Ungarnexkursion Mai 2023
- Stefan Lefnaer
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Ungarnexkursion Mai 2023
Das letzte verlängerte Wochenende nahm ich an einer Studienreise des Joanneums nach Ostungarn teil. Ein paar andere hier aus dem Forum bekannte Persönlichkeiten waren auch mit von der Partie und werden vielleicht auch Fotos beisteuern. Geführt wurde die Reise durch Gergő Király, einen der besten Kenner der ungarischen Flora. Wir starteten um sechs Uhr in Graz und machten einen Stopp im Vértes-Gebirge. Auf einem Halbtrockenrasen am Fuße des Mittelgebirges u.a. Achillea setacea:
Durch einen xerothemen, submediterran geprägten Wald ging es dann hinauf. Im Wald zahlreich Geranium lucidum:
Auf einer kleinen Lichtung im Wald Carex liparocarpos:
Dann erreichten wir die beeindruckende Dolomit-Felssteppe:
Hier wächst u.a. Arenaria serpyllifolia, laut Gergő handelt es (möglicherweise) sich um var. patula ss Klič = A. patula ss Květena ČR:
Onosma visianii:
Paronychia cephalotes:
Thalictrum minus subsp. majus (= T. m. subsp. pseudominus ss auct. Hung.):
Beim Abstieg dann fruchtende Viola ambigua:
Durch einen xerothemen, submediterran geprägten Wald ging es dann hinauf. Im Wald zahlreich Geranium lucidum:
Auf einer kleinen Lichtung im Wald Carex liparocarpos:
Dann erreichten wir die beeindruckende Dolomit-Felssteppe:
Hier wächst u.a. Arenaria serpyllifolia, laut Gergő handelt es (möglicherweise) sich um var. patula ss Klič = A. patula ss Květena ČR:
Onosma visianii:
Paronychia cephalotes:
Thalictrum minus subsp. majus (= T. m. subsp. pseudominus ss auct. Hung.):
Beim Abstieg dann fruchtende Viola ambigua:
- Stefan Lefnaer
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Danach fuhren wir weiter und bezogen unser Quartier in Eger. Hier ein paar nichtbotanische Fotos von der nächtlichen Stadt.
Das Minarett ist ein Rest der ehemaligen Moschee, die hier bestand, als die Gegend zum Osmanischen Reich gehörte, und das nördlichste Bauwerk der Osmanen:
Das Minarett ist ein Rest der ehemaligen Moschee, die hier bestand, als die Gegend zum Osmanischen Reich gehörte, und das nördlichste Bauwerk der Osmanen:
Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Einfach toll Stefan, dass du uns mit den Bildern ein wenig daran teilhaben lässt!! Ich freue mich bereits auf mehr :-)
“There are wonders enough out there without our inventing any.” Carl Sagan
- Stefan Lefnaer
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Am zweiten Tag ging es dann in die Große Ungarische Tiefebene beim Dörfchen Tarnaszentmiklós. Gleich auf den Ruderalflächen neben der Straße wuchsen die schönsten Arten. Auf einer etwas ruderalisierten Brache massenhaft Trigonella procumbens:
Die Große Ungarische Tiefebene ist weitgehend intensiv landwirtschaftlich genützt, nur mehr wenige intakte Reste sind erhalten, wie hier in einem Schutzgebiet. Hier bestehen noch extensive Viehweiden über Solonetzböden:
Mehrere interessante Kleearten waren zu bestaunen, und zwar Trifolium angulatum:
Trifolium retusum:
Trifolium ornithopodioides:
Die Große Ungarische Tiefebene ist weitgehend intensiv landwirtschaftlich genützt, nur mehr wenige intakte Reste sind erhalten, wie hier in einem Schutzgebiet. Hier bestehen noch extensive Viehweiden über Solonetzböden:
Mehrere interessante Kleearten waren zu bestaunen, und zwar Trifolium angulatum:
Trifolium retusum:
Trifolium ornithopodioides:
- Stefan Lefnaer
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Auf schütteren, trockenen Stellen zahlreich Scleranthus verticillatus:
Die folgenden Arten kennen wir aus Österreich aus dem Seewinkel, nur sind sie hier in Ungarn viel zahlreicher vorhanden, so wie Lepidium perfoliatum:
In nassen Senken und Fahrspuren massenhaft Pholiurus pannonicus
und Plantago tenuiflora:
Die folgenden Arten kennen wir aus Österreich aus dem Seewinkel, nur sind sie hier in Ungarn viel zahlreicher vorhanden, so wie Lepidium perfoliatum:
In nassen Senken und Fahrspuren massenhaft Pholiurus pannonicus
und Plantago tenuiflora:
- Stefan Lefnaer
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Einige Arten gibt es bei uns nicht, so Ranunculus lateriflorus:
Myosotis sicula:
Sedum caespitosum:
Beckmannia eruciformis:
Myosotis sicula:
Sedum caespitosum:
Beckmannia eruciformis:
- Stefan Lefnaer
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Auf der Rückfahrt in Eger dann in einem Straßengraben ein Beinwell mit auffallend blassen Kronen. So sehen alle Beinwelle in der Gegend aus und werden als Symphytum officinale subsp. bohemicum angesprochen, wobei nicht klar ist, ob es sich wirklich um eine gute Unterart handelt.
- Stefan Lefnaer
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Am dritten Tag ging es in das Bükk-Gebirge nordöstlich von Eger. Wir wanderten durch eine interessante Mittelgebirgslandschaft: im Tal feuchte Wiesen...
...mit u.a. Clematis integrifolia
und Iris spuria
Je höher es den Taghang hinauf ging, desto trockenheitsresistenter wurden die Arten, so z.B. Silene viscosa
Ventenata dubia
Euphorbia stricta
Danthonia alpina
Arenaria procera
Potentilla patula (die auch in Südmähren und früher anscheinend auch im Marchfeld auftrat)
...mit u.a. Clematis integrifolia
und Iris spuria
Je höher es den Taghang hinauf ging, desto trockenheitsresistenter wurden die Arten, so z.B. Silene viscosa
Ventenata dubia
Euphorbia stricta
Danthonia alpina
Arenaria procera
Potentilla patula (die auch in Südmähren und früher anscheinend auch im Marchfeld auftrat)
- Stefan Lefnaer
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
Dann ging es auf einen trockenen Hügelrücken hinauf, am Anstieg Stipa dasyphylla
Oben angekommen dann zwei Raritäten, nämlich Thlaspi jankae
und Echium maculatum (= E. russicum ss auct. Hung.)
Thymus pannonicus (= T. kosteleckyanus ss EFÖ08) kennen wir z.B. von der Donauinsel in Wien
Cytisus albus gibt es hingegen bei uns nicht
An einer Stelle Helictochloa cf. compressa (= Helictotrichon compressum ss auct. Hung.) oder doch H. adsurgens (= Avenula adsurgens ss EFÖ08), wobei Gergő anzweifelt, ob H. compressa überhaupt eine gute Art ist.
Die hübsche Lathyrus nissolia kennen wir auch aus Österreich:
Oben angekommen dann zwei Raritäten, nämlich Thlaspi jankae
und Echium maculatum (= E. russicum ss auct. Hung.)
Thymus pannonicus (= T. kosteleckyanus ss EFÖ08) kennen wir z.B. von der Donauinsel in Wien
Cytisus albus gibt es hingegen bei uns nicht
An einer Stelle Helictochloa cf. compressa (= Helictotrichon compressum ss auct. Hung.) oder doch H. adsurgens (= Avenula adsurgens ss EFÖ08), wobei Gergő anzweifelt, ob H. compressa überhaupt eine gute Art ist.
Die hübsche Lathyrus nissolia kennen wir auch aus Österreich:
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Re: Ungarnexkursion Mai 2023
An einem Wegrand dann noch besonders interessant Potentilla collina agg. Das ist vermutlich eine Hybride zwischen P. argentea u. P. verna agg., wobei laut Gergő unklar ist, ob es sich tatsächlich um eine Art oder um immer wieder neu entstehende Primärhybriden, die vielleicht kurzlebige Populationen aufbauen können, handelt.
Sowie Achillea nobilis
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