- Jürgen Baldinger
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Danke, ich korrigiere auf "cf. Nasturtium officinale".
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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Re: Der Tagliamento, König der Alpenflüsse
Ist eindeutig Nasturtium officinale, auch wegen der gelben Staubbeutel.
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