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Merkmalsbeschreibung Galium verum s.str.

Verfasst: Sonntag 31. Januar 2021, 11:47
von kurt nadler
Hatte wieder einmal die vegetativ knifflige Unterscheidung Galium verum versus wirtgenii zu probieren. Da stieß ich in der EfÖLS auf "Laub glänzend" bei G. verum. Das sollte man im Pannon aber relativieren, wenn man den zumindest bei uns im OSO-Pannon relativ verbreiteten graufilzigen Austrieb mitberücksichtigt (beiläufig hab ich das schon einmal im vergangenen Frühling in der Dorf-Flora Prellenkirchen thematisiert: download/file.php?id=15278, download/file.php?id=16599). Noch nie wurde übrigens ein grau austreibendes verum im Sommer dann zu einem wirtgenii. Die - allerdings mit der Zeit hinfällige - Graufilzigkeit der Jungpflanzen scheint mir also ein Spezifikum von verum s.str. zu sein.
Ich schlage also vor, die dortige Aussage "glänzend" auf "meist glänzend" zu relativieren.

Wirtgenii kenne ich derweil noch immer nur vom wechselfeuchten Neusiedlerseevorland, nicht einmal in den Leithaauwiesen von Gattendorf ersetzt es verum s.str. In den letzten Jahren blüht es in der dritten Maidekade, während im selben Gebiet verum an wechseltrockenen Standorten abseits des Seevorlands ab der dritten Junidekade bis weit durch den Juli blüht.
Die Geruchsproben haben beiden bis jetzt gut überstanden: duftend - verum, geruchslos - wirtgenii. Blütenstandsaufbau und Laubbreite halfen mir bislang gut bis nicht. Klassische wirtgenii blüht wirklich sehr schlank, straff aufrecht und stockwerkig im Gegensatz zum breiten, dabei oft überhängenden verum-Blütenstand.

Hier ein paar Belegfotos von "grauen verums" aus Prellenkirchen (Ort und Spitzerberg; 2 davon kommen allerdings bereits im Thema "Dorf-Flora Prellenkirchen" vor):