Norbert Sauberer hat vergangenen Donnerstag einen interessanten Vortrag zur neuen Taxonomie und Nomenklatur der
Inuleae gehalten sowie einen verbesserten Schlüsselvorschlag vorgestellt. Der größte Teil der uns bisher als
Inula bekannten Gattung wird nun zu
Pentanema. Dabei tauchen unter anderem folgende Fragen auf, die zu klären helfen alle eingeladen sind:
- Pentanema britannicum (= Inula britannica): Am Rand der mittleren und meist auch der oberen Hüllblätter (manchmal auch der äußeren HüllB) befinden sich, zwischen den oft vorhandenen langen Haaren, auffallend große, fast sitzende Drüsen. Meist sind sie zahlreich, ab und zu auch nur spärlich vorkommend. Wie ist die Farbe dieser Drüsen (hellgelb oder dunkelgelb)? Wie oft kommt es vor, dass sie nur spärlich zu sehen sind?
- Pentanema oculus-christi (= Inula oculus-christi): Die Außenseite der Zungenblüten ist nicht nur mit großen, gelben Drüsen besetzt, sondern auch mit längeren, seidigen Haaren. Sind diese Haare immer vorhanden? Sind sie nur spärlich oder meist reichlich zu sehen?
- Von Pentanema salicinum subsp. asperum (= Inula salicina subsp. aspera) existieren Herbarbelege aus Kalksburg/Wien und Lungau/Salzburg. Die Unterart unterscheidet sich von der bei uns hauptsächlich vorkommenden subsp. salicinum durch: Stängel meist zur Gänze locker mit kurzen abstehenden Haaren; Stängelblätter aufwärts gerichtet, elliptisch bis schmal-eiförmig, oft mehr als 25 mm breit, unterseits auf der Fläche zerstreut, auf den Nerven meist reichlich behaart; Spreitenrand sehr dichtborstig; Hauptverbreitung S- und SO-Europa, nächste Vorkommen in SO-Mähren aus Hodonin; taxonomischer Rang ungeklärt). Hier wäre eine Nachschau in Kalksburg (genauer Fundort unbekannt) sowie auf der Sonnseite bei Oberweissburg beziehungsweise im Zederhausgraben im Lungau interessant – gibt es dort noch immer von subsp. salicinum abweichende Populationen?
- Wer in das Vorkommensgebiet von Pentanema montanum, P. spiraeifolium und P. bifrons kommt, probiere bitte den vorläufigen Bestimmungsschlüssel aus.