Pflegeregime Leiser Berge
- Stefan Lefnaer
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Pflegeregime Leiser Berge
Die Leiser Berge, die ja eigentlich ein recht bekanntes Halbtrockenrasengebiet im Weinviertel sind, kenne ich seit Jahrzehnten. Und bin meist enttäuscht, wenn ich sie besuche, da viele andere Halbtrockenrasen, die keiner kennt, mehr floristische Besonderheiten zu bieten haben. Auch die ähnlichen Flächen in den Pollauer Bergen, ebenfalls in der Waschbergzone gelegen, sind viel schöner. Meines Erachtens dürfte das Pflegeregime hier eine Rolle spielen. Z.B. heute am Oberleiser Berg bot sich folgendes Bild: einige Flächen wurden kürzlich kurz geschoren und sehen aus wie vertrocknete Golfplätze:
Ein Teil wurde beweidet. Allerdings kann man das eher als Zertrampelung bezeichnen: Biomasse wurde wohl nur wenig entfernt, die meiste liegt langgestreckt am Boden da. Gefördert werden dürfte v.a. Bromus erectus und Festuca rupicola aber keine Kräuter. Offene Keimstellen, die von manchen Arten benötigt werden, sind bei einer solchen Verfilzung nicht zu erwarten:
Golfplatz und Strohsteppe nebeneinander:
Ein Teil wurde beweidet. Allerdings kann man das eher als Zertrampelung bezeichnen: Biomasse wurde wohl nur wenig entfernt, die meiste liegt langgestreckt am Boden da. Gefördert werden dürfte v.a. Bromus erectus und Festuca rupicola aber keine Kräuter. Offene Keimstellen, die von manchen Arten benötigt werden, sind bei einer solchen Verfilzung nicht zu erwarten:
Golfplatz und Strohsteppe nebeneinander:
- Stefan Lefnaer
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Re: Pflegeregime Leiser Berge
Am oberen Golfplatz verläuft im Boden eine kleine Geländestufe, die zumindest bewirkt hat, dass Teucrium botrys VU — L9 T7 K4 F2 R8 N2 S0 die Rasur zumindest teilweise überlebt hat, da das Mähwerk dort nicht so tief ansetzen konnte:
- Stefan Lefnaer
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Re: Pflegeregime Leiser Berge
Am Südhang des Oberleiser Berges gibt es interessanterweise Flächen, wohl früher Äcker, die anders behandelt, d.h. später im Jahr gemäht werden und die viel besser aussehen (manche sind noch zu eutroph, aber das wird sich im Laufe der Zeit vermutlich bessern):
Neben den hier genannten Arten gibt es u.a. noch Gentiana cruciata NT , im PA EN — L7 T5 K6 F3 R8 N3 S0 ...
...Pentanema ensifolium VU — L8 T7 K7 F3 R8 N2 S0 ...
...und Lathyrus hirsutus VU — L7 T6 Ki F4 R7 N5 S1 zu sehen:
Neben den hier genannten Arten gibt es u.a. noch Gentiana cruciata NT , im PA EN — L7 T5 K6 F3 R8 N3 S0 ...
...Pentanema ensifolium VU — L8 T7 K7 F3 R8 N2 S0 ...
...und Lathyrus hirsutus VU — L7 T6 Ki F4 R7 N5 S1 zu sehen:
- Stefan Lefnaer
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Re: Pflegeregime Leiser Berge
Ich würde mir wünschen, dass alle Flächen wie letztere bewirtschaftet werden würden. Also mit Mähd (oder Beweidung, die aber zur Entfernung von Biomasse führt), damit sie nicht verbuschen, aber die Mahd später im Jahr oder – vielleicht noch besser – mosaikartig, d.h. manche Flächen früher im Jahr, manche später. Jedenfalls keine solch frühe Komplettrasur, die vielen Arten die Ausbildung von Diasporen verunmöglicht. Etwas Derartiges hat es in früherer Zeit sicherlich auch nicht gegeben, schon alleine weil die Maschinen, um das so schnell durchzuführen, nicht zur Verfügung standen. Was meint ihr?
- Hermann Falkner
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Re: Pflegeregime Leiser Berge
Ich bin auch nur selten dort, max 1-2x jährlich.
Das Pflegeregime dort hab ich auch immer katastrophal gefunden, falls ich mal zur richtigen Zeit dort war, um es zu sehen.
Hab gegoogelt und bin mit diesem pdf-Link fündig geworden:
https://www.google.com/url?sa=t&source= ... i=89978449
Bzw hier als Text:
https://www.naturland-noe.at/naturschut ... lippenzone
Hier gibts Infos von der offiziellen Naturpark-Site:
https://klar-anpassungsregionen.at/regi ... iser-berge
Im ersten pdf steht aber nur was über die "Wacholderheide" und damit ist keine der Flächen zwischen Buschbergparklatz und Oberleiser Berg gemeint - sondern eine offenbar schon stark verbuschte Parzelle im Wald NW Buschberg, in einem Graben Richtung Klement 48.5786958 N 16.3920901 E, ich war zufälligerweise einmal dort, aber nur im Wald gleich unter dieser Stelle, an der Wacholderheide dürfte ich knapp vorbeigegangen sein.
Ich hab ein Stückerl westlich der als Waldweide deklarierten Stelle übrigens eine grössere Kahlschlagfläche gesegen, die mit ortsfremden Bäumen bepflanzt worden ist - zumindest Nussbaum (wohl Juglans nigra schätze ich) und Quercus rubra - das kann bzw wird natürlich eine Parzelle in Privatbesitz sein, aber ich vermute, dass die beiden Arten wohl auch auf der "Empfehlungsliste klimafitter Gehölze" drauf sind, die ich leider nicht gefunden habe.
Womöglich gibts gar keinen "g'scheiten" Managementplan sondern nur punktuelle Einzelmassnahmen.
Mit womöglich tw sinnfreien Vorgaben wie zB ungünstige Mähzeiten.
Das Pflegeregime dort hab ich auch immer katastrophal gefunden, falls ich mal zur richtigen Zeit dort war, um es zu sehen.
Hab gegoogelt und bin mit diesem pdf-Link fündig geworden:
https://www.google.com/url?sa=t&source= ... i=89978449
Bzw hier als Text:
https://www.naturland-noe.at/naturschut ... lippenzone
Hier gibts Infos von der offiziellen Naturpark-Site:
https://klar-anpassungsregionen.at/regi ... iser-berge
Im ersten pdf steht aber nur was über die "Wacholderheide" und damit ist keine der Flächen zwischen Buschbergparklatz und Oberleiser Berg gemeint - sondern eine offenbar schon stark verbuschte Parzelle im Wald NW Buschberg, in einem Graben Richtung Klement 48.5786958 N 16.3920901 E, ich war zufälligerweise einmal dort, aber nur im Wald gleich unter dieser Stelle, an der Wacholderheide dürfte ich knapp vorbeigegangen sein.
Ich hab ein Stückerl westlich der als Waldweide deklarierten Stelle übrigens eine grössere Kahlschlagfläche gesegen, die mit ortsfremden Bäumen bepflanzt worden ist - zumindest Nussbaum (wohl Juglans nigra schätze ich) und Quercus rubra - das kann bzw wird natürlich eine Parzelle in Privatbesitz sein, aber ich vermute, dass die beiden Arten wohl auch auf der "Empfehlungsliste klimafitter Gehölze" drauf sind, die ich leider nicht gefunden habe.
Womöglich gibts gar keinen "g'scheiten" Managementplan sondern nur punktuelle Einzelmassnahmen.
Mit womöglich tw sinnfreien Vorgaben wie zB ungünstige Mähzeiten.
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Re: Pflegeregime Leiser Berge
Vielleicht sollte man sich einmal mitm Gebietsmanagement oder den Lokalakteuren austauschen. Vielleicht gibt´s dadurch konstruktive Entwicklungen.
- Hermann Falkner
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Re: Pflegeregime Leiser Berge
kurt nadler hat geschrieben:Vielleicht sollte man sich einmal mitm Gebietsmanagement oder den Lokalakteuren austauschen. Vielleicht gibt´s dadurch konstruktive Entwicklungen.
Das wär sicher g'scheit, awa höchstwahrscheinlich auch mühsam und erfordert u. U. "Fingerspitzengefühl", du kennst das ja eh auch gut.
Ich hätte weder deine Geduld noch deine Ausdauer - hab das nicht oft gemacht, aber Ende hab ich immer w.o. gegeben ...
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Re: Pflegeregime Leiser Berge
Die Eigenschaften hab ich nicht; mir fallen da Jürgen und Markus ein. Die haben sie offenkundig.
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