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Calamagrostis spp.

Verfasst: Freitag 7. Juli 2023, 22:57
von Jürgen Baldinger
Guten Abend. Ich hätte da einmal ein paar Gramineen-Fragen.

Hat vielleicht jemand für mich
    1》 Koordinaten von Calamagrostis canescens in den Donauauen stromabwärts von Wien bzw.
    2》 Koordinaten von C. arundinacea im östlichen Wienerwald
    3》 die Koordinaten von C. varia vom Bisamberg (?)

Ist C. villosa auf kalkfreien, (an-)moorigen Standorten im Montanen bis (Sub-)Alpinen die einzige zu erwartende C.-Art?

Wie wahrscheinlich ist es, dass C. pseudophragmites außerhalb von Osttirol, Salzburg, Innviertel, Obersteiermark unterkartiert ist (das Weinviertel einmal außer Acht gelassen, wo die Art wohl wirklich nicht vorkommt, wenn Stefan sie nicht nennt)?

Danke für alle Antworten.

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Samstag 8. Juli 2023, 11:37
von kurt nadler
Die Aussagen zu villosa tät ich unterstützen, aber wirklich ins Moor gehend kenn ich sie nicht. Sehr sauer, aber auch über Kalk, wenn entsprechender Rohhumus drüber. Kann sich dann vereinzelt mit varia mischen (etwa in den Kalkalpen SO Salzburg-Stadt). Arundinacea steht tendenziell trockener/kontinentaler als villosa, vom Submontan (und vielleicht Collin) bis ins Subalpin, in den Karpaten auch schon einmal aspektbildend oberhalb der Baumgrenze; sauer bis eine Spur basisch.
Pseudophragmites soll ja ein Alluvionenpionier sein. Da´s in der Ö-O-Hälfte aber kaum Alluvionen gibt, schon gar nicht nährstoffärmere, vermute ich einmal, dass es kaum Unterkartierungen geben sollte.
Hab keine entsprechenden Fundkoordinaten.

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Samstag 8. Juli 2023, 14:17
von Jürgen Baldinger
Danke für die Erläuterungen schon einmal.

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Sonntag 9. Juli 2023, 09:44
von Hermann Falkner
Hallo Jürgen,
ich kenne den Bestand von C varia nicht (bzw bin generell bei Gräsern sehr schwach, wär mir sicherlich nicht aufgefallen), aber Karrer (1991): 80
https://www.zobodat.at/pdf/VZBG_128_0067-0082.pdf
(Direktlink zum pdf)
beschreibt den Standort recht genau - du könntest ihn ausserdem ja auch gleich direkt fragen:
Westhänge WNW Elisabethhöhe, 280-300 msm (kleiner, aber etablierter, nordexponierter Standort)

Das könnte +- bei einem Marterl WNW Elisabethhöhe sein, ich bin dort ganz sicher schon mal vorbeigekommen, hab aber keine Erinnerung mehr dran, sprich mir ist dort wohl nix ins Auge gestochen.

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Sonntag 9. Juli 2023, 18:01
von Jürgen Baldinger
Danke sehr. Norbert Sauberer hat mir zudem erzählt, dass C. canescens gern in Verlandungszonen der Lobau vorkommt.

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Sonntag 9. Juli 2023, 18:09
von Hermann Falkner
Jürgen Baldinger hat geschrieben:Danke sehr. Norbert Sauberer hat mir zudem erzählt, dass C. canescens gern in Verlandungszonen der Lobau vorkommt.

Das sollt ich mir dann eigentlich merken (und mir die Calamagrostis' wirklich mal näher zu Gemüte führen ;-), ich wüsste gar nicht, welche Arten wo in der Lobau wie häufig sind ;-)

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Dienstag 11. Juli 2023, 20:01
von Oliver Stöhr
Eine massive „Unterkartiertheit“ von Calamagrostis pseudophragmites in Vorarlberg, Nordtirol und ev auch Oberkärnten würde ich nicht sehen, auch wenn die Art dort und da noch nicht kartiert wurde. Gebietsweise wie etwa im Tiroler Inntal oder an der Salzach sehe ich die Art derzeit in Ausbreitung, v.a. wenn Flussrevitalisierungen (Schaffung weicher Ufer bzw. von Alluvionen) durchgeführt wurden.

Für Ostösterreich kann ich die Frage nicht beantworten.

Lg
Oliver

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Mittwoch 12. Juli 2023, 05:53
von Jürgen Baldinger
Danke, Oliver.

Re: Calamagrostis spp.

Verfasst: Donnerstag 24. August 2023, 15:55
von kurt nadler
Ergänzend betreffend C. pseudophragmites bin ich bei RL-Recherchen auf den Status RE im österr. Pannon gestoßen: http://flora.lefnaer.com/cgi-bin/rl.pl? ... ...........